Bitte einsteigen und Türen schließen! – Melez News

[la] Das erste Herbstferien-Wochenende steht vor der Tür, wir haben die ultimativen Reisetipps für Samstag und Sonntag. Ferienspaß in der Kulturhauptstadt! Drei MELEZ-Zugfahrten am Wochenende bieten die Möglichkeit vor der Haustür zu verreisen, Länder und Sprachen kennenzulernen, Abenteuer zu erleben.

Bereits  am Freitag, dem 8.10.2010 fährt der MELEZ-Zug um 15.42 Uhr ab Mülheim mit „MELEZ auf Tonspuren“: Das ist ein Musik-Express mit Live-Musik,  DJ-Diskussion und mit einem heißen Salsa-Tanzkurs am Bahnsteig in Dortmund

von 16.31 bis 17.55 Uhr mit kubanischer Live-Musik! Karten für die Fahrt gibt es auch für Kurzentschlossene an der „Abendkasse“ direkt am Bahnsteig.

Der MELEZ Tag endet im Ringlokschuppen mit einem Rotfront Konzert und der Global Player Party "Funky Mestizo".

Mit dabei auch: die Djs aus dem MELEZ-Zug.

 

Samstag und Sonntag heißt es: Einsteigen und die Türen schließen!

RuhrUSSIA: Ab Dortmund Hbf, 15.00 – 17.27 Uhr
Ein ganz besonderes Reise-Wochenende steht bevor. MELEZ- Das Festival der Kulturen nimmt Kurs auf Russland und Polen und fährt mit dem MELEZ- Festivalzug durch das Ruhrgebiet.
Die Zugfahrt "RuhrUSSIA" entführt am Samstag ab Dortmund Hbf von 15.00 bis 17.27 Uhr nach Russland mit russischem Sprach- und Wodka-Trinkkurs, Geschichten, Liedern, Diskussion, Tanz und Party.
Projektseite "RuhrUSSIA"


Liebes-Express: Ab Dortmund Hbf, 18:00 – 20:27 Uhr
Im Anschluss daran startet der "MELEZ.Liebes-Express" mit Thomas Bug. Er ist Zeremonienmeister und gibt die Kommandos, wenn sich während der Zugfahrt eine Band gründet und direkt auf der Fahrt ein Liebeslied produziert. Ein "One-Song-Concert" auf dem Dortmunder Bahnhof um 20.30 Uhr am Samstag wird vielleicht das ultimative Kulturhauptstadt-Liebeslied hervorbringen.

Darüber hinaus wagt der "Liebes-Express" mit Thomas Bug das Experiment innerhalb von 2,5 Stunden ein fertiges Liebeslied zu produzieren und dazu ein Musikvideo zu erstellen. Der Zug ist eine rollende Bühne und in jedem der vier Themenwagen gibt es ein eigenes Programm: im Bühnenwagen ist Party und Konzert, im Salonwagen gemütliche Klavier-Atmosphäre mit orientalischer Möblierung, im Medienwagen kann man im Internet surfen, chatten, Videokameras ausleihen und Videos anschauen, im "Weissen Wagen" wird debattiert und im "Tanzcafé" geht in den Pausen die Disco-Kugel an. Jeder Gast kann durch die Abteile spazieren und dort Platz nehmen, wo es ihm gefällt. Der bunte Festivalzug macht Halt in Essen, Oberhausen, Bochum und Dortmund, hat einen Kiosk an Bord und alles, was es für eine kleine Reise benötigt.
Projektseite"MELEZ.Liebesexpress"    
                                                                              

Kurs auf Polen: Ab Dortmund Hbf, 15:00 – 15:58 Uhr
Am Sonntag, den 10. Oktober nimmt der Zug Kurs auf Polen. Mit einem Bahnsteig-Konzert des Hackbrettspielers und Multi-Instrumentalisten Marek Szmelkin aus Berlin beginnt das Programm um 13.29 Uhr auf Gleis 26 im Dortmunder Hbf, anderthalb Stunden vor Abfahrt des Zuges. Eine interaktive Bahnsteigperformance der polnischen Happeninggruppe "DIE FISCHZENTRALE" oder "Chips of Peace" wird die Reisenden auf dem Bahnsteig unterhalten. Die Zugfahrt "MELEZ nimmt Kurs auf Polen" startet um 15 Uhr und endet in Dortmund um 15.58 Uhr. Das Zug-Programm wurde in Kooperation mit dem Polnischen Institut Düsseldorf erstellt und besteht aus Krimi-Lesungen mit musikalischer Begleitung, Live-Musik Konzert, einem Polen-Quiz mit Geschenken für die Gewinner und einem Animationsfilmprogramm. In den Herbstferien in der Heimat verreisen: das schafft der MELEZ-Festivalzug mit buntem Programm für alle Generationen und Kulturen. Er fährt bis Ende Oktober und jede Fahrt ist eine neue Reise.

Projektseite "Melez nimmt Kurs auf Polen"

Sind Sie dabei???

Und noch einmal: Kurzentschlossene können ihre Fahrt an der „Abendkasse“ direkt am Bahnsteig buchen.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik

Fredericke – auch kleine können riesig sein

[la] Wenn in müde dreinblickende Augen alter Menschen wieder Glanz und Lebendigkeit einziehen, dann sind meist Kinder daran beteiligt, die ihre Lebensfreude von Herz zu Herz weitergeben.

Nur einen Katzensprung weit von der Schule  GS Wassermaus entfernt ist das Domizil  des Seniorenheims Brunnenstraße  und so ist es seit dem 1. Schuljahr der kleinen Wassermäuse, der GS Wassermaus  längst Tradition  zu den verschiedenen Jahreszeiten oder Sommerfesten  den Bewohnern einen Besuch abzustatten und sie  mit traditionellen Liedern, Gedichten oder Geschichten zu erfreuen. Angeleitet wurden sie von ihren Klassenlehrerinnen Frau Kühn, Frau Maikranz und Frau Hunsdieck.

Dieses mal stand etwas ganz Besonderes auf dem Plan. Die Schüler, die  inzwischen den Klassen 4 angehören, wollten für ihre lieben "alten Freunde" das Musical "Fredericke" aufführen. Die Schüler hatten sich zuvor an dem Projekt der AVU JungesEN 2010 Plus: ENgagement für Nachwuchs und Senioren" beteiligt und so wurde es für sie möglich, mit Hilfe von Frau Martina Klinge – auch über das Stundensoll  hinaus – das Musical einzuüben. Bereits am Weltkindertag stellten die Schüler der GS Wassermaus das Musical auf der Bühne am Marktplatz in Ennepetal einer begeisterten Menge  vor.

Da die Kinder  persönlich nicht nur die schwungvolle frische Musik gerne haben, sondern ihnen auch der Inhalt des Musicals sehr am Herzen liegt, freuten sie sich darauf, ihren Nachbarn diese Botschaft zu übermitteln, die davon ausgeht: "Wer schon einmal von Freunden aus einer Notlage befreit worden ist, weiß, welche wundersamen Kräfte freigesetzt werden können, wenn sich viele zusammenschließen und gemeinsam helfen".

Und so haben sich die kleinen Wassermäuse der GS Wassermaus mit ihren Lehrern und Eltern zusammengeschlossen und ein wirklich beachtenswertes Werk auf die Beine gestellt, das jung und alt anspricht. Ja, den Eltern gilt ein ganz besonderer Dank wusste Frau Hunsdieck, die die Organisation unter sich hatte, zu berichten.  Denn die Eltern haben die Kinder zu den Proben gefahren und abgeholt, die wundervollen Kostüme geschneidert, welche die Mädels und Jungen  trugen und ganz viel Zeit mit investiert, damit es ein Erfolg wurde.

Inzwischen herrschte eine spannende Erwartung in der Cafeteria des Seniorenheims. Eltern, Geschwister und Lehrer waren als Gäste eingetroffen und irgendwo im Flur vernahm man leises Tuscheln und Rascheln. Das waren die Wassermäuse. Gleich würde es losgehen.

Und dann kam einer nach dem anderen durch die Tür und sie gruppierten sich je nach darstellenden Figuren vor den Senioren auf. Nach dem alle komplett ihren Platz eingenommen hatten drückte Frau Grollmisch  auf die Taste des CD-Recorders, die Musik begann und  die Schüler brachten in Soli- und Gruppen-Beiträgen ihren Beitrag.

Die Geschichte handelt von einem besonders eigenwilligen Gänseblümchen namens "Fredericke" das sich wünschte, aus der Gruppe der anderen Gänseblümchen heraus zu ragen und so groß wie ein Apfelbaum zu werden. Ihr Wunsch war so groß, dass er durch einen Zauber in Erfüllung ging. Doch nun merkte es, dass es zwar größer als ihre Kumpel war, aber dadurch auch sehr allein und vergessen. Nun wurde es sehr traurig und wäre am liebsten wieder so klein wie die anderen gewesen. Doch das ging nicht mehr. Es war nur möglich, wenn sich genug Freunde fanden, die es dabei unterstützten.

Und Fredericke fand diese Freunde. Vereint halfen sie ihr und sie kehrte wieder zurück in die Gruppe.

Mit den Worten: Auch kleine können riesig sein, denn Größe steckt in jedem Menschen, ob klein oder groß, wichtig ist: gute Freunde zu haben
endete das Stück und die Botschaft, die mit Musik, Gestik und Worten den Heimbewohnern, aber auch den Gästen, mitgeteilt wurde kam voll rüber. Hier ein  Video-Ausschnitt des Musicals. (Video bitte starten – unterer rechter Button für Vollbildanzeige / mit ESC zurück)

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Begeistert wurden die kleinen Darsteller mit Applaus und  Süßigkeiten verwöhnt und sie versprachen bald wieder zu kommen.

Für eine Dreiviertelstunde war die Sonne in den Gemeinschaftsraum eingekehrt und nachdem die Schüler plaudernd das Seniorenheim verlassen hatten um mit ihren Lehrern und Eltern in der Schule noch eine Kaffeepause zu machen, saßen die älteren Herrschaften berührt von dieser Veranstaltung und ließen das Geschehen noch in sich nachklingen.

Uns selbst hat es so gut gefallen, die Schüler haben dieses Musical großartig herüber gebracht und die kleine Angeliki als "Fredericke" mit ihrer glockenzarten Stimme war ein bezauberndes Gänseblümchen.

Unser Jahr 2010 hat uns in vielen Städten mit sehr vielen Kinder- und Jugendchören zusammengebracht. Nun haben wir die Begeisterung dieser Schüler, ihre Liebe zur Musik noch einmal deutlich erleben dürfen und es bleibt die Frage, warum heisst es
bei den älteren Chören hier im Ort wenn man nach dem Nachwuchs fragt: "Es gibt ja keine Kinder die das machen möchten".

Mensch, hier sind sie doch – und bestimmt anderswo in Ennepetal auch noch.

Hier kann man nur dankbar sein, dass so Menschen wie Frau Klinger (die für die Regie des Musicals zuständig war), Frau Maikranz (Ideengeber zu gerade diesem Stück), Frau Hunsdieck (Organisation) und Frau Grollmisch (zuständig für den musikalischen Einsatz vor Ort) und alle anderen direkt oder indirekt daran Beteiligten aus der und um die Schule Wassermaus herum, sich für unsere Ennepetaler Kinder so arrangieren, dass es nicht nur für die Beteiligten Schüler, sondern auch alle Zuschauer eine Augenweide und ein Ohrenschmaus ist.

           
     

Und vielleicht sollte man an dieser Stelle auch nicht vergessen der AVU zu danken, die mit ihrem Projekt ENgagement für Nachwuchs und Senioren den Anreiz für dieses Projekt  geschaffen hat.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik
unter den Wassermäusen im Seniorenheim Brunnenstraße

 

 

Gute Nachbarn wollen sich näher kennen lernen – NL-Ruhr

[jpg] Der europäische Gedanke scheint allgemein zurzeit etwas müde zu wirken. Die Regierungschefs sind mit anderen Dingen beschäftigt. Europa muss erst einmal warten, so scheint es. Und wir? Wir nehmen derweil wie selbstverständlich die Segnungen, die Europa uns gebracht hat, jeden Tag wahr. Eine Währung, keine Grenzen und das in einem Raum wo sich rund 500 Millionen Menschen befinden. Nur, was wissen wir voneinander? Man kann ja verstehen, wenn der Spanier sehr wenig über die Letten weiß, es sind ja einige Kilometer zu bewältigen. Für eine weitergehende Beziehung ein bisschen weit. Aber der Nachbar, der nur ein paar Kilometer entfernt wohnt, zu dem sollte sich doch eine stärkere Bindung erzeugen lassen.

Nein, auch hier sind die Beziehungen nur auf einer offiziellen Ebene vorhanden. Ministerpräsidenten oder Bürgermeister,  ja die treffen sich ab und an um ein mehr oder weniger unverbindliches Gespräch zu führen. Und wir selber? Unser direkter Nachbar, die Niederlande, sind uns als Ziel für den preiswerten Einkauf bekannt. An den Grenzen haben die Niederländer für uns Deutsche Supermärkte aufgebaut, die keinen Wunsch offen lassen. 1 ½ Stunden rüber nach Arnheim oder einer sonstigen Stadt, 1 Stunde einkaufen und 1 ½ Stunden wieder zurück. Die Niederländer selber kommen gerne in das Sauerland um einen Kurzurlaub zu machen. Wie soll da etwas entstehen? Was wissen wir über die Niederländer oder umgekehrt. Fast  sind es alles nur Klischees, die über den Anderen kursieren.

                
   Gruppenfoto Pressekonferenz Oper Dortmund                                                             Foto: © Linde Arndt
 

Es finden sich jedoch Partner zusammen die mehr wollen, die das Kennenlernen als eine Bereicherung ansehen.
So hat das Theater Dortmund im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2010 mit seinem Generalmusikdirektor Jac van Steen, einem Holländer, die Initiative mit anderen ergriffen um einmal die breite holländische Theatersparte den Deutschen näher zu bringen. Aber nicht nur das, die Initiatoren gingen noch einen Schritt weiter indem sie Holländer mit Deutschen zusammen bringen um sich gemeinsam einem Publikum zu zeigen. Da das Ruhrgebiet im Zusammenhang mit dem Kulturhauptstadtjahr ein umfangreiches Netz geknüpft hatte, brauchte man nur noch eine Klammer um das niederländische Netz anzuknüpfen. Herausgekommen ist das Projekt NL-RUHR. Dieses Projekt soll keine einmalige Sache sondern eine langfristige Kooperation werden. 300 kulturelle Aktivitäten mit den niederländischen Nachbarn wurden während der Ruhr 2010 gemeinsam entwickelt.
Das Angebot umspannt die gesamte Bandbreite von klassischer Musik, Jazz, Rock-und Popmusik, Schauspiel, Musiktheater, Tanz, Malerei, Fotografie Landschaftsgestaltung, Design, Mode oder auch Neue Medien. Eben  der ganze Reichtum der niederländischen Kultur.

           
          v.l.n.r.:  Nadin Deventer / Bettina Pesch / Michael Nieuwenhuizen                                 Foto: © Linde Arndt  

Der Generalmusikdirektor der Dortmunder Philharmonie, Jac van Steen entwickelte unter dem Projekt "Holland Panorama" einen Schwerpunkt der zeitgenössischen Musikszene Hollands. Die Comic Strip Oper "Affe besiegt Knochengeist" von Peter Schat oder das Familienkonzert "Die Nachtigall", von Theo Loevendie mit der "Hexe Hillary" wenden sich an ein modernes Publikum. Darüber hinaus wird es eine internationale Ballettgala unter dem Titel "Tanzszene Niederlande/Ruhr" geben. Hier treffen zwei Ballettkulturen mit dem Ballett Dortmund und dem Nederlands Dans Theater und Het Nationaal Ballet mit den Stücken der Meisterchoreographen Jiri Kylian und Hans van Manen aufeinander.

                                    

  Jac van Steen
Foto: © Linde Arndt
  Tobia Ehinger
Foto: © Linde Arndt
     

Nadin Deventer bringt unter dem Motto "Raus nach Europa" die Jazzszene des Ruhrgebietes mit der niederländischen Szene zusammen. Das Jazzplayseuropa-laboratory zwischen dem Jazzwerkruhr und TryTone aus Amsterdam werden  das Publikum begeistern. Hier werden wildfremde Musiker sich willkürlich zu einer Session zusammenfinden, nachdem sie vorher für ein paar Tage in einem Proberaum eingesperrt waren. TryTone schickt die Jazzsängerin Kristina Fuchs und Jazzwerkruhr den Pianisten Oliver Maas in den Ring.

Mit der "NL-RUHR Music Kitchen" treffen drei niederländische Bands aus Amsterdam auf drei Bands aus dem Ruhrgebiet aufeinander um ein Programm für 9 Abende zu erarbeiten. Man darf gespannt sein.

So wird es eine internationale Ballettgala XII – "Tanzszene Niederlande/Ruhr" am 16. Oktober 2010 geben, Balettdirektor Xin Peng Wang lädt zu seinem jährlich stattfindenden Tanz- und Ballettgalaabend ein. Es sind zwei große europäische Tanzkulturen die sich in Dortmund treffen. Es wird sicher ein herausragender Dialog der der Solisten des Nederlands Dans Theater (Den Haag), dem Het nationaal Ballet (Amsterdam) und vielen weiteren internationalen Tanzgrößen werden.
Die Webseiten www.nl-ruhr.de und www.mcn.nl sowie www.jazzplayseurope.eu und musickitchen.eu halten hierzu ein umfangreiches Programm bereit.

Die stärksten künstlerischen Persönlichkeiten werden wie in einem Teilchenbeschleuniger aufeinander treffen, ein Prozess der sicher enorme Mengen an künstlerischer Energie freisetzt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Dortmund

 

 

Keine Antwort, ist auch eine Antwort in Ennepetal

[jpg] Unsere Stadt scheint fast zu einem Tollhaus zu verkommen. Da werden unter der Hand unter einem nichts sagenden Titel Schulen geschlossen, Senioren die Zuschüsse zu 50% gestrichen, Schulpersonal eingespart, oder berechtigte Anträge abgeschmiert. Selbst klare Fragen werden, von Senioren oder jetzt neuerdings von Selbstständigen, mehr oberflächlich unzureichend oder gar nicht beantwortet. Begründet wird dieses nicht gerade demokratische Verhalten damit, dass diejenigen die sich so verhalten mittels einer Wahl demokratisch legitimiert sind. Sind diese Leute demokratisch legitimiert? Nein! Ich will das auch anhand einer Analogie aus unserem Zivilrecht begründen:

Ein Arbeitgeber in Berlin sucht dringend einen Ingenieur. Nachdem das Stellenangebot platziert war, meldet sich auch ein geeigneter hoch qualifizierter Arbeitnehmer aus Hamburg.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer kommen überein einen Arbeitsvertrag zu schließen. Der Arbeitgeber bietet an die Umzugskosten von Hamburg nach Berlin für den Arbeitnehmer zu übernehmen und übergibt einen Scheck. Der Arbeitnehmer zieht auch von Hamburg nach Berlin, geht aber keinen Arbeitsvertrag mit dem Arbeitgeber ein mit dem er verhandelt hat, sondern mit einem anderen Arbeitgeber in Berlin. Der Arbeitgeber der die Umzugskosten übernommen hat, fordert die geleisteten Umzugskosten zurück. Der Arbeitnehmer verweigert die Rückgabe des gegebenen Betrages mit der Begründung, der Arbeitsvertrag hätte nichts mit der gegebenen Erstattung der Umzugskosten zu tun.

Es kommt zum Prozess. Das Urteil: Der Arbeitnehmer muss den gegebenen Betrag zurückzahlen. Warum? Weil die Geschäftsgrundlage entfallen war der Arbeitsvertrag war der Punkt der letztendlich zu der Erstattung der Umzugskosten führte. Kein Arbeitsvertrag, keine Umzugskosten.
 Das Zivilrecht kennt hier die Begriffe "Treu und Glauben" ( § 242 BGB ) und "Störung der Geschäftsgrundlage" ( § 313 BGB ).

Kommen wir wieder zurück zu der demokratischen Legitimation eines Bürgermeisters und der Ratsmitglieder.
Hätten der Bürgermeister und die Ratsmitglieder von Anfang an gesagt, wir werden die Zuschüsse zur Seniorenarbeit um 50% kürzen, die Schulen schließen, das Schulpersonal ausdünnen, also alle Grausamkeiten vor der Wahl bekannt gegeben, wären sie sicher nicht gewählt worden. Hätte der Bürgermeister vor der Wahl gesagt, dass er dem Rat der Stadt aber auch der Bevölkerung die berechtigten Fragen schuldig bleiben würde, ja, dass er wenn er eine Frage beantwortet, diese nur vage beantworten würde, wäre auch er nicht gewählt worden. Hätte der Bürgermeister vor der Wahl gesagt, dass seine Kompetenz darin besteht Probleme zwar zu thematisieren, diese aber keiner Lösung zuführen kann, so wären sicher die Wähler nicht bereit gewesen ihn zu wählen. Man kann das beliebig fortführen.

Die Wähler haben nach "Treu und Glauben" gewählt und haben dadurch die "Geschäftsgrundlage" für den Einzug ins Rathaus gelegt. Und darin liegt das Problem der demokratischen Legitimation. Der Auftrag lautete aber: Geht ins Rathaus und löst unsere Probleme in unserem Sinne, so wie ihr uns das angekündigt habt. Der Auftrag lautete nicht: Geht ins Rathaus und beschäftigt euch mit irgendwas, ihr habt ja sonst nichts zu tun.

Und weiter, wir haben zwar unser Recht in unserem Sinne zu handeln übertragen, jedoch unser Recht auf Aufklärung mittels Fragen bleibt davon unberührt. Auch setzen wir voraus, dass das Prinzip der gegenseitigen Achtung Bestand hat. Achtet ihr uns, so werden wir euch auch die dementsprechende Achtung  entgegenbringen.

Das Volk hat aber bei Nichteinhaltung der Versprechungen in der Wahl jetzt ein Problem. Kein Gericht in dieser Republik würde eine Klage im Zusammenhang mit den obigen Paragrafen annehmen. Was tun? Gesetze gibt es für diesen Fall nicht. Aber wir haben ja unser gutes altes Grundgesetz. Und das hält für uns das Bürgerrecht auf freie Meinungsäußerung aber auch das Demonstrationsrecht zur Verfügung. Die Senioren aus Ennepetal haben uns eindrucksvoll gezeigt wie man dieses Recht wahrnimmt. Ein Anfang, sicher, aber auch einen Schneemann baut, bzw. beginnt man, mit einem ersten Schneeball.

       

Kommen wir also zu den neusten schauspielerischen Leistungen unseres Rates in Form des Städteplanungs- und Wirtschaftsförderungsausschusses.

Nachdem wir den Senioren und den Schulen Gelder genommen haben, müssen wir die natürlich auch wieder verteilen. Zweckmäßigerweise um ein vielfaches, so funktioniert eben sparen in Ennepetal. Und da kommt die Vorlage 415/2010 , logischerweise drei Tage vorher, damit der Ausschuss sich nicht vorbereiten kann. Es geht um den Breitbandausbau der CDU dominierten Ortteile Oberbauer und Rüggeberg. Logischerweise müssen erst einmal zwei Gutachten erstellt werden – die kosten wieder. Und danach muss die eigentliche Investition gemacht werden, förderungswürdig, die noch 40.000,– Euro Eigenanteil kostet. Da der Förderungstopf des Bundes aus 2008 ist, kann es gut möglich werden, dass – wenn Ennepetal mal zu Potte kommt – der Fördertopf leer ist. Aber immerhin es werden in 2010 schon mal 4 mal die eingesparten Seniorenzuschüsse ausgegeben. Wofür? Damit die dortigen CDU Anhänger ganz fix mit ihrer großen Vorsitzenden kommunizieren können? Abgesehen davon dass uns von Bewohnern mitgeteilt wurde, dass sowohl Rüggeberg als auch Oberbauer nicht ganz so schlecht mit den Anschlüssen dastehen wie suggeriert wird.

Aber es geht ja noch weiter. Da die Stadt nicht so recht weiß wie die Einwohner so richtig wohnen wollen und werden in Ennepetal, muss ein neues Gutachten her. In diesem Gutachten wird dann endlich zweifelsfrei festgestellt, dass einige ältere Bewohner mit einem Rollator unterwegs sind und für ein barrierefreies Wohnen in Frage kommen – Donnerwetter, dass man jetzt schon darauf kommt.  Aber nicht die Wohnungswirtschaft soll dieses Gutachten erstellen lassen, nein, die Stadt soll es erstellen. Logischerweise bezahlt auch die Stadt dieses Gutachten, obwohl die Stadt nicht als Bauträger angesprochen ist. Aber wir müssen die Gelder die im sozialen Bereich gespart werden ja wieder ausgeben.

Der Citymanager Schilling sollte nun zur Innenstadtentwicklung Milspe vortragen. Was kam? Es kam ein allgemeiner, oberflächlicher und unverbindlicher Erklärungsversuch heraus, dass  in 2010 und 2011 evtl. oder auch vielleicht Gelder für weitere Aktivitäten in Milspe wegfallen könnten. Warum? Weil auch in anderen Städten auf Grund der angespannten Haushaltslage nicht mehr genügend Gelder zur Verfügung stehen. Wen interessiert das? Ablenkungsmanöver? Das Thema war jedoch Innenstadtentwicklung. Kein Wort über die Geschäftsschließungen in Milspe, kein Wort über Aktivitäten von Neuansiedlungen, kein Wort über Verhandlungen mit Hauseigentümern.

Die SPD wollte in den vorherigen Sitzungen wissen, wie viel das Klutertbergfest gekostet hatte. Eine Antwort blieb der Citymanager bis heute schuldig. Herr Schilling fiel in der Vergangenheit dadurch auf, dass er ein Schülerparlament versprochen hatte, Kinderbeauftragter war und keine Ergebnisse vorzuweisen hatte. In seinem neuen Job als Citymamanager bleibt er sich treu und wird auch jetzt keine Ergebnisse erbringen wollen. Offensichtlich ist er nur dem Bürgermeister verpflichtet der ihm die Gelder an die Hand gegeben hat, die der Rat der Stadt bewilligt hatte. 100.000,– Euro darf dieser Mann verpulvern ohne ein Ergebnis vorzuweisen. Und wenn er mal ein unterirdisches Event auf die Beine bringt, so ist er niemanden Rechenschaft verpflichtet, schon gar nicht dem Rat der Stadt. Tolle Demokratie in Ennepetal. Die Senioren sollen jede Tasse Kaffee mit einem Antrag belegen, ein städtischer Angestellter muss noch nicht einmal ungefähr was belegen.

Im Zusammenhang mit der Stadtfete 2010 kamen noch andere Ungereimtheiten heraus, da durften Geschäfte in Milspe nur gegen Gebühren gegenüber dem Veranstalter der Stadtfete ihre Außenaktivitäten entfalten, obwohl diese bereits über das ganze Jahr liefen. Auch hier blieb die Beantwortung im ungefähren. Auf der einen Seite werden die Geschäftsinhaber gehalten ihre Außenaktivitäten zu melden, damit keine Überschneidungen stattfinden und rechtlich verbindliche Reservierungen vorgenommen werden können, die werden aber durch einen Veranstalter kassiert. Die Stadt scheint noch nie etwas von Rechtsunsicherheit gehört zu haben oder arbeitet mit einem Recht, dass sich nach dem Wasserstand richtet.

Die Ikea Ansiedlung scheint ein Problem für den Rat aber auch für die Stadtverwaltung zu werden. Ein Problem? Nein! Abgesehen davon, dass Ennepetal keine nennenswerte Einzelhandelsverluste hinnehmen müsste (Wo nichts ist, kann auch nichts weggenommen werden), scheint man doch recht naiv an dieses Thema heranzugehen. Ikea will 50.000 m² Geschäftsfläche in Wuppertal Nord erstellen. Die Hälfte soll außerhalb des üblichen Möbelsortiments vermietet werden. Wer garantiert denn, dass Ikea nicht die gesamte Palette des noch in Ennepetal vorhandenen Sortiments an dementsprechende Händler vermietet? Ikea? Wohl kaum. Hier merkte man auch, dass die Stadtverwaltung nicht im Stoff war und es ihnen evtl. egal war was dort passiert.

Aber Ennepetal wäre nicht Ennepetal, wenn sie bei solch einer Sitzung nicht noch ein Sahnehäubchen der Inkompetenz auftragen würde.

Es ging mal wieder um die Fußgängerzone "Inne Milspe", zwei Jahre ist sie nun alt. Und die Entwicklung des Einzelhandels ist grottenschlecht, selbst Blinde können das inzwischen ertasten. Hier stellte die SPD zwei Anträge, in denen die Verwaltung beauftragt wurde klare nachvollziehbare quantitative und qualitative Fragen zu beantworten. Und weiter, gleich eine externe Untersuchung über die Situation mit Vorschlägen zur Abstellung der unbefriedigenden Entwicklung einzubringen und erst dann über eine Öffnung der Fußgängerzone zu beraten. Logischerweise war die CDU dagegen, kam ja auch nicht aus ihrem Lager. Und der große Vorsitzende Walter Faupel war auch nicht da. Was tun? Man hörte aus den Reihen der CDU ein zischeln, ich will das Fußballspiel sehen. Sachpolitik scheint bei der CDU etwas anderes zu sein, als allgemein bekannt. Es kam zur Abstimmung.

Verblüfft stellte der Ausschussvorsitzende der CDU und die restlichen CDU Mitglieder fest, dass ihnen die Mehrheit abhanden gekommen ist. Hilfloses hin und her gucken nutzte jetzt nichts mehr.

Auf das Sahnehäubchen muss noch immer eine Kirsche. In der Einwohnerfragestunde meldeten sich die Bürger, welche  die Fußgängerzone geöffnet haben wollten, mit Unterschriftenliste und einem Antrag. Jetzt wurde es nämlich peinlich. Auf die Frage, warum Ennepetaler Geschäftsinhaber oder Hauseigentümer kein Recht auf eine Unterschrift in solch einer Liste haben, entstand ein hektischer Wortabtausch zwischen Verwaltung und dem Bürgersprecher ohne abschließende Beantwortung. Die Stadtverwaltung scheint es sich aber vorgenommen zu haben es sich jetzt mit allen zu verderben. Jetzt die Hauseigentümer und Geschäftsinhaber dran. Es wurde diesen schlicht und ergreifend das Recht abgesprochen demokratische  Aktivitäten zu entfalten. Man wollte sie abwimmeln. Fragen wollte man schon gar nicht beantworten. Frei nach der Maxime: Wir haben die Macht, also haben wir auch das Recht. Das diese Gruppe erbost war, wegen dieser Behandlung kann man ihnen nachsehen.
Demnächst kommt die CDU sicher auf den Gedanken die Polizei wie in Stuttgart anzufordern um Senioren, Hauseigentümer und Geschäftsinhaber aus dem Ratssaal zu vertreiben.
Es sind unveräußerliche Bürgerrechte die immer wieder wahrgenommen werden, die aber immer wieder strapaziert werden.

Die Stadtverwaltung scheint in totalem Chaos versunken zu sein, wenn sogar die kleinste Frage nicht konkret beantwortet werden kann. Wenn sie die Organtreue, zu der sie verpflichtet ist, gegenüber dem Rat nicht oder nur unzureichend eingeht. Wenn sie auf der einen Seite zu einem verstärkten Sparen angeht und auf der anderen Seite das Geld doppelt und dreifach rausschmeißt. Die Gerechtigkeitslücke wird dadurch vergrößert und die Staatsverdrossenheit nimmt zu.

Wenn also die Stadt die Regeln einer Demokratie nicht einhält indem sie gegenüber jedermann unvoreingenommen Verwaltungsakte ausübt, so sind die Geschäftsgrundlagen die jeden an die Demokratie bindet entfallen. Die Bevölkerung ist nicht mehr gehalten die Verwaltungsakte, auch wenn sie nach den vom Staat herausgegebenen Normen zustande kamen, zu akzeptieren. Ja, es ist dann sogar fraglich ob die gewählten Vertreter und die Verwaltung überhaupt dementsprechende Rechte ableiten können. Dann ist es auch nicht mehr weit, dass die Bevölkerung ihre gewählten Vertreter zum Teufel jagt um ihre Geschicke selber in die Hand zu nehmen. Demokratie lebt von den Normen und Regeln die es von jedem einzuhalten gilt, auch, und gerade von einem Ratsmitglied oder einem Mitglied der Verwaltung. Werden sie aufgeweicht oder missachtet, so ist auch die Bevölkerung nicht mehr gebunden – das ist der Deal.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Jubiläums-Operettenwahl am theaterhagen

Unter dem Motto "Sie haben die Wahl", hat sich das theaterhagen etwas ganz Besonderes im Vorfeld seiner 100 jährigen Jubiläumsspielzeit einfallen lassen: die erste Hagener Operettenwahl!

Dabei hat das Publikum die Möglichkeit über die Operettenproduktion der Jubiläumsspielzeit 2011|2012 abzustimmen.
"Die Spielplanplanung erfolgt eigentlich durch die Theaterleitung", sagt Intendant Norbert Hilchenbach. "Wir haben aber schon häufig festgestellt, dass dieses Thema das Publikum sehr interessiert und möchten mit der Operettenwahl ein besonderes Jubiläumsgeschenk an unsere Zuschauer machen", so Hilchenbach weiter.

                    

Vom heutigen Tag an bis zum 15. Dezember 2010 sind an der Theaterkasse und im Theater Abstimmungskarten zum Ausfüllen erhältlich. Diese können dann entweder in die bereitstehenden Wahlurnen geworfen oder per Post an die Marketingabteilung geschickt werden. "Wir haben ein paar Vorschläge beliebter Operetten auf der Wahlkarte gemacht", so Jan Bogen aus der Marketingabteilung des Theaters, "aber es gibt auch die Möglichkeit, das eigene Lieblingsstück frei einzutragen."

Damit die Abstimmung fair bleibt, muss die Adresse angegeben werden, und es wird nur ein Wahlzettel pro Person gezählt. Mitmachen lohnt sich gleich in doppelter Hinsicht: Die Gewinner-Operette wird in der Abend-Silvestervorstellung von "Im weißen Rössl" bekannt gegeben und in der Spielzeit 2011|2012 im theaterhagen aufgeführt. Den Teilnehmern winken zudem auch attraktive Preise!

 

Mach mit – fahr MELEZ

[la] Eigentlich war für Sonntag, den 3.10.2010 "Stalldienst" angesagt – heisst wir wollten zu Hause aufarbeiten, was in der letzten Woche so alles liegen geblieben ist.

Dann ging mir die Jungfernfahrt des MELEZ-Zuges durch den Kopf. Es war das erste Mal, das wir uns für ein Großereignis von RUHR 2010 in diesem Jahr nicht akkreditiert hatten – eben aus terminlichen Gründen. Wir hatten  bereits über MELEZ  informiert (s. hier) und auch an der Pressekonferenz im Zug seinerzeit teilgenommen und darüber berichtet (s. hier) und nun sollten/wollten wir nicht dabei sein????

Der Nachmittag rückte näher und ich wurde immer unruhiger. Kurzer Check – "Wir müssen hin, zumindest auf den Bahnsteig des MELEZ-Zuges in Dortmund" . Und da mein Partner völlig unter meiner Fuchtel steht (kleiner Scherz –  Gott sei dank sind wir uns im Team fast immer einig was wir tun) machten wir uns spontan aber gerade noch rechtzeitig auf den Weg.

In Dortmund Hauptbahnhof,  auf Gleis 31, herrschte um 16:10 Uhr reges Treiben. Da waren alle möglichen Stände mit internationalen kleinen Köstlichkeiten, Kaffee und anderen Getränken aufgebaut und so weit man sehen konnte waren viele Nationalitäten daran beteiligt, die jetzt voller Erwartung auf die Ankömmlinge des MELEZ-Express warteten.

In einer anderen Ecke hatte sich eine Kapelle aufgebaut und die Tänzer probten noch ihre Tangoschritte, denn bei Ankunft der Gäste wollten sie sich von ihrer besten Seite zeigen um sodann die Ankommenden zum mitmachen zu animieren.

Und dann war es endlich soweit. Ganz im Hintergrund der Bahnstation sah man es golden aufblinken und dann rollte er unaufhaltsam näher. Immer näher und näher kam er dem Haltepunkt. Langsam, bremste er ab – die Türen gingen auf und heiter, fröhlich schwatzende und lachende Passagiere verließen den MELEZ-Zug und verteilten sich auf dem Bahnsteig.

Die Stimmung war überwältigend, so viel Spass, so viel Verständnis untereinander und Action von den Akteuren habe ich lange nicht gesehen – nein, dass stimmt nicht, denn bei Ruhr2010 war bis auf Duisburg (Loveparade) alles einfach genial und besonders. Ein Jahr, von dem ich noch lange zehren werde und das ich nie missen möchte.

Und so machte ich meine Fotos, unser Redakteur fing Meinungen und Stimmungen ein, die alle absolut positiv waren und nach ungefähr einer Dreiviertelstunde hieß es "Bitte einsteigen".

 

Längst hatte ich bedauert, dass wir uns nicht für diese Jungfernfahrt akkreditiert hatten und so schaute ich traurig den wieder einsteigenden Passagieren nach. Da wurden wir von der Projektleitung angesprochen, ob wir denn nicht wenigstens die Rückfahrt mitmachen wollten und ich sagte begeistert "Oh ja" klärte mit meinem Partner kurz ab, dass er mich mit dem Auto (was ja in Dortmund stand) in Duisburg am  Hauptbahnhof abholen würde und bevor er noch irgend etwas hinzufügen konnte, war ich schon in der fröhlichen Menge im Zug verschwunden und die Fahrt ging los.

Das alles war so überzeugend spontan meinerseits erfolgt, dass ich völlig erschrocken war, als mein Handy ging und ich erfuhr, dass ich vergessen hatte, dass der Parkschein in meiner mitgenommenen Fotobox schlummerte. Zum Aussteigen war es zu spät und die Stimmung war so toll, dass ich beschloss, einfach bis Duisburg weiter zu fahren und dann eben mit dem Zug wieder zurück.

Aber es wäre nicht JPG gewesen, wenn er es nicht geschafft hätte, dass Auto mit Überredungskunst und -kraft aus der Parkzone zu bekommen und mich beihnahe pünktlich nach der Ankunft in Duisburg abzuholen.

Ich selbst hatte eine super interessante und spannende, fröhliche  Fahrt und ich kann nur jedem empfehlen, selbst einmal mit dem MELEZ-Zug zu fahren. Es gibt ja noch eine ganze Menge unterschiedlicher Aktionen. Einfach mal auf der Seite MELEZ informieren und rechtzeitig anmelden.

 

Mit dem "Stalldienst" war dann gestern natürlich nichts mehr, denn wir kamen ziemlich geschafft am Abend zu Hause wieder an.

Geschafft, aber happy.

Macht mit – fahrt MELEZ

 

Linde Arndt für EN-Mosaik zwischen Dortmund und Duisburg

und wieder zurück nach Ennepetal :-)))

 

Ein rollendes Kultur Festival, wie es bunter nicht sein kann

[jpg] Da stand er, der Zug, der demnächst auf allen Gleisen der Metropole Ruhr ein fahrendes und rollendes Festival zu den einzelnen Orten bringt.

Das Projekt "Melez 2010" stand im Oberhausener Hauptbahnhof auf den Schienen schon einmal bereit um zu zeigen was so alles zu erwarten ist. 170 Nationen und damit Kulturen gibt es in der Metropole Ruhr unterschiedlicher kann man doch nicht feiern. In allen Kulturkreisen feiert man eben anders und diese Unterschiedlichkeit macht den Reiz der Metropole Ruhr aus. Wir fördern Kultur, so ein Slogan der Ruhr2010, nur diesen Reichtum an Kulturen gibt es wohl in keinem anderen Gebiet.

Melez heißt, etwas zusammengewürfeltes welches etwas Neues erbringt, besser, stärker und unverwechselbar. Ankommen ist das Thema eines Bahnhofs und der Menschen die diesen Bahnhof betreten oder verlassen. Ist die Metropole Ruhr angekommen? Eine Metropole Ruhr mit einem Charme der zwar etwas spröde aber unverwechselbar direkt ist, der Menschen in einer ambivalenten Art einfach anspricht und für sich einnimmt. Was gibt es Besseres als die Symbolkraft eines selbstgestalteten Zuges zu nutzen um diese Vielfalt dem Besucher näher zu bringen.

Die Strecke zwischen Duisburg und Dortmund, einer der Verkehrsadern der Metropole Ruhr verbindet die 170 Nationen und Kulturen, wobei jede Station ein Festivalort ist. Der Zug ein von außen goldener Zug, fantasievoll mit Linien, Ornamenten und Schriften angemalt, könnte der Zug nach Tausendundeinernacht sein.

5 Wagen hat der Zug:

         

Der "Bühnenwagen" für Konzerte für alle Stilrichtungen, wie Jazz oder auch nur ein Klavierkonzert.
Der "Salonwagen" zum plaudern, reden, diskutieren oder auch nur zum zuhören ist das Wohnzimmer des Zuges.
Der "weisse Wagen" er ist ganz in weiß gehalten, Böden, Wände, Sitze, Türen – alles weiß. Man möchte sofort eine Nachricht schreiben, etwas malen, einen Aufkleber aufbringen, was weiß ich noch – tut es.
Der"Medienwagen" Kommunikation ist das A und O in einer funktionierenden Gesellschaft, in Verbindung treten, mit der Außenwelt, sagen was einen bewegt, aber auch empfangen. Da kann man bloggen, streamen, twittern oder auch chatten was das Zeug hält und das an acht Laptops.
Das "Tanzcafe" während der Aufenthalte an den Bahnhöfen gehen die Türen hier auf und es wird abgezappelt, getanzt aber auch gebaggert. Discokugel, DJ mit modernem Mischpult und Sound – da gibt es was auf die Ohren. Logisch gibt es eine Bar mit allem drum und dran, wo sonst sollte man  die Telefonnummer für den nächsten Date aufschreiben.

Am 3.Oktober 2010 läuft der Zug um 13:56 Uhr auf Gleis 9 in Duisburg ein und es beginnt um 15:03 Uhr die Jungfernfahrt.

Und das wie bei jeder Fahrt mit Programm:

Da spielt die Gruppe "Faela" einen Mix aus Reggae und Jazz. Für jeden Besucher unwiderstehlich. Sie kennen Django Reinhard nicht? Kein Problem die Gruppe "Romeo Franz" ist dem Stil ganz nah.
Menschen erzählen uns ihre Lebensgeschichten über Arbeit, Familie, Sehnsucht, Hoffnung und Enttäuschungen in der Heimat und jetzt im Ruhrgebiet.

Dann gibt es eine Diskussion über "Bewegung im Ruhrgebiet, zwischen Last und Lust" mit Professor Leggewie als Moderator. Es wird sicher spannend.
"Landscape of Glory – Beautiful Moments but schnell vorbei" eine Führung der besonderen Art mit dem schweizerisch-deutschen Performance-Kollektiv "Schauplatz-International"
Chatten, Bloggen, Funken, Morsen,Videos uploaden, Botschaften versenden und empfangen der Medienwagen, die Melez.Funkbase nimmt Kontakt mit der Außenwelt auf.
Kaffeetango ist am Zielbahnhof Dortmund mit dem Ensemble "Tango del Sur" angesagt. Kaffee, Süßes aus aller Welt wird aufgetischt. Aber nicht vergessen, das Tanzbein sollte geschwungen werden.
Keine Sorge es geht wieder zurück nach Duisburg, so dass Sie dann in ihrem eigenen Transportmittel träumend nach Hause fahren können. Träumen Sie von Ihrer Metropole Ruhr einer ganz besonderen Metropole, für jeden anders.
Übrigens, es sind mehrere Touren, jede anders aber irgendwie besonders – eben wie es sich für eine Metropole gehört.
Fragen Sie nicht lange und steigen Sie ein, damit der Zug nicht ohne Sie fährt.

Das Projekt Melez2010 geht vom 02. – 31. Oktober 2010. Nähere umfangreiche Informationen, auch die einzelnen Programme zu den verschiedenen Zugfahrten, können über die Internetsite: www.ruhr2010.de/melez erfahrbar gemacht werden.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Oberhausen.

 


Fotos von der Pressekonferenz im Melez-Zug

 

[alle Fotos © Linde Arndt]

 

MGH – Infobrief Oktober

 Infobrief – Oktoberprogramm MGH  Mehrgenerationshaus Ennepetal
 
In der Vergangenheit gab es bei mehreren Lesern Probleme beim Öffnen und Anzeigen des  Infobriefs vom MGH.. Um den Flyer mit allen Details richtig angezeigt zu bekommen, ist der Acrobat Reader ab Version 8 notwendig.
 
 
Mit freundlichem Gruß,
 
i.A. Mareike Kraft

MGH

Hier der Flyer Programm Oktober2010 als pdf