Klangrede I – Veranstaltung zum 1. Sinfoniekonzert in Hagen

[Hagen] Die erste Klangrede der neuen Saison trät den Titel „Apotheose“ und findet am 23. September im Wasserschloss Werdringen statt. Der Bezug zum Programm des Sinfoniekonzertes stellt sich schon durch Richard Wagners berühmte Beschreibung von Ludwig van Beethovens siebter Sinfonie als „Apotheose des Tanzes“ her. Doch auch Beethoven selbst zelebriert in seiner Musik zu Goethes Trauerspiel „Egmont“ eine Apotheose (Verherrlichung) des Titelhelden und setzt damit einen anderen Schwerpunkt als der Dichterfürst.
Wie der Goethe-Text seinen Eingang in das Konzert findet, wie überhaupt die Struktur von Beethovens Schauspielmusik gestaltet ist, das werden der Schauspieler und Sprecher Prof. Klaus Lutz Lansemann aus Berlin und Florian Ludwig im gemeinsamen Gespräch erörtern. Apotheosen im weitesten Sinne sind auch zahlreiche Denkmäler. Beate Hauck vom historischen Zentrum wird daher einige Hagener Apotheosen vorstellen, die historisch bedeutende Personen ehren und helfen, die
Erinnerung an sie wach zu halten.
Wie immer wird natürlich auch die Vorstellung der im ersten Sinfoniekonzert aufgeführten Werke im Zentrum der Veranstaltung stehen. Moderiert wird die Veranstaltung von GMD Florian Ludwig. Mit anregenden Gesprächen, Klangbeispielen, musikalischen und verschiedensten anderen Beiträgen sind die „Klangreden“ unorthodoxe und äußerst unterhaltsame Einführungsveranstaltungen zu den Sinfoniekonzerten. Wie sehr die jeweiligen Meisterwerke der Musikgeschichte die großen Fragen des menschlichen Daseins berühren, aber auch wie sie mit unserem alltäglichen Leben verknüpft sind, wird hier auf außergewöhnliche Weise zugänglich. Da die Klangreden immer an Orten mit inhaltlichem Bezug zum Konzerttitel stattfinden, bieten sie gleichermaßen eine Möglichkeit, unsere Stadt Hagen besser kennenzulernen. Zu den Klangreden laden die Moderatoren Lisa Valdivia und GMD Florian Ludwig vor allem Gäste ein, die außermusikalische Themen spannend darstellen.

Klangrede I – Veranstaltung zum 1. Sinfoniekonzert
„Apotheose“

23. September 2012, 11.30 Uhr, Wasserschloss Werdringen
Eintritt frei

Weltstadt im Postkartenformat

Berlin, du wunderbare Stadt!

Weltstadt im Postkartenformat – Günter Beck in Rathaus-Galerie

Berlin lässt niemanden kalt. Vor und nach dem 1. Weltkrieg Weltstadt der Kultur und der Wissenschaften. Nach dem 2. Weltkrieg geteilt und Jahr zehnte lang westdeutsche Stadtinsel hinter Eisernem Vorhang, heute Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland und lebendiges kulturelles Zentrum in Europa, seit einigen Jahren die aufregendste Stadt für junge Menschen, nicht nur hierzulande.


v.l.: Ralf Lieberts / Günter Beck / Heike Rudolph

 

  In der neuen Ausstellung in der Rathaus-Galerie erzählt einer von Berlin, der seine Stadt genau kennt – Günter Beck, der seit vielen Jahren in Schwelm lebt und Tausende von Postkarten über Berlin zusammengetragen und nach Themenbereichen geordnet hat. Die Ausstellung „Berlin, du wunderbare Stadt“ wird am 18. September um 11 Uhr im Rathaus, Hauptstraße 14, von Bürgermeister Jochen Stobbe eröffnet. Sie kann bis zum 30. November zu den Öffnungszeiten besucht werden (montags 8 bis 17 Uhr, dienstags, mittwochs 8 bis 15.30 Uhr, donnerstags 8 bis 16 Uhr, freitags 8 bis 12 Uhr).

Die attraktiven Postkarten stellen Berliner Museen, Öffentliche Gebäude, Transportmittel, Hotels und Gastronomie vor, verweisen auf berühmte Straßen in Berlin, haben die Wiedervereinigung zum Thema und vieles mehr. Die Exponate zeichnen eine Gesellschaftsgeschichte der Stadt vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zum Mauerfall. Sie spiegeln die unerhörte Moderne dieser Stadt.

Und doch treffen sie nicht nur Aussagen über Geschichte und Entwicklung Berlins, sondern sind selbst von großem Interesse als stilvolles und ästhetisches Mittel der Werbung und des Tourismus.

Günter Beck:

Geboren am 21. November 1936 in Berlin. Als der Vater versuchte, sich nach dem Weltkrieg in Düsseldorf eine neue berufliche Zukunft aufzubauen, blieb Sohn Günter zunächst in Berlin, wo er eine Ausbildung in einem Reformhaus absolvierte. Die Lebenswege führten ihn in den Odenwald, wo er lange Jahre den Gewerbeverein Michelstadt  leitete und schließlich nach Schwelm, von wo seine Frau Irmhild, geb. Ellinghaus, stammt. Hier hatte sie bei der Commerzbank gearbeitet. Tochter Dorothea Beck kennen die Schwelmer aus der Stadtbücherei. Heute ist Günter Beck nicht nur ein gefragter Berlin-Profi, er ist auch als Referent zu den verschiedensten Themen der Seniorengruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm aktiv und organisiert interessante Gruppenfahrten.

 
                                  
Ralf Lieberts vom Fachbereich 2 der Stadt Schwelm beim Einrichten der Galerie
 

H.R. – Schwelm, den 13. September 2012

[Fotos: Linde Arndt]

     

 

 

Leichtatlethik-Vereinsmeisterschaft des TV Altenvoerde

Ennepetal. Zur Leichtatlethik-Vereinsmeisterschaft des Turnvereins Altenvoerde sind alle Mitglieder, vor allem Kinder und Jugendliche, eingeladen am Samstag, 15. September, ab 15 Uhr auf dem Jahnsportplatz. Alle Teilnehmer erhalten eine Urkunde sowie ein Freigetränk und eine Grillwurst. Im Heim werden Kuchen und Kaffee und andere Getränke angeboten. Gäste sind willkommen.

Wir sollten mal über……

 [jpg]..die (13)documenta reden. Als die Pressekonferenz vom 6.Juni 2012 ablief, stand eine Künstlerin vor dem Mikrofon und knabberte ungeniert an ihren Fingernägeln. „Nail-Biting-Performance“ wurde als neue Kunst vorgestellt. Stirnerunzeln, Getuschel und Unverständnis war angesagt, es war ein denkbar schlechter Einstieg in die (13)documenta.

In Folge versuchte Carolyn Christov-Bakargiev (CCB), die künstlerische Leiterin, die gesamte Presse in Grund und Boden zu reden. Alle fühlten sich dominiert und zwar so, dass sich bei einigen von uns gewisse Blockaden einstellten.
Viele Fragen blieb sie uns schuldig, die wir aber auch nicht gestellt hatten, wobei, die Antworten der nicht gestellten  Fragen hätten wir schon erwartet. So definierte CCB Kunst neu, indem sie sie (Die Kunst) zur Nicht Kunst erklärte, indem sie das was nicht Kunst war und ist zu Kunst erklärte. Überhaupt sprach sie viel in Gleichungen, die aber nicht aufgehen mussten.Wir hätten besser zuhören sollen, auf das Ungesagte der   künstlerischen Leiterin CCB. Wenn man uns doch ein bisschen mehr Zeit gegeben hätte. Wir haben unseren Artikel abgeliefert und der Verleger war es zufrieden.

Nun fügte sich etwas für mich, indem ich eine Einladung der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld bekam die (13)documenta in Kassel am 6. September gemeinsam zu besuchen, also 3 Monate nach dieser Pressekonferenz. Zeit genug die damalig eingenommenen Positionen einer Überprüfung zu unterziehen.
Um es kurz zu machen, wir haben auch, wie viele Kollegen, mit der Einschätzung,  die künstlerische Leiterin CCB würde es nicht bringen, einigermaßen daneben gelegen. Sie hat einen guten documenta Job gemacht in der Tradition einer weltweit anerkannten avantgardistischen Kunstausstellung.

 

 

 

 

 

 Der Mut rund 300 relativ unbekannte Künstler einzuladen und einfach machen zu lassen hat sich meines Erachtens ausgezahlt. Ausgezahlt in dem Sinne, es wurden Grenzen nieder gerissen und neue Perspektiven eröffnet, wie auch ehedem es Beuys gemacht hatte. Die Zeit wird zeigen inwieweit die Kunst die neu gewonnenen Wege begehen und dadurch neue Grundlagen erarbeiten kann.
Nehmen wir Julie Mehretus Malereien und Zeichnungen, Mogamma (A Painting In Four Parts), die in der documenta Halle hingen. Es sind Bilder die auf der einen Seite an Architektur- Zeichnungen erinnern, dann sieht man aber auch japanische Tusche Zeichnungen oder auch topografische Skizzen. 30 Minuten sah ich diffuse Gebäude, Flugrouten und kartografierte Höhenzeichnungen. Es ist das Zusammenwirken der unterschiedlichen Disziplinen, die den Reiz der Exponate von Julie Mehretus ausmachen.  Sie ist ein Mensch der in New York zwar ihren ständigen Wohnsitz hat, aber durch ihre vielen Verbindungen ein gewisses Nomadenleben einer Künstlerin führt.

Oder nehmen wir Gustav Metzger, 86 Jahre alt! Metzger überlebte den  Holocaust nur deshalb weil er durch einen Kindertransport (auch Refugee Children Movement ) nach England verschickt wurde. Dies prägte ihn wie viele andere dieser Generation nachhaltig.  Metzger, vital wie nie zuvor, scheint mit zunehmendem Alter noch die Welt einreißen zu wollen. Er hatte seine Arbeiten vor 1959 hervor geholt, sie in Vitrinen gelegt und mit Filzteppichen abgedeckt. Dies Arbeiten „Too Extreme:ASelection of drawning by Gustav Metzger from 1945 to 1959/60“. Es sind Arbeiten auf Papier, die von den Besuchern durch anheben der Filzteppiche betrachtet werden. Intuitiv erklären sich die Bilder selber indem sie uns zu etwas bringen was wir manchmal mehr sein sollten, nämlich neugieriger.

Wir erkennen in abgedeckten Räumen die Gefahr, die durch unsere Neugierde erfahrbar wird und nicht mehr als Gefahr wahr genommen wird. Es ist die „Auto Creative Art“ von Metzger die uns nochmals dazu verleitet den Holocaust in Erinnerung zu bringen; denn wenn wir damals näher hin gesehen hätten, hätten wir die zukünftigen Verbrechen erkennen müssen. So aber haben wir wieder alles zu gedeckt was wir sahen. Es war nicht mehr sichtbar.

 

 Zu guter Letzt nehmen wir einmal Goshka Macuga mit ihrem Werk "Of what is, that it is; of what is not, that is not 1". Die junge Polin die heute in London lebt zeigt uns mit ihrer Fotocollage über einen friedlichen Empfang vor dem Kabuler Königinnenpalast in Afganistan.

Es sind Mitarbeiter von Ministerien, Journalisten, Archäologen,  Angestellte der NGO. Die  gesamte Komplexität des Afganistan Krieges verbirgt sich in diesem 5,2 x 17,4 großen Wandteppich. Indem dieser Teppich in der Rotunde installiert wurde, vermag man den Halbkreis dieser Gesellschaft zu erkennen. Durch den Besucher ergänzt sich der Kreis und die politischen und wirtschaftlichen Probleme finden sich in dem Kreis wieder, der sich um die Lösung bemühen sollte.

Halbkreis und Halbkreis stellen letztendlich die zwei Halbwahrheit dar die wir gerne als real ansehen wollen. Macuga ist eine Frau, die mit scharfen Augen körperliche Erfahrung herbeiführen kann und das politische Potenzial der Kunst erkennen lässt.
Hier höre ich auf, drei große Künstler sollten reichen, die  – wenn man ihnen den Freiraum einräumt – und das hat Carolyn Christov-Bakargiev ,die künstlerische Leiterin, jedem eingeräumt, etwas
Neues erschaffen, welches zumindest einem Grenzgänger zur Ehre gereicht.

Ach ja, haben sie schon einmal DNA geschenkt bekommen?
Alexander Tarakhovsky hat DNA, solange der Vorrat reichte verschenkt. Sie brauchten die DNA nur nehmen und wieder gehen. Ohne Danke zu sagen. Auch das war die (13)documenta. Verrückt, oder? Nein!

Lassen wir uns nur einige  Stichworte der (13)documenta in Erinnerung rufen: Kunst als „collaboration“, als Urinstinkt, als Intervention durch die Natur, als Metamorphose oder Metabolie oder die Kunst die keine Antwort auf Fragen liefert. Oder Kunst als soziale Klammer, die seinen Sozius sucht. Carolyn Christov-Bakargiev hat Recht gehabt, wenn sie von dem nichts wissen wollte was „ihre“ rund 300 Künstler machen. Warum sollte sie es wissen wollen, sie hatte das Vertrauen welches immer belohnt wird und wurde.

  

Die Philosophin und Wissenschaftlerin Vinciane Despret behauptet:

Die Ratte schlägt dem Studenten und der Student der Ratte eine neue Art und Weise von »Gemeinsam-Werden« [»becoming together«] vor, wodurch neue Identitäten entstehen: Die Ratten bieten den Studenten die Möglichkeit, »gute Experimentatoren zu sein«, während die Studenten ihren Ratten die Möglichkeit bieten, das »Zusammensein mit einem Menschen« um neue Bedeutungen zu erweitern, eine Möglichkeit, neue Formen des »Zusammenseins« zu entdecken. 

Sie fügt hinzu, dass Vertrauen eine Form von Liebe ist, und dass das Gefühl des Vertrauens es dem Potenzial ermöglicht, Realität zu werden. Man bringt sich in eine Position der Offenheit, des Glaubens, der Leidenschaft:

Das Wissen »leidenschaftslos« zu machen, führt uns nicht zu einer objektiveren Weltsicht, sondern nur zu einer Welt »ohne uns«, und damit auch ohne »sie« – Grenzen werden so schnell gezogen. Und solange uns diese Welt als eine Welt erscheint, »die uns egal ist«, wird sie auch eine verarmte Welt sein, eine Welt aus Verstand ohne Körper, aus Körpern ohne Verstand, Körpern ohne Herzen, Erwartungen, Interessen, eine Welt von begeisterten Automaten, die fremdartige und stumme Kreaturen beobachten; anders gesagt, eine schwach artikulierte (und sich schwach artikulierende) Welt.“*1

  1. *1 Vinciane Despret, »The Body We Care For – Figures of anthropo-zoo-genesis«, in: »Bodies on Trial«, hrsg. v. M. Akrich und M. Berg, Body and Society,
10, Nr. 2/3, Juni 2004, S. 111–134. http://vincianedespret.blogspot.com/2010/04/body-we-care-for-figures-of-anthropo.html.
Dem 16 seitigen Essay  von Carolyn Christov-Bakargiev entnommen.

Und lassen sie, geneigte Leserin oder Leser uns mit einem Spruch der künstlerische Leiterin  Carolyn Christov-Bakargiev enden.


 »Der Tanz war sehr frenetisch, rege, rasselnd, klingend, rollend, verdreht und dauerte eine lange Zeit«

Es dauerte eine wirklich lange Zeit. Und wenn der Zufall nicht gewesen wäre, hätte ich diesen Tanz nicht tanzen können. Sorry, das musste gesagt werden, bevor der Tanz zu Ende ist. Es war ein verdammt guter Tanz. Am 16. September ist die (13)documenta Vergangenheit, die 100 Tage sind um, es dauert 5 Jahre bis zur (14)documenta. Wir sehen uns, ganz sicher, ja.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Kassel

[Fotos: © EN-Mosaik]

Update: 17.September 2012

Die (13)documenta hat ihre Tore für 5 Jahre geschlossen. Es haben 860.000 ( 14% mehr gegenüber der letzten Ausstellung ) Besucher die Kunstausstellung gesehen, davon waren 12.500 ( 112% mehr gegenüber der letzten Ausstellung )Dauerkarten registriert worden.Der durchschnittliche Besucher hielt sich 3 Tage in den Hallen und Freiräumen auf. Die Ausstellungsleitung zog eine überaus positive Bilanz der 100 Tage.

 

 

 

 

Warum muß es denn so peinlich sein?

[jpg] Am Wochenende des 7./9.Septembers waren so einige Veranstaltungen in Ennepetal. Da wurde die Meilerwoche im Hülsenbeckertal eröffnet das Schmiedefest an der Peddenoede, Altenvoerde hatte sein Stadtteilfest und um das Ganze rund zu machen wurde im Industriemuseum die Kunstausstellung „InArtefaktum“ eröffnet.
Abgesehen von der mangelhaften Terminabstimmung innerhalb der Kleinstadt Ennepetal, ist es schon mehr als verwunderlich wenn eine Stadtverwaltung nicht in der Lage ist ähnliche Veranstaltungen zu bündeln und dem Besucher eine Übersicht an die Hand zu geben. Aber, Ennepetal will immer die alten Wege gehen, wo eine Veranstaltung der anderen eine Konkurrenz sein durfte. Das schafft Klarheit und Übersicht auf dem Markt, weil letztendlich viele Player verschwinden, sprich ihnen die Luft ausgeht.

   

Kommen wir aber zu dem Peinlichen der Kunstausstellung  InArtefaktum des lokalen Künstlervereins Kunstraum-EN e. V.  Ein Jahr arbeitet dieser Verein an der Vorbereitung der Ausstellung InArtefaktum mit der Vilvoorder Künstlervereinigung „Royal Portaelskring “. Pierre Bogaerts auf Seiten der Vilvoorder Vereinigung und Werner Kollhoff auf Seiten des Ennepetaler Vereins trafen sich mehrfach um die Inhalte auszutauschen. Es sollten Werke entstehen, welche die gemeinsame Geschichte des Zusammengehens von Industrie und Kunst verdeutlichen sollten. Heraus kam ein 10 bis 12 m langes und 2 m hohes( Bis heute werden unterschiedliche Maße gemeldet ) Wandgemälde in guter alter PopArt Manier. Auf dem Boden sollten Skulpturen auf gebaut werden welche die Bodenständigkeit und die Gemeinsamkeiten der Geschichte verstärken sollten. Soweit die Inhalte, die allesamt im Industriemuseum des Ennepetalers Prof. Döpp ausgestellt wurden.

Und es kam wie es für Ennepetaler kommen musste. Für die Eröffnung hatte man mal gerade ein Banner finanzieren können, weil man nicht rechtzeitig Gelder für diese Ausstellung eingeworben hatte. Dieses Banner ist auch  nur schwer wahrnehmbar am Eingang des Industriemuseums vier Tage vorher aufgehängt worden. Die Westfälische Rundschau wurde anscheinend einen Tag vorher aktiviert und brachte einen mehr  lieblosen Ankündigungsartikel welcher zum Teil irreführend war. Und um dem Personenkult zu seinem Recht zu verhelfen, wurde der „große Vorsitzende“ dazu abgelichtet. Weiterführende Informationen, sei es bei der Meilerwoche oder anderen Veranstaltungen gab es für diese Veranstaltung nicht. Sollte es auch nicht geben? Zur Eröffnung fanden sich dann auch nur rund 100 Leute ein, wenn man allerdings die ewig Verdächtigen (Vereinsmitglieder, Verwandte oder Offizielle) abzieht waren es letztendlich nur ca. 20 Besucher. Beschämend!

Nun zum Ausstellungsraum. Am Kopf war das 10-12 m lange Wandgemälde befestigt. Vor dem Gemälde hatten die Aussteller das Akkordeonorchester aufgebaut, sodass das Gemälde in seiner Gänze nur erahnt werden konnte. Rechts davon stand ein Lautsprecher. Wie sich später herausstellte gab es zu diesem Lautsprecher keine Verstärkeranlage und auch kein Mikrofon. Daneben lag "dekorativ" ein Berg von Textilien oder anderen Utensilien. Auf dem Boden befanden sich die Exponate der verschiedenen beteiligten belgischen und deutschen Künstler im Raum verstreut. Eingerahmt wurden die Exponate von jeweils einem Schild in ~120 cm Höhe, welches Auskunft über das Exponat und den Künstler geben sollte. Die Höhe des Schildes signalisierte – Schild nur für Zwerge. Einen Katalog zu dieser Ausstellung gab es in Minimalausführung für den, der es wohl schaffte bis zum Ende des Raumes zu gehen und danach fragte, wo diese auf dem Getränketisch deponiert waren, hinter  dem  sich zwei Damen in Erwartung  von Kundschaft für ihre Getränke verschanzt hatten.

Als der Vorsitzende Werner Kollhoff die Ausstellung offensichtlich eröffnet hatte, war das nicht überall verständlich, weil mangels eines Mikrofons die Mehrheit der Besucher es akustisch nicht mitbekamen. Auch die Übergabe an den Bürgermeister der  ein Grußwort sprach konnte nur schwach wahrgenommen werden. Ebenso, als  der anwesende Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und MdB Dr. Ralf Brauksiepe (CDU)  begrüßt wurde.  Dann wurde von dem Vorsitzenden  der Vilvoorder Künstlervereinigung „Royal Portaelskring “. Pierre Bogaerts und dem Mitglied des Kunstraums Maria Bemelmans, begleitet von Werner Kollhoff etwas vorgetragen. Wer von den Lippen ablesen konnte war hier klar im Vorteil.  Im nach hinein versicherten mir mehrere Besucher aus der zweiten Reihe auch  nichts von den Vorträgen vernommen zu haben. Zwischendurch spielte das Akkordeon-Orchester Ennepetal e.V.  seine Stücke um zu demonstrieren, es geht auch ohne Wandgemälde – wir haben es halt verdeckt. Als niemand mehr die Lippen bewegte, löste sich alles auf, teilweise wurde die Ausstellung fluchtartig verlassen.

Letztendlich tat mir die  Vilvoorder Künstlervereinigung „Royal Portaelskring “ um Pierre Bogaerts leid. Unverkennbar hatte sie sich die meiste Arbeit gemacht die von den Ennepetalern noch nicht einmal im Ansatz gleichermaßen beantwortet wurde. Werner Kollhoff versuchte das verdeckte Wandgemälde zu verkaufen indem er die Anwesenden bat, doch einmal bei den Nachbarn herum zu hören ob jemand daran interessiert sei. Klar, jeder hat ja eine Wohnung mit einer 12 m langen Wand. Lächerlich!

    

Schade ist für mich den künstlerischen Wert der Arbeiten nicht bewerten zu können, denn offensichtlich waren die Arbeiten nicht richtig positioniert, indem sie plan lagen. Auf den daneben hängenden Schildern wurden die Exponate teilweise anders präsentiert. Warum also was bewerten, was nicht den Vorgaben des Künstlers entsprach?

Abschließend frage ich mich ob der Kunstraumverein nicht ein bisschen leichtsinnig und gedankenlos mit dem belgischen Partner umgeht. Und weiter frage ich mich, wieso bekommt der Kunstraum für solch einen peinlichen Job aus dem städtischem Haushalt Geld. Es kann nur im Hinblick auf die Wichtigkeit der belgischen Partnerstadt sein und in der Hoffnung, dass auch der Kunstraum sich dafür stark machen würde. Fördern und Fordern hieß es mal bei der Vergabe von Steuergeldern. Für mich aber auch andere wäre diese Ausstellung keinen Euro wert gewesen, wenn die belgischen Künstler, die gute Arbeiten abgeliefert haben nicht dabei gewesen wären. Insofern hat Wilhelm Wiggenhagen mit seiner Anwesenheit richtig gehandelt, ging es doch in erster Linie um die Freunde aus Vilvoorde.
Allerdings hätte ich kein Zutrauen mehr zu diesem Kunstraum, der nur seine private Kollhoff Ausstellung haben möchte und darüber hinaus die lästigen Arbeiten, wie das Planen und Organisieren, vernachlässigt. Zeit für eine gute Ausstellung und um Gelder einzuwerben war genug vorhanden sie wurde jedoch nicht genutzt. Manpower hatte der Ennepetaler Verein auch genug. Der Kunstraum scheint nur mit sich selber beschäftigt zu sein, so konnte auch keine Energie für die eigentlichen Jobs aufgewendet werden.

Ach und übrigens, es nützt nichts wenn die WR die ganze Ausstellung "schön" schreibt oder die sichtbaren Mängel verschweigt, es wurden von sehr, sehr vielen Besuchern diese Einschränkungen wahr genommen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

[Fotos: © Linde Arndt]

 

Kino und Kirche, geht das?

[jpg] Vor 40 Jahren hätte ich nein gesagt. Heute eindeutig ja. Kirche bewegt sich also doch, na ja, manchmal aber ganz langsam. So initiierte die katholische Akademie in Schwerte mit der Evangelischen Kirche von Westfalen das Projekt Kirchen und Kino. Es wurden Filme gesichtet und 8 Filme ausgesucht. Diese Filme sollten dann mit einem lokalen Partner, in der Regel einem Kino,  gespielt werden. Das Filmriss in Gevelsberg, neben anderen Kinos in anderen Städten, ist ein ausgesuchter Partner in der Region. Wobei das Filmriss schon im 8. Jahr mit dem Projekt „Kirchen + Kino“ zusammenarbeitet. Pro Monat wird jeweils ein Film gezeigt.

     
v.l.: Klaus Fiukowski "FILMRISS", Gevelsberg und Katharina Arnoldi,  Schwelm [Bildungsreferentin der
evangelischen Erwachsenenbildung]                                                                        Foto: © Linde Arndt
 

Und so trafen sich die Bildungsreferentin der evangelischen Erwachsenenbildung Katharina Arnoldi aus Schwelm und Klaus Fiukowski ("Fiu") aus Gevelsberg um das Projekt zu erläutern.
Es ist zuerst ein ökumenisches Projekt beider Kirchen. Die Filme die bis auf einem Film schon im Filmriss gelaufen sind, befassen sich alle mit drängenden Fragen des menschlichen Zusammenseins. Liebe, Hoffnung, Vertrauen, Verzweiflung, um nur einige Themen zu nennen, sind auch für Christen beider Konfessionen von großer Bedeutung. Die Filme bereiten diese Themen künstlerisch vorbildlich auf um sie dem Publikum näher zu bringen.
So behandelt zum Beispiel der Film „Halt auf freier Strecke“ das Sterben eines Familienvaters der unheilbar an einem Tumor erkrankt ist. Der Zuschauer wird mit einer Familie konfrontiert, die auf eine ungewöhnlich Art und Weise mit der auf sie zukommenden Katastrophe umgeht. Vater, Mutter und zwei Kinder müssen jeder auf seine Weise mit dem Fortschreiten der Krankheit zurecht kommen.
Regisseur Andreas Dresen hat einen Film gemacht in welchem er den Akteuren immer mit einer Achtung und dem nötigen Abstand begegnet. Es ist ein „berührendes Sterbedrama“ und  erstaunlich beeindruckend.

Es sind Filme die nach einem „Mehr des Lebens“ rufen, es sind die anderen Filme in unserer Gesellschaft, die welche die menschliche Sehnsucht nach den Fragen des Seins stellen und versuchen zu beantworten.

Die neuen Filme aus der Staffel:

  • Halt auf freier Strecke, D 2011, Regie: Andreas Dreesen>>22.Oktober 2012
  • Habemus Papam – Ein Papst büxt aus, I/F 2011, Regie: Nanni Moretti>>17.Dezember 2012
  • Der große Crash – Margin Call, USA 2011, Regie: J. C. Chandor>>21.Januar 2013
  • Barbara, D 2012, Regie: Christian Petzold>>25.Februar 2013
  • Nader und Simin – Eine Trennung, Iran 2011, Regie: Asghar Farhadi>>25.März 2013
  • Und dann der Regen – También La Lluvia, E/Mexiko/F 2010, Regie: Icíar Bollaín>>15.April 2013
  • Der Junge mit dem Fahrrad, B/F/I 2010, Regie: Jean-Pierre und Luc Dardenne>>27.Mai 2013

Weitere Vorstellungen können von Gruppen ab 25 Personen, auch Schulen, beim Filmriss in Gevelsberg unter Telefon 02331 -53045 gebucht werden. Die email Addi ist: kontakt@filmriss.de

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Schwungvolles 1. Kammerkonzert

[Hagen] Mitreißend und schwungvoll eröffnen „Die Salonlöwen“ am 16. September im Auditorium im Kunstquartier Hagen die Kammerkonzertreihe der neuen Spielzeit. Und es gibt auch etwas zu feiern: Vor genau zehn Jahren haben sich die Salonlöwen aus Musikern des theaterhagen und des philharmonischen orchesterhagen zusammen-gefunden. Seitdem vereinen sie unbändige Musizierlust, Stilsicherheit und professionelle Spielkunst zu einem
beglückenden Klangerlebnis. So verwundert es nicht, dass sich das Ensemble in den letzten zehn Jahren in die Herzen der Hagener gespielt hat und fester Bestandteil des Musiklebens an der Volme geworden ist.

Vergangenes Jahr haben die Salonlöwen besonders mit ihrer CD-Einspielung auf sich aufmerksam gemacht. Ihr Jubiläumsprogramm präsentieren sie am kommenden Sonntag um 11.30 Uhr mit einer bunten Mischung aus bekannten Gassenhauern (Ein Freund, ein guter Freund…), modernen Klassikern (The Scorpions: Wind
of Change), Filmmusik und Operettentiteln. Mitsummen erlaubt!

Wie immer gibt es die Möglichkeit, das Kammerkonzert mit einem Museumsbesuch zu verbinden: Um 11.00 Uhr findet ein „Highlight“ aus der Sonderausstellung „Malerei ist gesteigertes Leben – Emil Schumacher im internationalen Kontext“ besondere Beachtung.
Eine Kurzführung stellt das großformatige Gemälde „Elegy to the Spanish Republic No. 133“ des amerikanischen Malers Robert Motherwell aus dem Jahr 1975 vor.

16. September 2012, 11.30 Uhr, Auditorium im Kunstquartier,Museumsplatz 1,58095 Hagen
Kombiticket (Führung
und Konzert): 9,60 Euro, Konzertkarten: 6,60/3,30 Euro
unter 02331/207-3218 oder www.theater.hagen.de

Die Salonlöwen:
Werner Köhn, Violine; Lucjan Mikolajczyk, Violine; Alexander Schwalb, Klarinette; Rüdiger
Brandt, Violoncello; Hubert Otten, Kontrabass; Steffen Müller-Gabriel, Klavier

Programm 1. Kammerkonzert:
John Philip Sousa/L. Weninger: Unter dem Sternenbanner
Heinrich Mannfred: Abdullah, Arabisches Intermezzo
Werner R. Heymann/F. Ralph: Ein Freund, ein guter Freund
Fred Raymond: Tango Nr. 23, aus: Maske in Blau
The Scorpions/A. Reukauf: Wind of Change
Ron Goodwin/U. Rössler: Miss-Marple-Theme
Franz Schubert/L. Artok: Militärmarsch
Franz Léhar: Der Zarewitsch
Franz Léhar: Gold und Silber
Ralph Benatzky/H. Krome: Im weißen Rössl
Jo Knümann: Ungarisch

Countdown 2012 in der Kultgarage

[la] So schnell vergeht die Zeit. War gerade erst die Staffel 2012 in der Kultgarage mit Lutz von Rosenberg-Lipinsky gestartet und hatten ebenso Kai Spitzl, Serhat Dogan und Chin Meyer die Fangemeinde der KULTGARAGE begeistert, so schließt Christian Hirdes am 14. September 2012 den Reigen mit seinem kabaretischtischen Programm.

Christian Hirdes philosophiert in seinem Programm unter Anderem über One-Night-Stands unter Eintagsfliegen und das @ in der Buchstabensuppe

Christian Hirdes, wird als Sänger, komische Poet und  verhinderter Rockstar diesen Abend sicherlich zu einem
spannenden und humorvollen Ereignis machen.

 

Einlass   19:30 Uhr,
Kultstart  20:00 Uhr

 

Karten unter  Tel.-Nr. (0 23 33) 97 93 00 oder unter kultur@ennepetal.de, bzw. an der Abendkasse

Christian Ischebeck in der Sparkassen-Galerie Breckerfeld

Der Gevelsberger Künstler Christian Ischebeck zeigt seine Arbeiten (Öl, Acryl, Mischtechniken, Tusche, Aquarelle, Druckgrafiken und Radierungen) ab dem 13. September 2012 bis zum 14. Oktober 2012 in der Geschäftsstelle der
Sparkasse Ennepetal in Breckerfeld.

Herr Ischebeck, bekannt durch seine vielen Ausstellungen und seine Malschule, so wie auch durch seine Tätigkeit als Kunstpädagoge am Reichenbach Gymnasium, überzeugt mit Bandbreite, Ausdrucksvermögen und Gestaltung.

Die Ausstellung wird am 13.09.2012 um 16:00 Uhr eröffnet. Kunstinteressierte und Besucher sind herzlich willkommen.

 

Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld