Kunstpreis Ennepe-Ruhr: Ausstellungsteilnehmer stehen fest

(pen) Mehr als vier Stunden hat die Jury Unterlagen ausgewertet, Fotos betrachtet und Bewerbungen unter die Lupe genommen – am Ende einigten sich die elf Juroren auf die zwanzig Künstlerinnen und Künstler, deren Werke jetzt im Rahmen einer Wanderausstellung im Kreis zu sehen sein werden.

Zum Mitmachen eingeladen waren Künstlerinnen und Künstler aus allen Bereichen der bildenden Kunst, die ihren Hauptwohnsitz im Kreis haben, hier geboren wurden oder eine längere Zeit an Ennepe und Ruhr zu Hause waren.

Nach der Entscheidung der Jury sind noch folgende Künstlerinnen und Künstler im Rennen um den „Kunstpreis Ennepe-Ruhr 2011“:

Christiane Schlieker-Erdmann aus Witten, Peter Mäder aus Witten, Patrick Borchers aus Dortmund/Herdecke, Christiane Heller aus Gevelsberg, Anke Wolf aus Stolberg/Gevelsberg, Klaus Schröder aus Witten, Margareta Eppendorf aus Herdecke, Arno Stratmann aus Hattingen, Andreas Blum aus Wuppertal/Hattingen, Kirsten Rönfeldt aus Radevormwald/Schwelm, Gudrun Kolibius-Best aus Herdecke, Anja Garg aus Düsseldorf/Witten, Oswald Krause-Rischard aus Wetter/Ruhr, Stephan Marienfeld aus Hattingen, Katharina Benke aus Witten, Andrea Hüsken aus Ennepetal, Christoph Gabriel aus Witten, Michael Schlieper aus Breckerfeld, Jörg Hanowski aus Hattingen und Johann Peter Müller Ante aus Sprockhövel.

„Die ausgewählten Werke greifen das in der Ausschreibung vorgegebene Thema ´Zusammenhalt´ besonders gelungen auf“, resümiert Landrat Dr. Arnim Brux. Die Zwischenbilanz für die Premiere des Kunstpreises ist für ihn positiv: „Die Resonanz war enorm, schließlich lagen uns am Ende der Bewerbungsfrist mehr 400 Arbeiten vor. Diese waren von mehr als 100 Künstlerinnen und Künstlern eingereicht worden. Ideenreichtum, Kreativität und Qualität mussten sich zudem hinter der Quantität keinesfalls verstecken. Die Jury hatte eine schwierige Aufgabe, fast alle hätten es verdient gehabt, ausgewählt zu werden.“

Vergeben werden soll der „Kunstpreis Ennepe-Ruhr“ im November. Vorab sind die von der Jury jetzt ausgewählten Werke aber noch im Schwelmer Kreishaus und im Verwaltungsgebäude der Wittener Stadtwerke zu sehen. Anschließend wird die Jury entscheiden, wer die drei Preisträger sein werden. Der Kunstpreis ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert, für Platz 1 sind 2.500 Euro vorgesehen, für die weiteren 1.500 und 1.000 Euro.

Stichwort Jurymitglieder
Sabine Kelm-Schmidt, Vorsitzende des Ausschusses für Sport, Freizeit und Kultur, Willibald Limberg, Mitglied des Ausschusses für Sport, Freizeit und Kultur, Karlheinz Berger-Frerich, Mitglied des Ausschusses für Sport, Freizeit und Kultur, Werner Kollhoff, Kunstraum EN, Dr. Gert Buhren, Kunstverein Witten, Monika Deuss-Graf, AVU, Hartmut Köhler, Kulturgemeinde Ennepetal, Rosi Wolf-Laberenz, Künstlerin aus Wetter/Ruhr, Prof. Bettina van Haaren, Professorin für Zeichnung und Druckgrafik an der TU DO, Prof. Bernhard Matthes, Künstler und Prof. Dr. Manfred H. Wolff, Universität Witten Herdecke

Die Alltagsmenschen vom Lechnerhof – gucken, schmunzeln, drüber reden

[la] Sie sind da – die Alltagsmenschen vom Lechnerhof – und Gevelsberg  ist rein aus dem Häuschen.

Es ist mal gerade einen Monat her, da waren wir auf dem Anwesen von Christel Lechner mit den Veranstaltern der außergewöhnlichen Aktion "Alltagsmenschen in Gevelsberg" zum 125jährigen Geburtstag der Stadt  Gevelsberg zu einer Pressekonferenz geladen. [Wir berichteten].

Wenn man nun sagen würde, die Gevelsberger sind sprachlos über diese Aktion, so hätte man gerade über das Gegenteil gesprochen, denn gestern wurden die lebensgroßen Figuren in die City und zum Ennepe-Bogen gekarrt und überall blieben Menschen stehen und redeten miteinander. Sie diskutierten, freuten sich gemeinsam, einige wenige hatten kein Verständnis dafür – aber es waren echt nur ganz "einige wenige". Die meisten sind begeistert, finden die Idee einfach toll, nun hätte man ausgiebig Gesprächsstoff und, wenn man sonst nur eilig und in Gedanken versunken seine Einkäufe getätigt hätte, nun würden die Bürger  – auch wenn sie sich bisher nicht kannten – beieinander stehen bleiben und darüber reden.

Ja, sie ist voll aufgegangen diese Idee und wenn es sich erst einmal in den Nachbarstädten herum gesprochen oder über das Internet und die Printmedien verbreitet hat, kann Gevelsberg bestimmt mit einem großen Besucherstrom von überall her rechnen.

Gestern um 7:20 fuhren die bereits am Vortag auf dem Lechnerhof pickepackevoll beladenen LKW`s von SIXT in die Mittelstraße ein und trotz strömendem Regen, der sich auch erst am Spätnachmittag etwas beruhigen sollte, nahm das Team von Christel Lechner ihre Arbeit auf. Die schweren Figuren wurden zu ihrem Standort gebracht, die aufwendige Sicherheitsvergurtung vorsichtig gelöst, die entsprechende Figur mit einer Ameise vorsichtig und mit ziemlichem Kraftaufwand um ein Gegengewicht zu halten von den drei Helfern die Rampe herunter transportiert. Dann wurde sie auf der dafür vorgesehenen Stelle zunächst abgestellt, bevor sie später von der Künstlerin "in Position und Blickrichtung", oder wie sie selbst es nennt "in Spannung" gebracht wird.
Ihre Werke sind stets mit dezenten Farben bemalt, damit das ihr eigentlich Wichtige, die Körpersprache, in den Fordergrund rückt. Und das hat sie wirklich drauf, die Werke sprechen für sich.

Auf einem kleineren Transporter befanden sich noch zwei besonders große Figuren.

Einmal die Frau mit der Einkaufstasche, die vor dem ehemaligen Kaufhaus Rupprecht positioniert wurde und durch ihre Haltung signalisierte, dass sie rasch in das Kaufhaus wollte, so wie man es meist vom Schlussverkauf her kennt.

Und dann ging es hinüber zur Sparkasse, vor der jetzt die ebenfalls über lebensgroße Figur des Fotografen steht.

 [Kleine Anmerkung der Red.:

Als wir am Mittwochnachmittag auf dem Lechnerhof waren, um die Vorbereitungen zum Transport der Alltagsmenschen fotografisch zu begleiten, sahen wir durch die Büsche von weitem nebenstehende Gestalten und ich rief überrascht aus "Oh, da fotografieren schon Kollegen" bis ich bemerkte, das es ja Figuren von Frau Lechner waren  :-))) ]

Ja, es sind schon  herausragende Werke, die  durch ihre Natürlichkeit bestechen und einen direkten Transfer zum Betrachter herstellen.

   

 Für 11:00 Uhr hatte sich der WDR angesagt, der von den fertig aufgestellten Alltagsmenschen eine Reportage machen wollte. Es war mal gerade 9:48, als sie eintrafen und natürlich war alles noch mit dem Aufbau beschäftigt. Kein Problem – die Mitarbeiter vom WDR disponierten um, begleiteten das Team zur Gevelsberger Halle, wo noch eine weitere Anzahl von Figuren gelagert war und begannen schon dort mit ihren Aufnahmen.

              

Dann folgten sie dem Team zur VHS, wo auch Klaus Fiukowski, Gevelsbergs Eventmanager und der Bürgermeister, Claus Jacobi zur Begrüßung von Frau Lechner und Team eintrafen. Ja, auch Gevelsbergs Bürgermeister ist nicht aus Zucker, kein noch so schlechtes Wetter hält ihn davon ab, persönlich dabei zu sein. Dann ging es die Mittelstraße hinunter bis zur Markthalle, wo bei Feinkost Hedtstück rechts und links auf dem Dachvorstand ebenfalls je eine Figur platziert wurde.

    

Es war ein Wahnsinnsspektakel und das alles, wie gesagt, bei strömendem Regen. Keine einfache Sache für das Kamerateam (und auch nicht für meine Nikon). Aber wir hielten alle durch und mit. Eine besondere Aktion verlangt auch besonderen Einsatz.

        

Ganz davon abgesehen, selbst das schlechte Wetter konnte die gute Laune nicht verdrängen und so war besonders die Aktion am Ennepe-Ufer, wo die Bade- und Picknickgruppe mit dem Kranwagen zu Wasser, bzw. Strand herunter gelassen wurde ein ganz besonderes Abenteuer.

Heute findet um 18:30 Uhr die große offizielle Eröffnung der Ausstellung Kunst im öffentlichen Raum "Alltagsmenschen" in Gevelsberg auf der  Sparkassenterasse am Ennepebogen statt. Ein Termin, den keiner versäumen sollte. Hier wird die Künstlerin Christel Lechner im Gespräch mit Moderator Jan Schulte ihre Werke vorstellen. Den musikalischen Rahmen gestalten die Jazzpiraten.

Ich werde heute Nachmittag noch einmal die City und das Ennepeufer aufsuchen um die endgültig positionierten Figuren im Bild fest zu halten und auch vom heutigen Abend Fotos machen, die ich dann am Wochenende in einem kleinen Nachspann unseren Usern vorstelle.

Für alle die es interessiert, werde ich noch eine Fotodokumentation von der Aufbauaktion am 21.07.2011 auf unseren Seiten zum oben erwähnten Nachspann einstellen.

Diese Fotos können Ihnen natürlich nicht Ihr LIVE-Erlebnis ersetzen. Besser Sie gehen selbst einmal dort hin. Gevelsberg lohnt sich auch als Einkaufsstadt für einen Besuch und die Alltagsmenschen machen diese Stadt noch liebenswerter.

Auf jeden Fall ist Gevelsberg " und der Lechnerhof im Gespräch" und es wird noch viel, viel zu erzählen geben.

Und da hat sich wieder einmal gezeigt, ein gutes Teamwork, so wie es hier zwischen der Stadt Gevelsberg, der Sparkasse Gevelsberg, dem Bauverein  und Christel Lechner mit ihrer Crew entstanden ist, ist ein Garant für eine tolle Sache.

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

[Alle Fotos © Linde Arndt]

 

Ennepetal, das Tal der Zurückgebliebenen?

 

[jpg] Als Journalist hat man es mit Ennepetal schon schwer. Schwer im Sinne von, man muss sehr, sehr viel Zeit haben um mit dieser 14 Millionen Truppe klar zu kommen.

Nun ist jedem bekannt, EN-Mosaik wurde von Informationen der Stadt Ennepetal vor 3 Jahre abgeschnitten. Warum? Man mag keine kritische Berichterstattung im „Tal der Glückseligen“. Unmissverständlich wurde uns im vorbei gehen gesagt, wir müssen erst über ihre Berichte sprechen.  Und so wurden wir kurzerhand per Definition zur Nichtpresse ernannt. Wir haben uns um orientiert und sind in anderen Rathäusern, aber nicht nur dort, gern gesehene Vertreter der Presse.

Rathaus Ennepetal –   Foto Linde Arndt    

Inzwischen schreiben wir auch für zwei Printmedien im süddeutschen Raum. Kurz, wir haben einen ausgefüllten Tag.

Und da muss ein gutes Zeitmanagement durch den Tag helfen. Wie geht das heute? Ganz einfach. Jeder von uns gibt seine Termine und Anwesenheitsdaten in das Internet ein. So ergibt es sich, dass ich morgens weiß wo ich hin zu fahren habe.

So war am Dienstag ein Termin im Rathaus Ennepetal für mich  eingetragen, nämlich der Betriebsausschuss um 17:15  Uhr im Sitzungssaal. Ich musste den Vortermin etwas verkürzen um pünktlich in Ennepetal zu sein. Aber was war? Der Betriebsausschuss tagte nicht. Zwei Bewohner der „Insel der Glückseligen“ standen wie wir auch, vor dem verschlossenen Sitzungssaal.

Kein Schild oder ein Zettel informierte über den Ausfall des Termins. Nur eine Raumpflegerin meinte ganz trocken: „Wenn Tür zu, dann keine Sitzung“  Die beiden Ennepetaler gaben sich auch mit dieser Auskunft zufrieden und gingen. Schade, rufen doch immer mal wieder die Politiker dazu auf ihren Politzirkus zu besuchen. Nun haben die mal Besucher, dann so etwas.

Während wir auf der Straße standen, fuhr gerade Herr Adrian von dannen.
Wir guckten in den Sitzungskalender der Stadt Ennepetal und was sahen wir da? Der Termin war schlicht und einfach gelöscht worden. Da stand nicht: Fällt aus. Nichts stand da mehr, der Termin einfach gelöscht so als wenn es ihn gar nicht gegeben hätte.

Regelmäßig checken wir, wie sicherlich andere auch, den Sitzungskalender. Warum hat diese 14 Millionen Truppe nicht  die Bemerkung, fällt aus, eingetragen. Oder den Termin durch gestrichen? Da gibt es der Möglichkeiten viele, aber doch nicht löschen. Das ist so, als wenn man eingeladen wird und beim klingeln macht keiner auf.

Es gibt bei allen Veranstaltern diese gute Regel die Anderen zu informieren. Warum in Ennepetal  nicht auch? Wenn ich jetzt einen der Herren der Öffentlichkeitsarbeit anrufen würde, würde ich sicher die Antwort bekommen:

„Sie hätten uns ja anrufen und fragen können“. Tja, wie oft habe ich solche Antworten bekommen? Sehr oft! Wenn ich diesen Mehraufwand für Ennepetal betrachte, so kommt in der Summe so an die 14 Tage an Arbeitszeit im Jahr heraus, die für nichts vertan wurde.

 
     v.l.:Wiggenhagen und Heymann – Foto Linde Arndt

  Der Gipfel ist, wenn man sich von einem subalternen Ratsmitglied, der nur seine Ruhepausen im Rat verbringt, anhören muss: Was sie machen, ist für mich keine Presse. Richtig. Aber das kommt daher, dass was im Rat der Stadt Ennepetal gemacht wird, hat selten was mit Politik zu tun. Eher die immer mal wieder unzulänglichen Versuche Politik als ein Kaffeekränzchen zu organisieren. Und da kommt kritische Presse nicht so gut.

  Das solche Schlampereien überhaupt möglich sind, haben wir wohl alle diesem Rat zu verdanken, der meint er brauche die 14 Millionen Truppe nicht zu überwachen. Da werden zuviel gezahlte Gebühren nur auf Abmahnung  zurück gezahlt, Anträge verschwinden im Nirwana, Fragen werden nur oberflächlich und nichtssagend beantwortet und obendrein das geltende Recht nicht eingehalten. Und jetzt  lässt Wilhelm Wiggenhagen sich von einer Haushaltszeitung sagen, was er zu tun hat. Die diversen Anrufe seiner „Untergebenen“ Stadtbewohner  lässt er da schon mal ins Nichts laufen, bzw. beantwortet sie recht Nichtssagend? Wie war das Versprechen während des Wahlkampfes?
 Screenshot  WAP  Nr.:54  v.9.Juli 2011    

Bei der Übergabe der Beschwerden wurde ein Fototermin gemacht, was einen Bürgermeister zeigen soll, der für seine Bürger da ist. Toll!  Glauben sie das?  Es dient nur der PR und der Eitelkeit von Wilhelm Wiggenhagen. Aber nicht nur das, vielmehr lässt es doch tief in unser Ennepetaler System blicken, wenn die Bürger zu ihren gewählten Vertretern kein Zutrauen mehr haben. Werden also in Zukunft die Ratssitzungen mit der WAZ Gruppe abgehalten? Und werden in Zukunft die Redakteure der einzelnen Blätter sich als Kandidaten zur Wahl stellen? Wofür brauchen wir eigentlich noch politische Parteien? Wie dem auch sei, die WAP macht sicher mehr Auflage, was ihr gegönnt sei, nur sie stellt das politische System damit bloß. Das schöne für einen Wilhelm Wiggenhagen ist jedoch, er wird nicht mehr kontrolliert. Aber wurde er das schon mal?

 Der Haushalt 2010 und 2011 wurde schon von der Firma KPMG aufgestellt, nachdem der eigene Sachverstand nicht ausreichte. Oder war es nur eine Mithilfe? Für so viel Geld? Nun ist der Haushalt 2012 dran. Muss jetzt der WAZ Konzern mit einer Umfrage im lokalen Teil alle Buchhalter zur ehrenamtlich Mitarbeit aufrufen um den Haushalt 2012 zu erstellen? Denn da werden von Einsparmöglichkeiten und Einnahmeverbesserungen im Rat gesprochen das einem sämtliche Gesichtszüge entgleisen.

Die „14 Millionen Truppe“ ist ja mit anderen, sicherlich wichtigeren,  Dingen beschäftigt; denn sonst würden diese Vorlagen sicher nicht ernsthaft kursieren.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Die Zärtlichkeit des Sehens in der Malerei

  [jpg] Manch ein Lebenslauf macht einen schon stutzig. Man liest den Lebenslauf, sieht seine Werke und denkt: Hier kommt alles zusammen was einem Menschen zu einem wunderbaren Erfolg verhelfen kann.

Kurz, es passt alles, würde man heute sagen. Aber diesem Menschen ist eben nicht der Erfolg beschieden. Zu guter Letzt stirbt er arm und unerkannt.

Wir reden, schreiben, von Alfred Sisley einem der größten Impressionisten, wenn nicht überhaupt der Begründer des Impressionismus überhaupt.
Er wurde 1839 in Paris als zweites von vier Kindern geboren und starb ziemlich arm 1899 in Moret-sur-Loing.

Alfred Sisley      Foto: gemeinfrei    

Sein Vater war ein erfolgreicher in Frankreich lebender englischer Kaufmann mit einem beträchtlichen Vermögen. 884 Gemälde umfasst das Oeuvre Sisleys die er, hauptsächlich in der Umgebung von Paris,  zum Teil in Serie gemalt hat.

Alfred Sisley sollte wie sein Vater Kaufmann werden, also wurde er nach London geschickt wo er den Kaufmannsberuf erlernte. In London begeistert er sich für die Werke William Turner, John Constable und Richard Parker Bonington und beschloss sodann Künstler zu werden. Er reiste nach Paris zurück, holte sich das Ja seiner Eltern ab und trat sodann in das Atelier von Charles Gleyres ein. Dort lernte er das Malen mit Pierre-Auguste Renoir, Claude Monet und Frédéric Bazille, heute die bedeutendsten Maler der damaligen Zeit. Gemeinsam zogen sie in die Wälder und Landschaften von Fontainebleau, nach Chailly und Marlotte, später in die Ile de France, um diese zu malen. Sie waren alle noch sehr jung  ( Anfang 20) und begeisterungsfähig.

Sisley´s Frühwerke spiegeln deutlich den Einfluss Courbets, Daubignys und vor allem Corots wider. Mit Monet und Renoir gründet Sisley eine Wohn- und Werkstattgemeinschaft, wobei er beide wirtschaftlich und finanziell unterstützte.

1867 stellte er erstmals im Pariser Salon aus. Im Café Guerbois, dem Treffpunkt der Pariser Avantgarde, macht er Bekanntschaft mit den Anfängen des Impressionismus und verschrieb sich fortan dieser Stilrichtung. Als Mensch war Sisley eher schüchtern, sensibler und sanfter einzuordnen. Van Gogh und andere beschrieben ihn zumindest so in ihren Briefen.  Er beteiligte sich an mehreren Ausstellungen ohne Erfolg, ja er wurde sogar von einer Jury abgewiesen. 1882 beteiligte er sich zum letzten mal an einer Ausstellung, auch ohne Erfolg. In der Zwischenzeit verloren seine Eltern durch den Krieg 1870/1871 ihr gesamtes Vermögen. Damit war Alfred Sisley mit einem Schlag mittellos. Von nun an wird Sisley nie mehr aus den finanziellen Schwierigkeiten herauskommen. Sisley inzwischen verheiratet mit Marie Lescouezec hatte nunmehr auch zwei Kinder.
Wenn er nun nicht die guten Freunde mit  Namen Édouard Manet,  Jean-Baptiste Faure, Paul Durand-Ruel und Théodore Duret und andere gehabt hätte, so hätte er noch nicht einmal Farben zum malen gehabt. Auch Renoir und Monet, die inzwischen etwas Erfolg hatten unterstützten ihn, soweit sie konnten. Und er hatte noch ein weiteres Handicap, er war Engländer. Und das ging im Paris Ende des 19. Jahrhunderts gar nicht. Sein Versuch sich einbürgern zu lassen, misslang. Zu letzt starb er noch verarmt an Kehlkopfkrebs 1899. Nach seinem Tode haben seine Freunde Renoir und Monet eine Gemeinschaftsausstellung organisiert in welcher seine Bilder mit aus gestellt wurden, jedoch nicht angekündigt waren. Es war ein überragender Erfolg für Alfred Sisley, die Bilder wurden verkauft. Nur Sisley erlebte dies jedoch nicht mehr. Was für eine Tragik.

                    
  La Seine au pont de Suresnes, Musée des beaux-arts de Lille,                            Foto: gemeinfrei  

Nun zu den Arbeiten von Sisley. Das obige Bild zeigt die Seine in der Umgebung von Paris. Im Hintergrund erkennt man eine Brücke. In der Mitte rechts zwei Arbeiter die Holzstämme tragen. Auf der rechten Seite des Ufers liegt ein Stapel Holz,daneben eine Straße und mehrere Häuser. Der Himmel ist leicht bewölkt. Es sind diffuse Lichtverhältnisse, aber nicht so diffus, dass sie den Horizont nicht erahnen lassen.
Was nun Sisley ausmacht wenn man sich in die Bilder hinein versetzt. Man spürt die Feuchtigkeit des Flusses, den Schweiß der Arbeiter, die Neugier der stehenden und gehenden Menschen. Der Geruch des Bodens oder der Hölzer ist spürbar. Es ist zwar ein statisches Bild, aber man erkennt die Dynamik der Handlung im Bild. Der feuchte Boden auf der rechten Seite setzt den Trägern der Hölzer zu. Auch die Straße ist aufgeweicht. Die auf der Straße befindlichen dunklen Gestalten lassen nichts Gutes ahnen. Es ist nicht einfach eine Arbeitsidylle. Das Licht aber auch die Begrünung legen als Jahreszeit den Frühling nahe. Die Striche sind so zart gesetzt, wie es bei keinem seiner Zeitgenossen vorkommt. Die Lichtverhältnisse sind fein nuanciert und lassen ahnen von wem Sisley inspiriert wurde – von  Wilhelm Turner.

                     
  Pressekonferenz mit Dr. Gerhard Finckh [Von der Heydt-Museum]                 Foto: Linde Arndt  

Dies ist jetzt nur ein Bild von 80 Bildern aus der Wechselausstellung die im September im Von der Heydt_Museum Wuppertal-Elberfeld beginnt.

Die Ausstellung wird vom 13.September (Ausstellungseröffnung)  2011 bis zum 29. Januar 2012 gehen. Es ist die erste große Einzelausstellung Sisleys in Deutschland. Für diese Ausstellung kommen Meisterwerke aus allen berühmten Museen, so unter anderem aus dem Metropolitan Museum, New York, der Tate, London, dem Musée d´Orsay und dem Petit Palais, Paris. Konzeptionell wird die Ausstellung als chronologischer Rundgang aufgebaut werden. Es werden die verschiedensten Zusammenhänge aufgezeigt, so der Einfluss von Wilhelm Turner auch der Beginn der Laufbahn in der „Schule von Barbizon“, dazu die frühen Werke. Dann Sisleys Weg zum impressionistischen Malstil bis 1874 und damit die Festigung seines Malstils in der Gesellschaft. Renoir und Monet im Vergleich zu Sisley, der hier als der Lyriker unter den Malern auftritt. Die Ablehnung der wichtigsten  Pariser Ausstellungen aber auch die vielen Zurückweisungen der etablierten Kunstkritiker.
Dann seine englische Zeit, wo viele schöne Landschaftsmotive bei Regen und Schnee entstanden. Flüsse sind herausragende Motive in Sisleys Arbeiten. Eine Besonderheit, Sisley als Druckgraphiker mit seinen Radierungen und Lithographien, stellt einmal mehr die Vielfältigkeit Sisleys dar. Als Monet seine berühmte Serie der Kathedrale von Rouen malte, malte Sisley die gotische Dorfkirche von Moret. Aber auch seine letzten Werke an der Küste von Wales werden zu sehen sein.

Im Vorfeld haben sich Wuppertaler Einzelhändler zusammengeschlossen um kräftig die Werbetrommel für diese Ausstellung zu schlagen. So wird im Tal in vielen Schaufenstern die lebensgroße Sisleyfigur auf diese Ausstellung hinweisen.

Auch die Dr. Werner Jackstädt-Stiftung für Forschung, Wissenschaft und Kultur hat sich in dieses Projekt eingebracht, ohne sie wäre es in dieser Schönheit nicht möglich geworden. Das Projekt dient der Wuppertaler Kulturlandschaft und stellt einen wunderschönen Punkt mit einer Ausstrahlung auf die gesamte Region und darüber hinaus dar.

So wird es nach Monet 2009/2010, die eine andere Geschichte des Impressionismus erzählt, eine weitere Geschichte dieses wunderschönen Malstils geben. Wir denken auch die Sisley Ausstellung wird von Erfolg beschieden sein. Die Zärtlichkeit des Sehens ist eine wunderbare Sprachschöpfung für diesen Maler. 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Wuppertal – Elberfeld


Informationen

Von der Heydt-Museum
Turmhof 8
D – 42103 Wuppertal
Telefon 0202 – 563 2500
Telefax 0202 – 563 8091

von-der-heydt-museum@stadt.wuppertal.de
www.von-der-heydt-museum.de
http://www.sisley-ausstellung.de

Buchungen können auch online vorgenommen werden.

Öffnungszeiten:

DI – SO 11 bis 18 Uhr
DO 11 bis 20 Uhr

MO  geschlossen

 

 

 

Es geht aber noch um die Führungen. In den letzten Ausstellungen waren die Anmeldungen der  Schulen immer geballt auf einen Zeitraum fixiert, so dass manchmal erhebliche Terminprobleme entstanden. Um diese Probleme nicht aufkommen zu lassen bittet die Museumsleitung um kurzfristige Anmeldung.

Gruppenführungen

sind jetzt zu buchen: Online auf der Homepage des Museums oder telefonisch: 0202 – 5636397 (Mo-Do 9:00 – 12:00 Uhr)

 

Öffentliche Führungen:

Mittwochs 15:00 Uhr

Donnerstag 18:00 Uhr

Samstags 15:00 Uhr

Sonntags 12:30  und 15:00 Uhr

Eintritt 10,– Euro + 4,- Euro für die Führung pro Person

Die Karten sind online oder jeweils 30 Minuten vor Beginn der Führung an der Museumskasse erhältlich.

 

 

 

 

 

WerkStück – Kunst trifft Industrie / Lions Club Ennepe-Ruhr Audacia und Maldumal

 Jazzfrühschoppen zu Gunsten der der Musiktherapie der Evangelischen Stiftung Volmarstein

Weit über 100 Besucher feierten am Sonntag, 29. Mai mit den Mitgliedern des Damen Lions Clubs an einem ungewöhnlichen Ort in Wetter bei hervorragender Musik, Bildern Kaffee und Kuchen.

Zu ihrem ersten Jazzfrühschoppen luden die Damen um Präsidentin Monika Löttgen, in die Werkshalle der Firma Stüwe Beschichtungen GmbH, in Wetter-Volmarstein.

Ab 11 Uhr sorgte dort die ebenfalls aus Wetter stammende Lutzemann‘ s Jazzkapelle mit  einem  Programm aus traditionellem Jazz und Blues  für einen unterhaltsamen Vormittag.

Die Gäste hatten darüber hinaus nicht nur die Gelegenheit Arbeiten der Gevelsberger Malschule Maldumal zu bewundern, sondern auch einige Werke zu ersteigern.

   
  v.l.: Edda Rogmans-Nehm / Prof. David Aldridge / Anja Schleiden / Prof Lutz Neugebauer. / Maike Schulte-Hermes /
Eva-Maria Hansen-Strauss /  Evelin Stüwe / Andrea Günther
 

So konnte der Förderverein am 15.07. der Ev. Stiftung Volmarstein einen Scheck in Höhe von 750,– € überreichen.

Daniela Weithe
PR Beauftragte

2. Schwelmer Adventival am 16./17. Dezember 2011 in der Mensa des MGS

[la] Wenn es Sie verwundern sollte, dass wir bereits jetzt am 18.07.2011 einen Termin für Mitte Dezember ankündigen, so lassen Sie sich bitte erklären, warum.

Da es sich um das Wochenende vor Weihnachten handelt, ist eine Veröffentlichung vor der Sommerpause sinnvoll, da dieses Wochenende meist langfristig verplant wird und so Gelegenheit zu einer rechtzeitigen Terminplanung gegeben ist.

Hier nun die Info von Stefan Wiesbrock:

"Das neue Schwelmer Musikfestival der leisen Töne findet – nicht nur zur großen Freude des Adventivalteams, bestehend aus Pfr.Uwe Rahn, Pfr. Jürgen Schröder, Mark Wiedersprecher und Stefan Wiesbrock – auch in diesem Jahr statt.
Dank der Sponsoren, die auch das 1. Schwelmer Adventival im letzten Jahr möglich gemacht haben, wird es auch in diesem Jahr wieder ein kulturelles Highlight in Schwelm sein.

Die neue Mischung aus einheimischen und bundesweit bekannten Künstlern mit handge-machter Musik kam im letzten Jahr beim Publikum so gut an, dass eine Fortsetzung einfach Pflicht war. Nach dem Motto "kultig – himmlisch – leise" werden  auch in diesem Jahr hochkarätige Musiker von nah und fern in der neuen Mensa des MGS auftreten.

" Wir sind dabei, einen richtigen Knaller zu verpflichten", sagt der künstlerische Leiter des Festivals Stefan Wiesbrock. Wer das ist, soll noch geheim bleiben, da die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind. Nach der Sommerpause soll das Programm der  Presse vorgestellt werden.

Aufgrund des Überangebotes von fast 5 Stunden Musik im letzten Jahr pro Veranstaltungstag hat sich das Adventivalteam dazu entschlossen, in diesem Jahr " nur" noch 2  Acts pro Tag stattfinden zu lassen. Dafür soll es diesmal (auch mit Livemusik im Hintergrund ) genügend Zeit geben, im Foyer Kulinarisches zu sich zu nehmen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Das kostenlose Kinderprogramm und ein Jubiläumskonzert der Musikschule Schwelm für Kinder wird es am Samstagnachmittag  geben.

Also: man sollte sich jetzt schon das Wochenende vor dem 4. Advent für das Adventival im Kalender freihalten, um sich kurz vor dem Fest noch einige entspannte Stunden mit kultureller Unterhaltung der Spitzenklasse zu gönnen.

Man sieht sich beim Adventival…"

 


Folgende Fotos der Veranstaltung von 2010 wurden uns übersandt:

   

 

Arbeitsbesuch: Minister Schneider zu Gast bei der EN-Agentur

(pen) „Mit der Ausbildungsmesse wird im Ennepe-Ruhr-Kreis ein vorbildlicher und gelungener Beitrag geleistet, um jungen Menschen einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Gleichzeitig ist die Veranstaltung eine Werbeplattform für Unternehmen, die sich ja zukünftig mehr und mehr um Fachkräfte und Nachwuchs bemühen müssen.“

Guntram Schneider, Landesminister für Arbeit, Integration und Soziales, zeigte sich bei einem Arbeitsbesuch in der Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr beeindruckt davon, was die Initiatoren des Angebotes „Für die Zukunft ausbilden“ seit 2009 Jahr für Jahr auf die Beine stellen. „Wenn sich die Türen im VER-Busdepot in Ennepetal am 7. Oktober für die Messe öffnen, dann werden wir erneut Zeichen setzen. Bereits Monate vor der Veranstaltung liegen uns die Anmeldungen von mehr als 140 Unternehmen und Institutionen vor.

                
          v.l.: Erik O. Schulz, Guntram Schneider, Dr. Arnim Brux und Jürgen Köder/Bild: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis  

Erneut werden tausende Schülerinnen und Schüler aus allen Städten des Kreises die Messe als Kontakt- und Informationsbörse nutzen“, kündigte Landrat Dr. Arnim Brux mit Blick auf die dritte Auflage an. Gemeinsam mit Jürgen Köder, Geschäftsführer der EN-Agentur, und Erik O. Schulz, Geschäftsführer der agentur mark, nutzte er die Gelegenheit und lud den Minister zum Besuch der Ausbildungsmesse ein. Neben der Frage, wie der Übergang von der Schulbank ins Berufsleben möglichst erfolgreich für alle Jugendlichen gestaltet werden kann, standen auch die Gesundheitsförderung für ältere Arbeitnehmer, die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der sich abzeichnende Fachkräftemangel auf der Tagesordnung des Treffens. „Wir wollen gezielter als bisher den Bedarf an Fachkräften feststellen und den Nachwuchs fördern. Dazu werden wir eng mit den Akteuren in den Regionen zusammenarbeiten“, machte Schneider mit Blick auf ein Sonderprogramm des Landes deutlich. Hintergrund: Nach Berechnungen des Prognos-Instituts fehlen allein in Nordrhein-Westfalen in den nächsten zehn Jahren rund 600.000 Fachkräfte „Da immer mehr Branchen klagen, soll das von der Landesregierung gemeinsam mit der Industrie, dem Handel und dem Handwerk entwickelte Programm ein wichtiger Beitrag sein, um den Bedarf zu sichern“, so Schneider. Köder und Schulz begrüßten die Initiative des Landes und unterstrichen ihre Bereitschaft, das Vorhaben zu unterstützen. „Dabei fangen wir natürlich nicht bei null an. Bereits heute sind wir mit den Firmen im Gespräch, sammeln Informationen und wissen, wo der Schuh drückt und machen zahlreiche Angebote.“ Beispielhaft verwiesen sie auf die Reihe „Fachkräfte gewinnen, halten und entwickeln“. Sie werde genutzt, um im Ennepe-Ruhr-Kreis Beispiele bekannter zu machen, die dazu beitragen, gut ausgebildete Menschen für eine Beschäftigung zu gewinnen. Die Erfahrungen zeigten: „Die Vorbilder, wie wir im Wettbewerb um Fachkräfte punkten können, finden wir in den Firmen vor Ort.“

Stichwort EN-Agentur Seit 1996 unterstützt die EN-Agentur mit Sitz in Hattingen die Arbeit der örtlichen Wirtschaftsförderungen im Ennepe-Ruhr-Kreis. Sie ist Dienstleister für Unternehmen, bearbeitet gemeinsam mit Partnern strategische Vorhaben und vermarktet die Region nach Außen. Die Arbeit der Agentur erstreckt sich im Einzelnen auf die Schwerpunkte Wirtschaftsförderung, Tourismusförderung und Regionalmarketing. Internet: www.en-agentur.de

 

Junge und ältere Schwelmer sorgten für glänzende „Stadttore“

"Schwelm putzt sich heraus" mit hochmotivierten Teilnehmern

"Schwelm putzt sich heraus": Diesem Aufruf an die Bürgerschaft, Besen und Kehrschaufel zu schwingen, folgten jetzt viele motivierte Schwelmerinnen und Schwelmer aus allen Generationen. In gut zwei Stunden säuberten sie an zahlreichen Stellen des Stadtgebietes Straßenränder und Gartenbeete und sammelten weggeworfene Flaschen, Handschuhe und auch schon mal einen Socken ein.

Glasscherben wurden zusammengefegt und entsorgt, Papiertaschentücher, Altpapier, Zigarettenschachteln und -kippen sowie jede Menge Cellophan wurden aus dem öffentlichen Stadtbild entfernt. Die Technischen Betriebe und das Unternehmen OBI hatten die "Putzer" mit allem Nötigen ausgestattet, bevor diese in Gruppen ausschwärmten. Am Ende kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Bürgerplatz an, wo sie mit Bratwürsten von Metzger Ranft und Getränken der Firma Raidt für ihren Einsatz belohnt wurden.

   

Damit haben Bürger zum zweitenmal nach 2010 ihre Stadt geputzt, und zwar am Bahnhof und am Jugendzentrum ebenso wie an der Sophienhöhe, in der Fußgängerzone und an anderen Stellen.  Das Entfernen von Unrat zeitigt auch symbolisch Folgen: Denn erstens lassen "Lotterköppe" seltener dort etwas fallen, wo aufgeräumt wurde, und zweitens fühlen sich Bewohner und Besucher wohler, wenn Schwelms "Stadttore" geputzt sind und sich die Stadt sauber und ordentlich präsentiert.

"Schwelm putzt sich heraus" geht zurück auf eine Arbeitsgruppe, die sich im ersten "1. Stadtgespräch" gebildet hatte. Seitdem rufen Bürgermeister Jochen Stobbe und der Einzelhandel jedes Jahr zu dieser Aktion auf. Zum erstenmal nahm in diesem Jahr eine Jugendgruppe der Freien Evangelischen Gemeinde teil. 

Schwelm, den 20. Juli 2011

Die Schwelmer Eingangspforten: Stand der Dinge

[jpg] Es ist in Deutschland manchmal recht schwierig  wenn verschiedene Kulturen der Verwaltungs- und Organisationsphilosophien aufeinander treffen. So auch im Zusammenhang mit dem Schwelmer Bahnhofsgebäude. Alle sind sich einig, dass Bahnhofsgebäude Schwelm soll und muss erhalten bleiben. Wer sind alle?

Zuerst einmal der Investor Oliver Garthe vom Architekturbüro Wetter, er möchte das Bahnhofsgebäude kaufen und in Eigenregie aufbauen und danach vermieten. Dann die Stadt Schwelm, sie möchte für die Stadt  die ja auch noch Kreisstadt ist, einen attraktiven Eingangsbereich machen. Immerhin kommen und gehen rund 6.000 Besucher nach Schwelm oder verlassen es wieder und das Tag für Tag. Der dritte im Bunde ist die Deutsche Bahn  AG sie möchte das Gebäude loswerden, allerdings mit einem gewissen Mitspracherecht in der Ausführung und Gestaltung. Und zu guter letzt die VER (Verkehrsgesellschaft Ennepe Ruhr) der regionale ÖPNV der eine Drehscheibe am Schwelmer Bahnhof einrichten möchte. Dafür wird ein neuer Busbahnhof vor dem Bundesbahnhof erstellt. Seinerzeit ging es mit Elan und vielen Ideen an das Bahnhofsgebäude heran, heute nach rund 10 Monaten ist die Planung so ziemlich abgeschlossen, und, was noch besser ist, das Projekt hat einen neuen Player im Boot – die VER. Die VER war bei dem letzten Gespräch nur in Gedanken bei dem Gespräch dabei. Ansatzweise flossen die Pläne für einen Busbahnhof in die Gespräche mit ein.

Nun ist sie dabei und die Pläne sind schon ziemlich weit gediehen. Busbahnhof und Bahnhofsgebäude passen sich elegant in einer geschwungenen Bauweise hervorragend an und bilden dadurch eine Einheit. Durch die geschwungene Gestaltung werden Ecken und Kanten vermieden. Ein Problem besteht allerdings. Auf der Bahnsteigseite können die Arbeiten nur Nachts vollzogen werden, weil der Bahnverkehr dies gebietet.

     
 Plan Ansicht Bahnhof    Plan Ansicht Busbahnhof

Der neue Busbahnhof, der übrigens für zwei zweigliedrige Busse ausgelegt wird, muss auf ein höheres Niveau gelegt werden um eine Barrierefreiheit zu erreichen. Die Förderanträge, die in Düsseldorf, Arnsberg und Berlin genehmigt wurden, sind alle gestellt und auch schon bewilligt wobei die Gelder vereinzelnd schon eingegangen sind. Da die Entscheider alle anwesend waren kann man davon ausgehen, dass die Planungsphase zur Gänze erledigt ist und in Bälde mit dem Bauen begonnen wird.  Die Fertigstellung hat man auf den August 2012 anvisiert, wenn der Wettergott es auch gut meint. Wenn alles fertig ist, kann man von einer verbauten Investitionssumme von 3 Millionen Euro ausgehen. Im unteren Hallenbereich, der ziemlich groß und einladend sein wird kommt auch die VER als Mieter mit ins Spiel. Sie schafft einen Infopoint mit angeschlossenen Ticketverkauf.

Die Nutzung soll eine Tag- und Nachtnutzung werden. Dadurch soll eine hohe Kundenfrequenz erreicht werden, die damit Vandalismus und Grafitti vermeiden hilft und wodurch  auch eine höhere Sicherheit erreicht wird. Flankierend wird eine Videoüberwachnung eingesetzt, für die der Datenschutzbeauftragte schon sein OK gegeben hat.

Im ersten bis dritten Stock sind noch Räumlichkeiten an Dienstleister zu vermieten, wobei noch auf die Gestaltung Rücksicht genommen werden kann. Technisch wird das Gebäude auf den neusten Stand gebracht, so sind Repeater und die WiFi Technologie eine Selbstverständlichkeit.

Der Bahnhofsvorplatz wird durch den Busbahnhof neu gestaltet. So wird eine ganz neue Parkplatzsituation entstehen. So werden für kurz-, mittel- und langfristige Parker des Individualverkehrs dementsprechende Abstellmöglichkeiten vorhanden sein. Vergessen wurde auch nicht Parkraum für Behinderte einzuplanen.

              
   v.l.: Ralf Schweinsberg [Kämmerer] / Dipl.Ing. Thomas Schulte [VER] / BM Jochen Stobbe /
Oliver Garthe [Investor] / Dipl.-Ing. Carsten Kirchhof [DB]
 

Dipl.-Ing. Carsten Kirchhoff  von der Deutschen Bahn AG versprach seine Arbeiten wie die Wand-, Boden- und Deckenerneuerung zu erledigen. Lediglich bei den Bahnsteigarbeiten würde es terminliche Problem geben. Geschäftsführer der VER Dipl.-Ing. Thomas Schulte sah auch keine Probleme den Busbahnhof mit dem Bahnhof fertigzustellen. Und die Stadt Schwelm mit  Bürgermeister Jochen Stobbe konnte da nicht zurück stehen um ihre Arbeiten fristgerecht fertigzustellen zu lassen. Bei soviel Einigkeit wird der Investor Oliver Garthe vom Architekturbüro Wetter sicherlich relativ früh sein Investment im Fluss sehen.

Die Schwelmer Stadt- und Kreisbesucher wird es sicher freuen dann durch ein attraktives und einladendes Stadttor die Stadt zu besuchen.

Wie wir auch erfahren haben wird der Eingangsbereich Ochsenkamp/Barmerstrasse auch eine einladende Gestaltung die auch ziemlich weit gediehen ist. Ob dieser Bereich bis Ende 2012 fertiggestellt sein wird, war gesprächsweise noch nicht auszumachen. Fakt ist jedoch, dass zwei Eingangsbereiche der Stadt Schwelm auf einem guten Weg sind.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

Alle Fotos © Linde Arndt

 

Es ist wie ein Film aus der Kindheit

[jpg] Als Kinder haben wir gerne Seifenkistenrennen veranstaltet. Die Straße konnte nicht steil genug sein. In der Elberfelder Südstadt hatten wir den Grifflenberg oder die Ronsdorferstraße genommen. Der Verkehr war damals mehr als dürftig. Wenn wir mal mit einem Auto zusammen kamen, weiß ich bei heutiger Betrachtung nicht ob der Autofahrer oder wir uns mehr erschreckten. Es ging aber auf jeden Fall immer gut. Unfassbar für heutige Verhältnisse. Und die Seifenkisten? In der Regel wurden die Materialien von den Schrottplätzen und von Schreinereien genommen. Schreiner hatten für uns Kinder immer ein offenes Ohr und hatten in einer Ecke für uns immer Resthölzer die wir uns nehmen durften. Die Räder und Achsen waren in der Regel von ausgedienten Kinderwagen, die waren stabil und unkaputtbar.

Ich war in Gevelsberg im Bürgermeisteramt und Claus Jacobi sprach vom Seifenkistenrennen im 125. Jubiläumsjahr 2011 der Stadt. 2010 hatte die Stadt das Rennen ausfallen lassen, 2011 sollte dafür das Konzept erweitert werden. Unter anderem soll es auch Spaßmobile geben und die Unterhaltung soll ausgeweitet werden.

Zum ersten mal wird der Bürgermeister von Wetter, Frank Hasenberg, der im Motorsport Club Wetter Mitglied ist, gegen den Gevelsberger Bürgermeister Claus Jacobi antreten. Aber nicht nur das, Bürgermeister Frank Hasenberg bringt noch ein ganzes Team mit zu diesem Rennen. Das dieses Rennen nicht so ernst geführt wird, ist jedem klar. Haben doch die Gevelsberger und Wetteraner viele gemeinsame Schnittmengen die sie über die Jahre auch pflegten. Denkbar wäre auch ein wechselseitiges Seifenkistenrennen.

   
  v.l.: BM Claus Jacobi [Gevelsberg]  / BM Frank Hasenberg [Wetter] / Adalbert Bick / Klaus Fiukowski / Dirk Ständecke /
Rainer Padtberg / Ulrich Plester                                                                                                     Foto: © Linde Arndt
 

Zum ersten mal steht auch ein Kran zur Verfügung, der von den Zuschauern genutzt werden kann. Aus schwindeliger Höhe können so professionelle Fotos geschossen werden. Die Heidestrasse in Gevelsberg wird als Rennstrecke nach sicherheitstechnischen Gesichtspunkten ausgebaut werden. Sicherheit ist ein Thema; denn die selbstgebauten Seifenkisten werden vor Rennbeginn technisch überprüft. Ist das Fahrzeug nicht sicher wird es zurück gewiesen und kann noch bis Rennbeginn sicher gemacht werden. An der Rennstrecke werden viele Aktionen stattfinden die dieses ganze Seifenkistenrennen zu einen Spaß für alle werden lässt. Auch Preise werden verteilt. Zum ersten mal wird es eine künstlerisch gestaltete Trophäe mit einer Urkunde geben. Die Startgelder und sonstigen Einnahmen werden einem Guten Zweck überführt. In der Vergangenheit wurden mit diesen Geldern Kitas, Sportvereine, freie Vereine unterstützt die sich mit Jugendarbeit hervor getan haben. Damit das ganze gerecht zu geht, setzt sich hinterher eine Jury zusammen die die Gelder zweckgebunden verteilt.

Das Gevelsberger-Rennen wird aber auch von Sponsoren getragen, erwähnt sei die Firma ABC aber auch die AVU die mit einer Lehrwerkstatt anwesend sein wird. Der Rotary Club Gevelsberg, die evangelische Kirche Gevelsberg, Pro-City Gevelsberg und die Stadt Gevelsberg gehören wie immer selbstredend zu den Sponsoren und Unterstützer dieses Rennens. An der Rennstrecke sind noch viele, viele ehrenamtliche Volonteers unterwegs die helfend und unterstützend das Rennen ermöglichen. Aber, es werden noch weitere Sponsoren und Unterstützer gesucht, die sich auf vielfältiger Weise auf diesem Rennen präsentieren können. Da die Veranstaltung ein Publikumsmagnet ist, kann man von einem sehr guten Transfer für die Sponsoren oder Unterstützer ausgehen. Die Kosten sind fast ganz gedeckt, es könnten sich jedoch noch der eine oder Andere in die Liste eintragen, so Bürgermeister Claus Jacobi.

Vor dem Rennen wird in diesem Jahr noch ein Trainingstag eingelegt, der aber noch nicht terminiert ist. Das Musikprogramm wird durch Bands aus der Gevelsberger Szene abgedeckt. Auch auf dieser Veranstaltung wird ein Gottesdienst um 11:00 Uhr abgehalten. Dann geht es aber mit den Aechterbieckschen Husaren und den Fidelen Vogelsangern hurtig an den Start.

Was jetzt noch kommen muss? Die Anmeldung. Wir haben als Anhang eine Bauanleitung für eine Seifenkiste im PDF Format abgelegt und das Anmeldeformular auch als PDF. In 14 Tagen wird das ganze Programm unter http://www.gevelsberg-rennen.de eingestellt sein, dort können heute auch alle die Bastelanleitung und das Anmeldeformular genauso herunter laden. Im Rathaus gibt es an der Info jedoch auch die Anmeldung. Schön wäre es wenn das Gros der Anmeldungen vor den Schulferien eingehen würde. Jeder Teilnehmer erhält übrigens ein T-Shirt mit dem obigen Logo, welches die Zimmerei Werner Lüddecke aus Sprockhövel sponsert.

Auf http://www.gevelsberg-rennen.de findet man auch die Einteilungen nach Alter (8 bis 18 Jahre.), Geschlecht, die Preisgelder und sonstige Angaben.

Nochmal. Das 6. GevelsBerg-Rennen findet am  16. Oktober 2011 auf der Heidestrasse statt. Warum schon so eine frühe Ankündigung? Ganz einfach, die Vorbereitungen sind diesmal ziemlich groß und da will man die Anmeldungen schon einmal erledigt haben.

Und nochmal: Der Spaß steht im Vordergrund.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg.