Grußwort des Bürgermeisters der Stadt Gevelsberg zur Gevelsberger Kirmes 2010

Liebe Gevelsbergerinnen und Gevelsberger,
liebe Freundinnen und Freunde unserer Kirmes,

viel wurde in den letzten Tagen und Wochen schon darüber berichtet: Der langjährige Hammerschmied Michael "Willi" Sichelschmidt hat den Hammer in neue Hände gegeben.

Mit der diesjährigen Kirmes wird Bernd Matthäi den Kittel der Symbolfigur des größten Volksfestes unserer Region anlegen. Für mich ist dies eine willkommene Gelegenheit, dem bisherigen Hammerschmied für zehn Jahre engagierten Wirkens im Sinne des Kirmesgeschehens und als wichtiger Repräsentant Gevelsbergs zu danken. Dem neuen Hammerschmied möchte ich alles Gute wünschen und meine vollste Unterstützung bei der Wahrnehmung seiner wichtigen Aufgabe zusagen.

Doch so ganz kann unser "Willi" Sichelschmidt nicht vom Kirmesgeschehen lassen – zu unserem und dem Glück der vielen Besucherinnen und Besucher des Kirmeszuges.  Als neuer Moderator wird er Ihnen von seinem Standort am Nirgena viel Wissenswertes und Unterhaltsames rund um den und Kirmeszug bieten. Und allen Fußballfreunden sei versichert, dass dazu in diesem Jahr auch topaktuelle Nachrichten von der Fußball-Weltmeisterschaft aus Südafrika gehören.
Sowohl beim Kirmeszug als auch an allen fünf Tagen vom 25. bis 29. Juni ist damit beste Unterhaltung garantiert. Viele, viele attraktive Karussells und Fahrgeschäfte und bunte Buden freuen sich jedenfalls auf Ihren Besuch. Dafür gilt allen Akteuren vor und hinter den Kulissen mein ganz besonderer Dank.

Wir Gevelsbergerinnen und Gevelsberger können stolz sein auf das, was 13 Kirmesgruppen unter Leitung des Gevelsberger Kirmesvereins e.V. Jahr für Jahr immer wieder auf die Beine stellen. Ohne die Kirmes, das schönste Ereignis im Jahr, könnte der Gevelsberger Sommer nicht so fröhlich, bunt und ausgelassen sein.

Freuen wir uns auch in diesem Jahr wieder auf tolle Kirmestage im Gevelsberger Dorf!

Herzlichst

Ihr

Claus Jacobi
Bürgermeister

 

3. Europäische Jahrestagung der Kultur und Kreativwirtschaft in Brüssel am 22. Juni 2010

Die Kulturhauptstadt Europas „Essen für das Ruhrgebiet“ gibt den Start des „European Creative Industries Policy Award“ im Herbst 2010 bekannt, der in Kooperation mit der DG Bildung und Kultur sowie DG Wettbewerb der EU-Kommission realisiert wird.

Heute, am 22. Juni 2010 geht die Jahrestagung der Kultur und Kreativwirtschaft European Cultural & Creative Industries Summit 2010 (ECCI Summit) unter dem diesjährigen Leitthema „Living the Creative Economy in Europe“ bereits in die dritte Runde. Mehr als 400 politische Entscheidungsträger, Intellektuelle und Unternehmer aus ganz Europa werden in der Albert Hall in Brüssel in einer lebhaften Debatte darüber diskutieren, welche neuen Denkansätze und Institutionen erforderlich sind, um die politischen Bedürfnisse der europäischen Kreativwirtschaft als Teil der globalen Welt vertreten zu können und so die europäische Kreativwirtschaft zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Europäischen Agenda 2020 zu machen.

Als Redner werden u.a. begrüßt Reinhard Büscher (Head of Unit, Support for Innovation, DG Enterprise and Industry), Xavier Troussard (Head of Unit, Culture Policy, Diversity and Intercultural), Markus Wagner (Founder and Chief Executive Officer, i5invest) und Faruk Malhan (Designer and Founder, Koleksiyon).

Professor Dieter Gorny, Künstlerischer Direktor des european centre for creative economy (ecce) – ein Institut der RUHR.2010 und Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie: "Die EU Kommission leitet mit dem Grünbuch eine neue Politikphase für die
Kultur- und Kreativwirtschaft ein. ecce und die Kulturhauptstadt Europas ‚Essen für das Ruhrgebiet’ starten parallel dazu die neue Initiative ‚European Creative Industries Policy Award’, um herausragende, kreative, urbane Strategien in Städten und Regionen Europas zu fördern, um so einen Beitrag für die europäische Zukunft zu leisten. Strategien Europas in Städten und Regionen vor Ort zu fördern und so einen pragmatischen Beitrag für die Zukunft Europas zu leisten.

ecce wird hierzu im Herbst 2010 in Kooperation mit der EU Kommission ein offenes und europaweites Konsultationsverfahren starten und sich an der Initiative für eine Europäische Allianz für Kreativwirtschaft beteiligen".

Der europäische Kreativ- und Kulturwirtschaftssektor boomt – so wurde dank der letzten Zuwächse die Schwelle von 1 Million Kreativschaffender in ganz Europa überschritten. Die Kreativwirtschaft erwirtschaftet 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Europa und beschäftigt sechs Millionen Menschen. Höchste Zeit, sich die Fragen zu stellen: Warum ist Kreativität ein zukunftstragendes Modell für die gesamte Wirtschaft? Wie müssen unsere Bildungssysteme dafür umgestaltet werden? Diesem Thema stellt sich die Europäische
Jahrestagung der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Mit der Förderung eines multidimensionalen Ansatzes in der Kreativwirtschaft, der erstmalig die Bereiche Innovation, Bildung und Erziehung, Unternehmertum und Stadtentwicklung konzeptionell miteinander verbindet, sollen die Grundlagen für ein politisches Verständnis geschaffen werden, um so ein konsequentes Wachstum der Kreativwirtschaft in Europa zu ermöglichen. Die Diskussion dieser Entwicklung wird daher ein Schwerpunkt in Brüssel sein.

Die Konferenz wird dabei nicht nur die erforderlichen politischen und strategischen Mittel betrachten und diskutieren, sondern “best practice“ Beispiele und reale Erfolgsgeschichten reflektieren – eine gegenwärtig auch für Politiker und Regierungen eminent wichtige Aufgabe.

Zudem werden erfolgreiche Unternehmer ihre Geschichte präsentieren und über die Faktoren berichten, die zu ihrem Erfolg beigetragen haben.
Für die Vorstellung der Schlüsselthemen dieser Konferenz sind an diesem Tag insgesamt vier Panels mit hochkarätigen Experten aus Politik, Wirtschaft und Bildung vorgesehen:

Die Kreativwirtschaft im Kontext der EU-Strategy 2020
Die Kreativwirtschaft als facettenreicher Treiber der europäischen Gesellschaft,
Die Reflektion der realen Erfolgsgeschichten in der Europäischen Kreativwirtschaft
Die neuen institutionellen Kooperationsmodelle

Dieter Gorny wird am 22. Juni die Eröffnungsrede halten und die internationalen Gäste begrüßen.

Die Europäische Jahrestagung der Kultur und Kreativwirtschaft in Brüssel wird realisiert in Kooperation mit:
Dutch Creative Residency Network
WKO Creativwirtschaft.at (part of evolve)
Comune di Siena

Castrop-Rauxel meets Schwelm – So werden Netze geknüpft

[la] Es hatte schlicht und einfach begonnen.

In Castrop-Rauxel gibt es  den berühmten "Geierabend", eine  open air Kultveranstaltung, um deren Teilnahme sich viele Menschen über Jahre vergeblich bemühen. So war es auch bei Gerd und Brigitte Aland,  die durch Zufall, oder Schicksal nun doch in die glückliche Lage versetzt wurden, hierfür  endlich einmal Karten zu ergattern – und das auf recht kuriose Art. Im Rahmen eines scherzhaften Quiz beantworteten sie eine Frage und gewannen eine Reise nach Castrop-Rauxel, die ebenfalls eher scherzhafter Natur war: nämlich eine Stadtrundfahrt mit einem Kurzstrecken-Ticket.

Aber das war nicht im Sinne von  Castrop-Rauxels Stadtoberhaupt,  Bürgermeister Johannes Beisenherz (SPD), der die Meinung vertrat,   das alleine reiche nicht. Und so lud er die Schwelmer kurzentschlossen zu einem ausführlichen Besuch der Stadt ein, wovon Familie Aland sehr angetan war. So sehr, dass sie beschlossen, sich dafür zu revanchieren und Johannes Beisenherz mit seiner Frau Dorothea zu einem Gegenbesuch in das schöne Schwelm einzuladen. Und um dieses Treffen noch spannender zu gestalten, baten sie auch ihren Bürgermeister Jochen Stobbe (SPD) und seine Frau Carina, sich diesem Treffen anzuschließen.

So hat es sich wieder einmal passend zum Kulturhauptstadtjahr 2010 gezeigt, wie einfach partnerschaftliche Netze geknüpft werden können, wenn nur die Idee und die Bereitschaft hierzu vorhanden sind.

                     

Pünktlich um 14:00 Uhr traf Bürgermeister Johannes Beisenherz mit seiner Frau Dorothea bei Familie Aland in Schwelm ein.
            


Nach einer herzlichen Begrüßung überreichte Johannes Beisenherz Brigitte Aland ein liebevoll zusammengestelltes Präsent mit Produkten fair gehandelter Waren mit den Worten:
"Statt Blumen für die Dame etwas Besonderes von Castrop-Rauxel, denn wir sind Fairtrade-Town.
[Castrop-Rauxel , bekennt sich zum Fairen Handel, mit dem Beschluss gegen ausbeuterische Kinderarbeit, dem fairen Einkaufsflyer, der Aktion "Castrop-Rauxel trinkt fair" und der Unterschrift unter die Magna Charta 2010 sowie der jährlichen Veranstaltungsreihe "Faire Woche" , s. auch Kampagne Fairtrade Towns]

Frau Aland verstaute das Präsent rasch im Wohnzimmer, denn jetzt sollte ja die Besichtigung markanter Punkte Schwelms erfolgen.

Beim Verlassen des Hauses fiel Familie Beisenherz direkt die Fußmatte ins Auge, die den Namen des Gastgeberpaares trägt.

Gerd Aland wußte daraufhin zu berichten, dass diese Matte immer viel Beachtung fänd und sie auch ganz stolz seien, hier einen Teppichhersteller gefunden zu haben, der sehr ausgefallene Dinge möglich macht.

 

Man machte sich jetzt auf den Weg zum Schwelmer Gymnasium, wo Familie Aland und die Gäste aus Castrop-Rauxel bereits erwartet wurden. Bürgermeister Jochen Stobbe bat um Verständnis, dass seine Frau Carina, die sehr gerne an dem gemeinsamen Treffen teilgenommen hätte nun doch nicht mitkommen konnte, weil "Stobbinchen" [Anmerkung d. Red. :so nennen wir von EN-Mosaik den kleinen Sonnenschein der Familie Stobbe ] im Augenblick  Probleme hatte.

             

Nun plante man die weiteren Besichtigungspunkte der kleinen Schwelm-Erkundungstour und auf ging es.

Wir haben hier einmal eine kleine Bildfolge zusammengestellt, die jeweils mit den Sehenswürdigkeiten oder Situationen betitelt sind. Auf jeden Fall waren die Gäste aus Castrop-Rauxel hell begeistert und ich denke, das wird bestimmt nicht die letzte Zusammenkunft gewesen sein, denn die angeregten Gespräche und der Austausch von Gedanken die beide Städte betrafen, haben auf beiden Seiten viel Anklang gefunden und es war schön zu sehen, wie wertvoll dieser Besuch für alle Beteiligten war.

Und wieder komme ich zu dem Slogan von RUHR2010, wo es heisst:

"Jede Vision braucht Menschen, die an sie glauben"

Auch hier war zunächst eine Idee, die tatkräftig Wirklichkeit wurde.

Danke Familie Aland, danke Ehepaare Beisenherz und Stobbe. Gut, wer Netze zu knüpfen weiss und den globalen Gedanken begreift.

Hier noch einige Schnappschüsse der Tour [Fotos: Linde Arndt]

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

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Nicht nur mal eben ein Hallo sagen. B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße

[jpg] Ganz viel Mut gehört dazu, sie, die B1/A40 als eine Schönheit zu bezeichnen. Eine große Strasse ist sie allemal. Aber eine Schönheit? Nein. Für viele Menschen ist sie der Alptraum schlechthin. Diese B1/A40 die so aussieht, als wenn jemand diese Strasse gewaltsam mit einem riesengroßen Skalpell durch die Städte geschnitten hätte. Man spürt förmlich die Gewalt, die den Städten angetan wurde. Doch –  und das ist das Widersprüchliche – die Menschen möchten diese Strasse nicht missen.

Frank Goosen, der Bochumer Kabarettist, hat es einmal in seinen Stücken so formuliert:
"…..freuen uns darüber, wie schön das Leben mit Abitur sein kann, und denken: "Nä, schön is dat nich. Abba meins!"
Oder wie es mein Oppa auszudrücken pflegte: "Ach, woanders is´auch Scheiße!"

Da liegt viel Weisheit in diesen Sätzen drin, Weisheit der Metropole Ruhr, einfach, unverfälscht und direkt. Aber auch die Hassliebe treibt hier ihre Blüten. Einesteils stolz auf das Erreichte und andererseits etwas Verbitterung, dass es nicht so geworden ist. Öfter bin ich die A40 entlang gefahren, meistens langsam, weil das Verkehrsaufkommen keine höhere Geschwindigkeit zulies. Gelsenkirchen, Bochum und Essen, rechts die nie aufhörenden Schallschutzwände mit den dahinter liegenden Wohnhäusern. Da kam die Frage immer wieder auf: Wer wohnt nur dahinter? Aber,und das ist das wesentliche, die Bewohner haben sich angepasst an ihre B1/A40 , ja, sie haben sich sogar mit ihr arrangiert. Von Dortmund wo es noch die B1 ist bis Duisburg wo es schon die A40 ist. Der ehemalige Hellweg dieser im Mittelalter so wichtige West – Ost Handelsweg, ist auch heute noch eine wichtige West -Ost Achse, eine der meistbefahrenen Strassen in Deutschland.

Man kann sich nicht vorstellen wie hier Leben aussieht, wie soziale Beziehungen funktionieren können. Es funktioniert aber, die Menschen haben sich ihre eigenen Nischen geschaffen, teilweise ohne Stadt- oder Landschaftsplaner. Diese Nischen lassen die Stadtplaner manchmal verzweifeln, wie sollen sie weitere städtebauliche Gestaltung betreiben? Die Enge die keine Eingriffe mehr zuläßt, die förmlich nach Weite ruft.
Nein, hier hat man urbanes Miteinander neu definiert, indem man etwas ohne Planung zulies.

Sicherlich ist dies vielerorts nach dem 2. Weltkrieg entstanden, wo man schnell Wohnraum brauchte, wo man nicht weiter dachte. Er ist aber nun einmal da, der Raum hinter den Schallschutzwänden.

Und da kommen die Macher der Kulturhauptstadt Ruhr2010 auf die vermessene Idee dieser B1/A40 zwei Projekte zu zuordnen um diese Strasse ins grelle Rampenlicht zu zerren.
                     
Ab 12. Juni bis zum 8.August  2010 
"B1/A40 Die Schönheit der großen Strasse", die die Nischen sichtbar machen soll. Und einen Monat später am 18.Juli 2010 steigt das "Still-Leben Ruhrschnellweg Die Metropole feiert".

Aber wenden wir uns erst dem Projekt "B1/A40 Die Schönheit der großen Strasse" zu.
Es ist ein einzigartiges Projekt das seinesgleichen sucht. Die B1/A40 als Gänge und Flure, die Abfahrten als Zugang zu den Exponaten. Urbane Räume als Ausstellungsräume.

Der Kurator und Projektleiter Markus Ambach sieht dieses Projekt im Zusammenhang mit den Menschen, die einfach nur ernst genommen werden wollen. Nicht nur mal eben ein Hallo im vorbeifahren erfahren, sondern von sich und ihrer Kultur erzählen wollen.
   

       

               

Da ist das Autobahnkreuz Kaiserberg, auch der Spaghettiknoten genannt. Viele sind hier schon durch gekommen, und haben nicht im Traum daran gedacht, wie sich hier Kultur etablieren könnte, ja, wie man hier leben kann.

                
  Adolf Braun von Delikatfisch Braun                                    Foto: Linde Arndt  

                  

Wir trafen uns in Duisburg-Werthacker in der Delikatfisch-Firma Braun. Auch das ist  eine Besonderheit neben diesem Autobahnkreuz, wo seit 30 Jahren die Brauns riesige Teiche ökologisch mit Fischen unterhalten. Wo man nebenbei mal eben Angeln gehen kann. Wo die Anlage landschaftlich aussergewöhnlich ansprechend angelegt wurde. Von Forellen über Karpfen bis zu Aalen, alles lebt in diesen riesigen Teichen, die auch noch mit Brunnen selber versorgt sind. Es liegt immer ein leichtes Surren der Autobahn in der Luft [ 240.000 Fahrzeuge fahren täglich dort durch] und ab und an hört man ganz in der Nähe einen Zug vorbei rauschen.  Zwei Wanderwege führen um und über das Kreuz Kaiserberg, Ausgangspunkt die Firma Delikatfisch Braun, die auch die Wanderkarten bereithält.

Und was für Touren, vorbei an einer Pumpstation der Gruppe Finger, die dort mit ihren Bienen den reinsten Honig fördert. Schwermetalle, Belastungen des Honigs? Nein, diese kleinen Helfer fördern nur nachweislich mittels Studien die goldene Süße des Honigs. Unter den Brücken haben Künstler halblegal ein Streetart-Museum geschaffen, die Dorfbewohner schlossen sich zusammen um auf  einem ehemaligen Kirchplatz ein riesiges Grill- und Gemeinschaftsfeld zu schaffen. Oder Rita McBride mit ihrem Delicate Arch eine monumentale natürliche Gesteinsformation die neben der A3/A40 zu sehen ist, neben ihr weiden die Pferde, Ponys und Ziegen in trauter Harmonie. Kaiserberg ist nicht himmlisch, nein, sicher nicht es ist irdisch mit allen seinen Ungereimtheiten, eine Idylle neben der Verkehrshölle.

Das Leben entschleunigen an einer Strasse deren Sinn es gerade ist, dass Leben schneller zu machen?  Entfernungen in kürzester Zeit zu überwinden, wo die Zeit ein knappes Gut ist? In Bochum – Hamme an der A40 hat die Epipaniasgemeinde eine Autobahnkirche eröffnet, die Botschaft: "Woher kommen wir – wohin gehen wir?" soll Licht in unser augenscheinlich rastloses Tun bringen. Einhalt in einer Zeit, die keine Zeit für die Rückbesinnung auf sich selber zulässt.

Christoph Schäfers "Auslaufendes Rot" nähert sich den längst vergessenen Arbeitergeschichten im Ruhrgebiet. Er inszeniert im Wasserturm Essen – Hüttrop die lokale Geschichte. 1920 –  die Nationalsozialisten wollten das besetzte Ruhrgebiet erobern, Arbeiter taten sich zusammen und schlugen diese Verbrecher zurück.

Bis 1943 kämpfte die "Rote Ruhrarmee" gegen das Naziregime. Heute gibt es keine Arbeiter im damaligen Sinne mehr. Was ist aus dem  damaligen Verständnis geworden, wie verstehen sich die heutigen Bewohner dieser Region, die stolz auf ihren damaligen Widerstand sein müssten. Christoph Schäfer ging dem nach und zeigt seine Ergebnisse im Foyer des Essener Kinos Eulenspiegel.

Der Dückerweg in Bochum mit dem Motel Bochum an der A40, hier wird nur das edelste vom edelen an Autos, Motoren für Motorbegeisterte bereitgehalten. Zwischen den Fahrzeugen Übernachtungsplätze, es ist Zeit zur Ruhe zu kommen an dieser Strasse die einem viel an Energie abverlangt und doch von der Energie lebt.

Roadmovie Ruhr, Menschen wie sie nicht unterschiedlicher sein können erzählen von ihrer "Großen Strasse", deren Mitte sie ausfüllt und die sich immer wieder neu erfinden müssen. Im Autokino Dückerweg finden die Kurzfilmtage aus dem Kurzfilmfundus von Oberhausen stat. Thema: "Roadmovies". Seitenwechsel auf die andere Seite der A40 in die Vietingstrasse. Peter Pillers Werbeflächen zeigen Trennungen zwischen den sozialen Schichten. Edelkarossen versus Schrebergartenmilieu. Spannungsfelder en detail. Und hinter der Lärmschutzwand der Schrebergarten. Wir erinnern uns, 170 Nationen sind in der Metropole Ruhr integriert, im Schrebergarten zeigt man Flagge, da gibt es Marokkaner, Russen, Kasachen und Philippinos, die hinter der Lärmschutzwand mit Deutschen eine Gemeinschaft bilden. Friedlich und unspektakulär.

Dann das Rhein-Ruhr-Zentrum, ein Areal wo  nur "Shopping" möglich scheint, die Funktion des Konsumierens, scheint nichts anderes zu zulassen. "Le Grand Magasin" ein vielfältiges Programm jenseits des Konsumterrors, reflektiert unser  Leben mit einem Ruhrgebietstalk aber auch Dinner mitten in den Konsumtempeln.
Wir haben einmal das komplette Programm als pdf-Kurzfuehrer_B1A40-1.pdf eingestellt.

Nachstehend einige Fotos  der Pressekonferenz von Linde Arndt


So ist "B1|A40 Die Schönheit Der großen Strasse" eine große Ausstellung, ein großes Projekt welches der Kurator Markus Ambach vorstellt, eine Inszenierung, die eine liebevolle Erzählung an diese Strasse darstellt.

Dieses Projekt spannt einen großen Bogen von der Vergangenheit mit allen seinen anscheinend längst vergessenen Geschichten bis hin zu dem Heute. Staunend sieht man wie sich die Menschen eingerichtet, sich engagiert an die Gestaltung menschlicher Lebensräume gemacht haben.

 Technische augenscheinlich lebensfremde Räume erhalten einen menschlichen Stempel. Und diese Stempel machen nachdenklich, ihr Tenor "wir sind da" und leben eine andere Normalität, jenseits der Eueren.

 
Markus  Ambach              Foto: Linde Arndt


Es ist ein Projekt das Besinnung, Entschleunigung und Stille verlangt in einem Umfeld wo alles in Bewegung ist, wo blitzschnelle Bilder auf uns einstürmen, die zu fassen uns nicht möglich ist. Mit diesem Projekt ist es Ambach gelungen uns einen  Halt, besser Break, in unserem Leben anzubieten. Es ist ein Angebot, welches man annehmen kann oder auch nicht, nimmt man es jedoch an, erfüllt es einen  mit einer Wärme ohne gleichen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Duisburg

 

Auszeichnung für die „gute Seele der Kleiderkammer“

(pen) Hohe Auszeichnung für Doris Weyersberg: Für ihr jahrzehntelanges soziales Engagement erhielt sie die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

   
  Gruppenbild mit der Ordenträgerin: Ehemann Bernhard Weyersberg, Carin Hell (DRK Landesverband Westfalen-Lippe), Landrat Dr. Arnim Brux, Schwelms Bürgermeister Jochen Stobbe und Oliver Flüshöh (DRK Ortsverband Schwelm)/Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis  

"Sie gehören zu den Menschen, die bis an die Grenze der eigenen Belastbarkeit und auch darüber hinaus Mitmenschlichkeit auf eine für Sie selbstverständliche Weise leben", hob Landrat Dr. Arnim Brux bei der Übergabe des Ordens im Schwelmer Kreishaus hervor. 

Seit 1989 ist die 71-jährige die feste Größe in der Kleiderkammer des DRK Ortsvereins Schwelm. Was zunächst als Übergangslösung gedacht war, um nach dem Fall der Mauer Bürger aus der DDR mit dem nötigsten zu versorgen, wurde angesichts der großen Nachfrage zu einer dauerhaften Anlaufstelle für Bedürftige. "Doris Weyersberg leistete die notwendige Aufbauarbeit und übernahm als Leiterin Verantwortung.

Schnell wurde sie zur guten Seele der Einrichtung", würdigte der Landrat. Tag für Tag nimmt die Schwelmerin bis heute Spenden entgegen, sortiert Kleidung, kleine Elektrogeräte und Spielwaren in die Regale und sucht gemeinsam mit den Besuchern das Passende aus.  "Es ist allerdings nicht das ´Was´ sondern das `Wie´, das über die Jahrzehnte zum Markenzeichen der Leiterin wird", so Brux. Für Hilfesuchende habe sie stets ein offenes Ohr, wickle alles unbürokratisch ab und sei immer freundlich und aufgeschlossen. "So gelingt es ihr, anfängliche Ängste und Scham abzubauen. Für viele ihrer Kunden ist Doris Weyersberg längst auch Seelsorgerin. Sie wird geschätzt und geachtet, nicht wenige der jährlich 4.500 Bedürftigen sagen ´Tantchen´ oder `Oma´ zu ihr", wies der Landrat auf eine Vielzahl vertrauter Beziehungen hin.

Dies sei genauso wie die Dankbarkeit in den Augen der Betroffenen sicher Lohn und Anerkennung für die ungezählten Einsatzstunden in der Kleiderkammer.  Auch den Menschen, die etwas übrig haben und dieses an und für andere abgeben, vermittle Weyersberg immer ein besonderes Gefühl. "Obwohl Sie die Spenden nur weitergeben, haben Sie sich immer so gefreut, als wäre es ein Geschenk für Sie persönlich. Häufig hatten Sie auch schon genau im Hinterkopf, für welchen Ihrer Kunden dieses oder jenes Kleidungsstück etwas sein könnte", betonte der Landrat. 

Abschließend merkte er in seiner Laudatio noch an, dass es für ihn nach wie vor eine besondere Freude ist, den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an eine Frau zu übergeben. "Wer die Auszeichnung mit dem Orden zum Maßstab nimmt, der kann schnell dem Trugschluss erliegen, dass das Ehrenamt männlich ist. Nach wie vor gehen nämlich sieben von zehn Orden an Männer. Eine mögliche Erklärung: Frauen sind im Bereich soziales Engagement und auf der Ebene des konkreten Dienstes am Menschen mit einem Anteil von zwei Dritteln zwar überproportional vertreten, in Leitungsfunktionen und damit wohl auch in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit dominieren aber weiterhin die Männer. Vermutlich werden diese daher einfach häufiger für einen Orden vorgeschlagen." 

Stichwort Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland  Der Verdienstorden ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Er wird an Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für Verdienste aus dem sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich verliehen. Seit seiner Stiftung durch Bundespräsident Theodor Heuss 1951 wurden etwa 240.000 Menschen auf diese Weise für ihre Leistungen gewürdigt. Der Orden verfügt über acht verschiedene Stufen. Als Erstauszeichnung wird im Allgemeinen die Verdienstmedaille oder das Verdienstkreuz am Bande verliehen.  Jeder kann die Verleihung des Verdienstordens an einen anderen anregen. Das Schreiben ist formlos an die Staatskanzlei des Bundeslandes zu richten, in dem der Vorgeschlagene wohnt. Die Anregung sollte neben Namen und Anschrift des möglichen Ordensempfängers auch Art und Umfang der Verdienste darstellen und Personen oder Organisationen nennen, die zu dem Vorschlag Stellung nehmen können. Übrigens: Wer seine eigene Auszeichnung anregt, kann nicht mit einer Verleihung des Verdienstordens rechnen.

 

Kohle, Kühe, Kunst in Ennepetal

 [la] Es war die erste Veranstaltung des Serienprojektes Kohle, Kühe, Kunst  4 Städte – 1 Weg, die am 7. Mai 2010 im Hülsenbecker-Tal in Ennepetal eröffnet wurde. Die Landschaft ist einfach prädestiniert für eine Kunstausstellung in der Natur, wie es sich ja bereits in den Vorjahren bei der hier stattgefundenen "Nature-Art" bereits bewiesen hatte. Die Projekte der Künstler waren von der Jury  mit Feingefühl ausgesucht und fügten sich harmonisch in das Umfeld ein.
Leider war der Wettergott nicht ganz so gnädig und daher war es schon gut, das die Gruppe TROYH den Anwesenden mit flotter Musik einheizte.

Jürgen Fischer, Programmkoordinator der Ruhr2010 und Frau Friderike Zenk, Projektmanagerin Ruhr2010, hatten sich ebenfalls auf den Weg ins Hülsenbecker Tal gemacht, um den Startschuss für das 4-Städte-Projekt zu geben. Jürgen Fischer überreichte Bürgermeister Wiggenhagen den Pokal, eine Glassteele, die von jetzt ab Woche um Woche an den Bürgermeister der nachfolgenden Stadt überreicht werden sollte.
 

                  
Friederike Zenk und Jürgen Fischer   BM Wilhelm Wiggenhagen und Jürgen Fischer

Markus Nottke, der künstlerische Leiter des Projektes für alle 4 Städte, hatte für jede Stadt ein Gemälde des neuen Rundweges geschaffen, wobei jeweils die Stelle des Weges der einzelnen Stadt entsprechend rot gekennzeichnet war. Diese Werke wurden sodann den ebenfalls anwesenden Kulturbeauftragten der 4 Städte auf der Bühne überreicht.
                          

Wenn für diese Veranstaltung auch nur wenige unbeteiligte Gäste eingetroffen waren, mal abgesehen von den Künstlern und Familienmitgliedern dieser Beteiligten, so waren doch Bürgermeister und -Stellvertreter der involvierten  Städte, wie auch weitere Persönlichkeiten aus Stadt und Rat anwesend.

Das es hier zur Eröffnung noch keinen durchgängig geplanten Programmablauf gab mag einmal dahingestellt sein. Schade war nur, dass vor lauter Eifer zwar die Organisatoren reichlich gewürdigt, die Künstler aber meiner Meinung nach (und wie ich hörte auch ihrer Meinung nach) nicht ausreichend gewürdigt wurden, was Gott sei Dank später in den Städten Schwelm und Gevelsberg reichlich und angemessen erfolgte, nur davon haben natürlich die Ennepetaler Künstler nichts.

Immerhin steht für RUHR2010 in diesem Jahr die KUNST und Kultur an bevorzugter Stelle und wie Essen selbst in ihren Erklärungen schreibt ist der Satz "4 Städte – 1 Weg" lediglich der Untertitel hierfür.

Die Künstler und Werke im Hülsenbecker Tal (und auch den übrigen Städten) waren von der Jury und dem  künstlerischen Leiter gut gewählt und plaziert.

Da es in den nächsten Tagen und Wochen über die Projekte einen Katalog geben wird, den allerdings nur für die teilgenommenen Künstler zur Ergänzung ihrer Vita erhalten (so meine Information), möchte ich gern an dieser Stelle nochmals die einzelnen Künstler vorstellen und ihnen für ihren großen Einsatz danken, denn nur mit einem Rundweg hätten die 4 Städte kaum in das Konzept von Ruhr2010 gepaßt. Das wäre dann schon eher eine normale Angelegenheit für die Abteilungen "Wirtschaft und Tourismus" gewesen.


 

 Und hier die Künstlerinnen und Künstler aus dem Hülsenbecker Tal:

 


Ursula Bebko

geboren und aufgewachsen in Polen, in Gevelsberg lebend.
Gerontologin und freischaffende Künstlerin, international tätig. Geprägt durch Migration und katholische Rituale, beeindruckt durch die Prinzhorn Sammlung, DaDa und Vanitas.
Seit 25 Jahren gemeinsame Kunst- und Kulturprojekte mit Uwe Gryzbeck.
Mehr unter: www.turbulenz.info und www.pyrographie.de

In der künstlerischen Arbeit Bezug zu gesellschaftlichen Phänomenen. Bevorzugte Ausdrucksformen sind Installationen (Materialien: Fundstücke und Wiederverwertbares), Flugobjekte und Genre übergreifende Performances. Die Intention ist die  Schaffung NEUER Horizonte, die den Blick nach oben und in die Ferne leiten (Vision).

"Vernetzung"

Im Fokus der aktuellen Arbeit ist die Kooperation zwischen den an dieser Kunstaktion beteiligten Städten. "Vernetzung" – über dem Tal werden Verbindungslinien verspannt. Der Besucher schaut nach oben, sieht Überschneidungen, Berührungspunkte, Parallelen und Lücken.
Ein Netzwerk entsteht.
Eine simplifizierte Darstellung von komplexen Vorgängen.



Henner Gräf, Bärbel Güldenstern, Uwe Juchum, Axel Otto,
Claudia de Silva, Klaus Rudolf Schell, Sandra Wessien,
Frank Wilke, Andreas Hippe, Bettina Boos

"Soundscapes"
Eine musikalische Performance mit Tanz und Stimme …
 
Kuhglocken , Schlagzeug , Gong , Marimbaphon , Akkordeon ,
Saxophon , Bassclarinette , Flügelhorn , Waldhorn , Gesang .

www.freivomhieb.de


Sigrid Gruber
www.sigridgruber.com

  • lebt und arbeitet in der Lüneburger Heide, Niedersachsen und ist Mitglied im Berufsverband bildender Künstler e.V. Hamburg und  Lüneburg
  • 1958 geboren in NRW in Lennestadt / Sauerland
  • Studium – Visuelle Kommunikation, FH Düsseldorf zum Dipl. Grafik-Designer und  mehrere Jahre im Medienbereich und in der Werbung tätig
  • seit 1994 Bildende Künstlerin
  • 1997 und 1999 PENTIMENT, Internationale Kunstakademie, Hamburg
  • Zahlreiche Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen u.a. in Hamburg, Lüneburg, Norderstedt, Bonn, Ammersbek, Reinbek, Mecklenburg Vorpommern, Thüringen, Tartu (Estland)


"Notruf"

Neben großformatiger Freier Malerei erstelle ich Skulpturen aus naturbelassenem Holz, des Weiteren arbeite ich mit dem Material Plüsch, auch in der freien Natur.
Bei meinen Baum-Installationen bekleide ich Bäume mit pinkfarbenem Plüsch und greife somit in die Natur ein, welches zu einer veränderten Sehensweise des Betrachters führt. Ich möchte damit das Verantwortungsbewusstsein  jedes Einzelnen für die Umwelt verstärken. Ich möchte Signale setzen, die Umweltbelastungen aufzeigen und gleichzeitig darauf hinweisen, wie schön unsere Umwelt und deshalb auch schützenswert ist.


Ilse Hilpert
www.Hi-ART.de

  • geboren 1950 in Recklinghausen 
  •   Studium Kunst/Ästhetische Erziehung + Kulturmanagement
  • tätig in Kunst + Design, Kunstmanagement + -pädagogik seit 1973
  • kulturell tätig in Entwicklungsländern von 1982 bis 2002
  •   freischaffend in Bildender Kunst  seit 1990
  • Hi-ARTelier im Bahnhof Waltrop seit 2004
  • Mitglied im Bund Bildender Künstler seit 2006


"Überhöhte Natur!"

Die westliche Welt hat sich der Natur entfremdet. Als Folge wird Natur einerseits erniedrigt, ausgebeutet, verwüstet und zerstört. Andrerseits wird sie verklärt, geschmäcklerisch missbraucht und idealisiert zum Hort des Schönen und Guten. 

Die Installation hat den Eingriff in die Natur und seine Auswirkungen zum Thema: Ein Stück Natur wird symbolisch ihrem Umfeld enthoben, isoliert und damit ‚kultiviert‘ – mit unkontrollierten Folgen im Laufe der Zeit.



Topiary
Diana Kahn

Diana Kahn – Malerin und Grafikerin-  zeichnet sich seit einigen Jahren
durch Beteiligungen an "Nature Art" Projekten aus.
In den letzten Jahren standen im Mittelpunkt ihrer Arbeiten Landschafts- und Architekturbilder, die sich auf eine bestimmte Epoche oder Region beziehen.

Die Beschäftigung mit Bodenobjekten aus Rindenmulch beschreibt
eine Fortführung dieser Auseinandersetzung.
Für das Projekt " Kohle, Kühe, Kunst" entsteht aus diesem  Material ein großes,
aus einer Vielzahl von Bildern zusammengesetztes Relief.

In die Natur gelegt erinnert es an einen Pflanzenschnitt – Topiary – mit dem oftmals
in Parks oder Gartenanlagen aus Buchsbaum Figuren, Tiere oder Phantasiewelten gestaltet werden.
Der Mulch dagegen bietet ideale Bedingungen für Erdlebewesen, die ihn nach und nach aufzehren und umwandeln.

Motive und Material bewerten auf diese Weise unsere Gegenwart als Anteil der regionalen Vergangenheit. Sie zielen aber auch auf die Lückenhaftigkeit unseres Erinnerungsvermögens.
Schon während des Projektes wird sich die Arbeit auflösen und in der Natur  unsichtbar werden.

Cornelia Kneer


Iris Müller

  Ich sehe mich als Naturkünstlerin und Waldschamanin.
  Ich habe in meinem Leben viel  Zeit in der Natur verbracht und mich dort
  immer aufgehoben und geborgen gefühlt.
  In Zeiten in denen ich Kraft, Mut und Heilung brauchte,
  habe ich diese in der Natur gefunden.
  Ich möchte durch meine NaturKunst wieder in das Bewusstsein bringen,
  dass wir uns alle wieder als Teil der Natur verstehen.
  Meine Art der NaturKunst öffnet  den Blick wieder auf die wunderschönen
  Geschenke von Mutter Erde bzw. der Natur, die uns in vielfältigen Arten
  begegnen, wenn wir unsere Augen dafür wieder öffnen.
  Jeder ist ein Teil der Natur, entdecken wir ihre Wunder gemeinsam wieder.

     "Entscheidungsstab"

     "Du hast genau zwei Entscheidungsmöglichkeiten.
     Für Dich oder gegen Dich. Eine dritte gibt es nicht."
     Um uns im Alltag immer wieder an diese Indianische Weisheit zu erinnern,
     dass wir eine Wahl haben, suchen und finden wir einen Entscheidungsstab,
     den wir mit Naturgeschenken von Mutter Erde schmücken und gestalten.
     NaturKunst zum anfassen, mitgestalten und mitnehmen,
     die etwas andere Aktionskunst-Performance mit Publikum.



Portaelskring Vilvoorde

Eine lebende Geschichte. Ein Ereignis.
Im 19. Jahrhundert kamen Künstler zusammen und gründeten die "Barbizonschule", Künstler aus Vilvoorde gründeten 1918 den Portaelskring.  Sie strebten einem gemeinsamen Ziel nach, nämlich draußen zu malen.
In Dresden malten die Mitglieder von "Die Brücke" sonntags am Moritzburger See.  Ihre frühen Werke führten zum Expressionismus.  Durch ihren typischen Federstrich stellten sie die Welt in einer äußerst subjektiven Perspektive vor: sie verzerrten sie um einen emotionalen Effekt zu bekommen und um persönliche Gemütszustände und Ideen zu überbringen.
Heute bringt der Royal Portaelskring die Geschichte zum Leben in den Wiesen des Hülsenbecker Tals.

Künstler :  Hugo Beullens, Pierre Bogaerts, Annie De Boeck, Magda De Cock,          
                 Nadine De Cock, Walter De Hollander, Liliane De Koninck,
                 Natacha Dimovska, Rita Opstaele, Roland Van Laethem,
                 Jan Van Lysebetten and Irma Verdeyen.



Brigitte Riechelmann              

Malerei
Experimentelle Fotoarbeit
Zeichnung
Objekt
seit 1990    intensive künstlerische Tätigkeit
seit 2001    Dozentin für Malerei und Zeichnung
an der VHS Ennepe-Ruhr-Süd

Ausstellungen / Auswahl

2009    Galerie Nasenberg, Sprockhövel
2007/ 2005      Nature Art EN, Ennepetal, Katalog
2006                EN-KUNST 2006, Südwestfalen, Katalog
2004               Galerie Basiner, Schwelm
2001               Kleine Galerie, Schwelm
2000               Foyer Rathaus Dortmund
1996               BBK Künstlerhaus, Wuppertal
"Schmuck der Silva"
–  die Waldfrau  –  Schönheit der Natur  –  Ketten und Ringe  –     Kreisformen  –  zugleich Anfang und Ende  –  ewiger Kreislauf  –  Symbol des Lebens  –  Natur und Mensch –  offen und kraftvoll  –  sich einlassen  –  sich verbinden –  sich entwickeln  –  Synergien entstehen –



Burkhard Serong

Jahrgg. 1943
Lehrer Physik, Kunst, Technik, Sport, Fachleiter, Hauptseminarleiter
2005 freischaffend, jährliche Atelierarbeit in Frankreich
Ausstellungen, Auswahl
2001            Werkschau, Galerie Indivisuell, Essen,
2002           Galerie Oberhausen, Sandarbeiten
               o    Artothek Köln
2003 – 2010  Zeche Zollverein, Essen, regelmäßige Arbeiten
2006              BeST & Kunst, Langenberg; Kleine Bilder
                o    Melanchthon-Kirche, Essen, Rauminstallation
2007/2008    BTI, Neuss, Linolschnitte, Collagen
2008/2009    Schulen, Bottrop Vermischte Arbeiten
                     Essen, Projekte mit Klienten

"Energieadern – Installation im Raum"

 

… Es existieren weit mehr natürliche Verbindungen zu dem "Freund" Baum als sie auf dem ersten Blick sichtbar sind. Dieses Verbindende wie Kraftfluss, Lärm- und Staub-Schutz, Atemreservoir … werden dabei sichtbar. 
Der umgebende Raum kann dabei durchaus sakral verstanden werden. 
Das mit Fäden gekennzeichnete Objekt, sei es nun Baum, Gebäude o. ä., wird "gezeichnet" und pars pro toto aus der Menge anderer herausgehoben:
Es lohnt sich hinzuschauen.



Diana Such

"Exotic Alien"

Geformt und gestaltet von dem sich ewig verändernden Planeten, der unsere Welt ist, wächst, entwickelt sich und gedeiht das Leben. Die Vergangenheit hegt und nährt die Gegenwart, sie fördert die Zukunft. Wir selbst stützen uns auf das reiche Erbe und die Ressourcen, welche uns von der Erde in ihrer langen Evolution geschenkt wurden.
Unsere Kultur wächst aufgrund der irdischen Natur, und wir selbst erstrahlen, wenn wir die Welt in all ihrem natürlichen Glanz umarmen.
Doch die Natur verändert sich ständig schon aufgrund ihrer Natur, und immer dann, wenn wir etwas Neuem begegnen, so ist es wundervoll exotisch und fremd. Jene neue Erscheinung, so sie denn glücklich in Allem um uns herum integriert ist, wird unser Leben bereichern. Wir gedeihen, indem wir Veränderung willkommen heißen, aber wir fürchten, verdrängt zu werden, bevor wir uns anpassen können.
Nur, wenn wir gemeinsam mit der Natur gehen, werden wir uns auch mit ihr verändern und nicht beiseite gefegt von unserer eigenen Evolution, so dass wir mit offenen Armen das exotische Fremde der Welt begrüßen können.
Die Pflanzen, die unsere Kohle entstehen ließen, sie waren einst genauso exotisch, und für die Kühe, die nun auf den Flächen grasen, die deren Rückstände bereichern, wären sie in der Tat überaus fremd.

 


In der nachfolgenden Galerie sind u.a. auch die obigen Werke nochmals enthalten [Fotos: Linde Arndt]

 

 Dieser Artikel basiert auf dem Vorwort in http://en-mosaik.de/?p=13029

 

Beim Essen spart man nicht, schon gar nicht bei Kindern

[jpg] Meine Mutter hatte eine einfache Devise im Bereich der Ernährung ihrer Kinder: Beim Essen wird nicht gespart, schon gar nicht bei den Kindern. Die zwingenden Argumente meiner Mutter waren: Gesunde Kinder bedürfen einer guten Ernährung. Nicht das meine Mutter beim Feinkostladen einkaufte, nein, das konnten wir uns nicht leisten. Das Brot wurde beim Bäcker gekauft, wobei das Brot einen Tag alt sein musste. Obst und Gemüse auf dem Markt dort kamen die regionalen Obst- und Gemüsebauer hin um ihre Waren zu verkaufen. Butter, Käse und Milch wurde nebenan beim Einzelhändler gekauft. Sie kannte alle Händler, kannte ihre Vorzüge und wusste die Lebensmittel für sie richtig auszuwählen. Kurz, sie lebte nach ihrer frei gewählten Devise, ihren Kindern eine gute Ernährung zu kommen zu lassen. Uns Kindern war das manchmal peinlich, wenn sie meinetwegen auf dem Markt misstrauisch die Schnittfestigkeit der Tomaten überprüfte.
Meine Mutter hat alle diese Regeln von ihrer Mutter gelernt und gab sie an ihre Kinder weiter und wenn ich heute meine Tochter beobachte mit welcher Sorgfalt sie mit den Lebensmitteln umgeht, denke ich immer an meine Mutter. Es ist gut geworden und sollte sich nicht ändern.
Was soll sich nicht ändern? Der Bäcker, Metzger und Gemüsebauer ist heute im Supermarkt zu Hause. Obst und Gemüse, alle Sorten, gibt es das ganze Jahr über. Wenn sich über Deutschland der Winter legt, wird in Chile oder Australien die Obsternte angegangen. Muss sich da nicht auch unser Verhalten geändert haben? Ja und nein. Ja, weil auch ich mir im Winter gerne eine Schale Erd- oder Himbeeren zu Gemüte führe. Aber nein, weil ich auch heute noch die größte Sorgfalt und Aufmerksamkeit bei der Gestaltung des häuslichen Speiseplanes aufwende. Das hat etwas mit Verantwortung zu tun, die ich gegenüber anderen als Vorbild und mir selber gegenüber auszuüben habe. Das Wissen welches man von den Eltern mitbekommen hat, das man mit den eigenen neueren Erkenntnissen anreichert und an Andere weitergibt. So gehe ich auch heute noch in Restaurants in denen die angebotenen Gerichte einen angemessenen Preis haben und ich weiß wer meine Gerichte zu bereitet.

Jetzt werden Sie sicher sagen: Was soll das? Nun, am 1.Juni fand eine Sitzung des Hauptausschusses statt.
Unter TOP 7 wurde die Beschlussvorlage 187/2010 "Reichenbach Mensa" behandelt.
Und wie das nun bei unserer Verwaltung so ist, ist solch eine Vorlage mit größter Sorgfalt zu lesen um den Tenor der Vorlage zu erfassen. Auch sollte man bei unserer Verwaltung immer den Weg zu der Lösung eines Problems im Auge behalten.
Nach Durchsicht der Vorlage muss ich schon sagen, eine verantwortungsbewusste Vorgehensweise mit dem Problem, Ernährung unserer Kinder und Jugendlichen in der Mensa des RGE, ist meines Erachtens nicht zu erkennen.

1.    Es werden zwei Personenkreise der Verantwortlichkeit benannt.
In jedem gut geführten Betrieb liegt die Verantwortung immer in einer Hand.
In der Vorlage wird von 4 – 5 Personen, plus weitere aus Fremdbetrieben, gesprochen.
In einem Nebensatz wird sodann die Verantwortung dem Fachbereich 4 zugeführt. Wie soll das gehen? Fährt Herr Müller höchstpersönlich morgens um 5 Uhr auf einen Großmarkt um die Lebensmittel einzukaufen? Die Strukturen einer Mensa ähneln dem eines gastronomischen Betriebes. Und da sind die Verantwortlichkeiten klar festgelegt.

2.    Der Einzelpreis einer Mahlzeit (Vollwert-Essen!!) ist sehr gering angesetzt  € 2,60 ( € 3,40 bei Fremdvergabe), das erscheint sehr gering und deutet nicht gerade auf Qualitätslebensmittel hin. Bekannt ist, dass es erhebliche qualitative Unterschiede im Bereich der Lebensmittel gibt. Letztendlich macht sich das auch im Einkaufspreis bemerkbar. So sinkt der Nährwert von den meisten Lebensmitteln mit der Dauer der Lagerung und tendiert ab einem bestimmten Zeitpunkt gegen Null. Aber diese Lebensmittel werden bis kurz vor dem Zeitpunkt des Verfalls verkauft. Ein frischer knackiger Salat ist eben teuerer als ein fast welker Salat, beide gelangen aber noch in den Verkauf.
3.    In der Sitzung wurde erwähnt, dass der Caterer, also die Fremdküche, evtl.  mit einem Subcaterer arbeitet. Bekannt sollte aber sein, dass in Europa inzwischen, bedingt durch die technische Möglichkeit des Gefrierens, in einigen Ländern billigst Mahlzeiten produziert werden, die teilweise qualitativ jenseits von Gut und Böse sind.
Die zu Recht hohen deutschen hygienischen Standards im Bereich der Gastronomie sind in anderen Ländern nicht gegeben. Um diese aber durchzusetzen, wäre nach dieser Vorlage ein Kontrollsystem zu installieren, welches die Kosten in die Höhe treiben würde. Bakterien und Viren sind nun eben mal nicht mit dem bloßen Auge sichtbar.
4.    Im Bereich der Ausgabe wird ein Kassensystem angedacht. Diese Systeme sind sehr verwaltungsaufwendig und in einer Zeit, wo bargeldlose Bezahlung üblich ist, nicht mehr zeitgemäß. Abgesehen davon könnten mit der Kartenlösung mehrere Probleme gelöst werden. Ich denke mal an das Problem der Kinder und Jugendlichen, die finanziell nicht in der Lage sind den Preis zu entrichten aber auch ernährt werden sollten. Über eine Karte kann dieses Problem elegant gelöst werden.
5.    Die DGE hatte einmal die Forderung 5 Mahlzeiten pro Tag aufgestellt, die angedachte Lösung trägt dem aber in keinster Weise Rechnung.
6.    Was eine vollwertige, schmackhafte Ernährung ist, scheint der Verwaltung offensichtlich nicht bekannt zu sein. Sie verliert sich da im Ungefähren.
7.    Geradezu grotesk wird es bei der Angebotsannahme von 50 Snackgerichten und 50 Pizzen. Warum nicht auch das Angebot von Pommes  rot/weiß und Döner mit andenken? Das Zubereiten von Essen hat auch immer etwas mit Erziehung zu tun, sprich, man sollte sich schon für eine klare Linie einer gesunden Ernährung entscheiden. Und weil diese klare Linie nicht vorherrscht haben wir das Problem der vermehrten Übergewichtigkeit von Kindern und Jugendlichen  mit allen seinen negativen Folgen. Heute weiß man, dass viele Krankheiten eine Folge von falscher Ernährung sind. 

Insgesamt zielen die Verwaltung und der Rat mehr auf die Kostenseite, frei nach der Devise. Geht es noch billiger? So kann man nicht an dieses Problem heran gehen, dass verlagert zwar die Verantwortung löst aber nicht das Problem einer guten vollwertigen Ernährung.  Wenn bei der Produktion der Essensportionen etwas passiert ist die Verwaltung fein raus.
Im Rat der Stadt haben wir einen Herrn Hustadt bei den Bündnisgrünen, dieser ist gelernter Koch, warum dieser keinen Aufschrei von sich gegeben hat, verstehe ich nicht. Dann sind im Rat sicher auch Eltern, denen ich zutraue auch für andere Kinder und Jugendliche zu sprechen, warum sie aber solch ein Konzept durchlassen ist für mich nicht nachvollziehbar.

Die Herangehensweise an dieses Problems sollte sein: Ich definiere, dass ich eine vollwertige Ernährung für die Schule aufbauen will ohne wenn und aber. Daraus folgt das personelle Anforderungsprofil an die Mensa und da sollte es klar sein, dass das Personal aus eigenen Kräften bestehen sollte. Das Auslagern der Produktion bedeutet auch immer ein Auslagern von Verantwortung. Und die Verantwortung für solch einen sensiblen Bereich sollte grundsätzlich im eigenen Hause verbleiben. Lager ich die Verantwortung aus, so sollte ich auch bereit sein die Verantwortung für die Risiken zu übernehmen und einzuplanen. Das heißt ich bin damit einverstanden, dass es bei der Produktion und Lieferung von Essensportionen zu qualitativen Einschränkungen, ja sogar, zu gesundheitlich bedenklichen Lieferungen kommen könnte.
Das muss nicht zu direkten gesundheitlich nachweisbaren Einschränkungen oder Krankheiten führen, könnte aber bei dementsprechenden Lieferungen langfristig zu gesundheitlichen Schädigungen führen.
Das Denken in der Kategorie "Billigst" ist in diesem Bereich ein fatales Denken und zeigt das mangelnde Verantwortungsbewusstsein der Stadtverwaltung. Als verantwortungsvolles Elternteil würde ich bei solch einer Vorlage schon einmal den alten Henkelmann aus dem Keller holen und meinem Kind ein dementsprechendes Gericht mit geben. Ich weiß, der Henkelmann ist nicht mehr das "Gelbe vom Ei", dient aber zur Verdeutlichung, dass ich die Verantwortung für mein Kind nicht in die Hände dieser Mensa abgeben würde.

Und jetzt kommen wir wieder zu meiner Mutter, die mir beibrachte das Lebensmittel und der Umgang mit diesen, etwas mit Leben zu tun hat. Denn warum wohl heißt es Lebensmittel?
Und Leben heißt auch Verantwortung übernehmen, Verantwortung für sich und für Andere.
Und das ist es was ich an dieser Vorlage vermisse, dass die Stadtverwaltung und der Rat der Stadt Verantwortung übernehmen wollen.

Entsetzt bin ich über das Verhalten der Bündnisgrünen Hofmann&Hofmann, gerade diese Partei müsste gegen eine Fremdvergabe stimmen. Denn dies ist eine Domäne dieser Partei, der Bio Gedanke kam einmal aus dieser Partei. Haben die denn alles über Bord geworfen? Wofür sind die eigentlich auf der Selbstverleugnungsspur? Auch Frau Dr. Siekermann, die mich seinerzeit mit ihrem Schwarzbrotrezept überrascht hat, müsste halt gesagt haben. Aber diese ganze unselige und unfertige Vorlage steht ja noch zur Abstimmung im Rat der Stadt. Ich bin schon heute gespannt auf die evtl. anstehende Diskussion.

Was der Hinweis auf den nicht genehmigten Haushalt betrifft ist für mich nicht nachvollziehbar. Denn der Kreis muss eben mittels einer Duldung angegangen werden, für den Kreis ist dies ein ganz normaler Vorgang und wird sicherlich positiv beschieden. Wenn der Kämmerer etwas die Finger fliegen lassen würde, wäre entweder der Haushalt schon durch oder ein Haushaltssicherungskonzept schon längst aufgestellt. Dieses ewige Genörgel gegen den Kreis sollte die Stadtverwaltung unterlassen. Der Ball liegt nun einmal im Spielfeld der Stadtverwaltung.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Landrat in Bundesversammlung berufen – „Ehrenvolle Berufung“

(pen) Wenn die Bundesversammlung am 30. Juni im Berliner Reichstagsgebäude zusammentritt und den neuen Bundespräsidenten wählt, dann ist auch Landrat Dr. Arnim Brux dabei. Auf Vorschlag der SPD-Landesvorsitzenden Hannelore Kraft zählt Brux zu den insgesamt 49 Delegierten der nordrhein-westfälischen Sozialdemokraten. "Dies ist natürlich eine ehrenvolle Berufung und ich freue mich schon sehr auf diesen ganz besonderen Termin, der auch im Kalender eines Landrats alles andere als alltäglich ist. Schließlich ist man unmittelbar an der Entscheidung darüber beteiligt, wer das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland wird", reagierte Brux auf die Nachricht aus Düsseldorf. Dort hatte der Landtag in seiner konstituierenden Sitzung die Delegierten, die aus Nordrhein-Westfalen in die Bundesversammlung entsandt werden, gewählt. Mit 133 Delegierten stellt das bevölkerungsreichste Bundesland die mit Abstand größte Gruppe an Wahlleuten. Brux ist unter ihnen der einzige Landrat.

Das Zusammentreffen der Bundesversammlung ist erforderlich, nachdem Horst Köhler am 31. Mai als Bundespräsident zurückgetreten war. Innerhalb von 30 Tagen muss nun ein Nachfolger gefunden werden. Die diesjährigen 1.244 Mitglieder der Bundesversammlung sind zum einen die 622 Abgeordneten des Bundestages und zum anderen 622 Menschen, die von den Parlamenten der Bundesländer bestimmt werden. Die Länder können dabei alle Personen entsenden, die für den Deutschen Bundestag wählbar sind, sie müssen also nicht aus dem Kreis der Landtagsabgeordneten stammen.

Zur Wahl stehen am 30. Juni der von der CDU und FDP nominierte niedersächsische CDU-Ministerpräsidenten Christian Wulff, der von SPD und Bündnis90/Die Grünen vorgeschlagene parteilose Joachim Gauck sowie Luc Jochimsen als Vorschlag der Partei Die Linke und Frank Rennicke als Kandidat der NPD.

 

 

 

Wiggenhagens Spielchen mit der Wahrheit – trau, schau, wem

[jpg] Irgendwie habe ich den Eindruck Wilhelm Wiggenhagen hat keine Lust ein wirklicher Bürgermeister zu werden. Sein Vorgänger war wenigstens ein begnadeter Selbstdarsteller, der sicher bei jeder Kleinbühne hätte anfangen können. Politisch war er jedoch auch ein Ausfall, denn in den 10 Jahren seiner Amtszeit ging vieles die Ennepe runter. Wiggenhagens Schauspielkünste sind jedoch rudimentär die nur noch von seinen politischen Ambitionen unterboten werden.

Nun ist Wiggenhagen seit August 2009 gewählt und er könnte wenn er wollte gestalten.
Ennepetal hat Potenzial, ohne Zweifel, nur muss dieses Potenzial auch genutzt werden, mittels eines Gestaltungswillens.
Und da schließt sich der Kreis. Denn dieses Potenzial kann nur mit Menschen genutzt werden die den Willen haben zum Beispiel ihre Rolle, die  eines Bürgermeisters auszufüllen. Aber doch nicht von einem Menschen der seiner Eitelkeit frönt, so dass man der Meinung sein könnte er wäre ein versteckter Narzisst.

Nun haben wir hier in Ennepetal viele Probleme. Es nützt aber nichts wenn diese nur angerissen  und sodann liegen gelassen werden. Auch nutzt es nichts, wenn man keine Kritik ertragen kann und die Kritiker versucht zu diskreditieren oder gar einzuschüchtern. Auf seiner Webseite verlangt Wiggenhagen das man sich bei ihm nur mit vollem Namen nennen darf, ansonsten würde er eine Beantwortung nicht in Erwägung ziehen. Was soll das? Klar wird einem das, wenn man den Vorfall einsieht den ein Leser der WR nach einem Leserbrief in der örtlichen Presse erdulden musste.

Es geht um die Seniorenzuschüsse die zu 50% gestrichen wurden, wobei die Vorlage dem Sozial- und Generationsausschuss mittels Tischvorlage nach Verabschiedung des Haushaltes untergeschoben werden sollte. CDU/FDP/Bündnisgrünen und FWE fanden das in Ordnung und meinten noch die Senioren können sich doch ihren Kaffee selber mitbringen. Nette Gesellschaft. In Folge lud Herr Wiggenhagen die Senioren zu der anstehenden Sitzung des Ausschusses ein. Dieser Einladung kamen die Senioren auch zuhauf nach, nur Wiggenhagen kam nicht.

In der nun turbulenten Sitzung wurde diese Kürzung massiv angegriffen. Die Ausschussvorsitzende, Sabine Hoffmann (Bündnisgrünen) wusste dem nichts entgegen zu setzen und rettete sich damit, indem sie das Angebot machte, Wiggenhagen würde sich höchstpersönlich um die Finanzierung der Tassen Kaffee kümmern, bemühen oder wie auch immer. Die Senioren gaben aber nicht locker und wollten eine konkrete Zusage haben, was sie natürlich nicht bekamen. Das Gewürge von Frau Hofmann (Bündnisgrünen) , war schon bemitleidenswert. Hofmann wollte sogar einen Arbeitskreis in Aussicht stellen. Arbeitskreis Tasse Kaffee? Herrn Schnurbusch (SPD) platzte der Kragen: Wie soll das denn gehen? Sollen die Senioren jetzt pro Tasse Kaffee einen Antrag beim Bürgermeister stellen? Recht hatte er, er traf damit genau die Ausführungen von Sabine Hoffmann (Bündnisgrünen).

Herr Knüppel (CDU) eilte Frau Hofmann zu Hilfe indem er einwandte, man müsse dem Bürgermeister auch mal vertrauen. Wie bitte? Einem Menschen der als Wirtschaftsförderer kaum was auf die Reihe bekommen hat und jetzt nach einem ¾ Jahr als Bürgermeister  immer noch nichts auf die Reihe kriegt. Dem soll man Vertrauen?

Der Haushalt ist nicht durch, Milspe hat weitere Einzelhandelsgeschäfte verloren, Das Heilebecke Center hat die erste Mieterinsolvenz, das Citymanagement tritt auf der Stelle und verprasst unser aller Geld, der Bahnhof ist nur zur Hälfte gestrichen, das Brandhaus Fischer ist nicht ausgelotet, mit der Firma Altfeld führen wir einen Prozess in Millionenhöhe, den wir in der ersten Instanz verloren haben und, und,und.

Das sind nur die Baustellen die mir so ad hoc einfallen. Und da soll Vertrauen aufkommen?
Da ist doch eher klares Misstrauen angesagt. Und zwar zu recht.

Und dann schreibt ein Leser der WR am 27.5.2010, dass er enttäuscht ist von dem Bürgermeister der alle eingeladen hatte und selber nicht  kam. Das er sich nicht traut vor den Senioren Rede und Antwort zu stehen und schließt mit: Armes Ennepetal.
Das ist ja jetzt in der Öffentlichkeit, jeder kann es lesen. Und das hat Wiggenhagen, wie sein Vorgänger auch, nicht so gerne. Ins Rathaus kommen und bitte, bitte sagen und sich dann ein paar gönnerhafte Sprüche abholen, dass ist ok für Wiggenhagen! Aber in der Öffentlichkeit, nein, da wird doch der Heiligenschein beschädigt.

Und so greift Wiggenhagen selber in die Tastatur oder zum Griffel (Der Redaktion liegt der volle Brief vor).
Und er gibt auch sinngemäß unumwunden zu: Klar habe ich zur "Fete" in den Sozial- und Generationenausschuss eingeladen, ich habe aber damit nicht gesagt, dass ich auch der "Fete" beiwohne.
Und Schwups ist Wiggenhagen wieder fein raus. Im Grunde genommen ist das der reinste Hohn. So in etwa, warum bist Du so doof und nimmst mir so was ab?

Dann kommt es aber noch dicker indem er die Verantwortung für diese Kürzung auf den Rat der Stadt abschiebt. Nur verschweigt er, dass seine Verwaltung sämtliche Kürzungsvorschläge in den Rat einbrachte. Eckpunkte, obwohl angemahnt, wollte er ja vorher nicht bekannt geben. Und die Vorlage für die Kürzung der Seniorenzuschüsse wurde erst nachträglich vorgelegt. Ich kann nicht ab, Wiggenhagen die Tefloneigenschaft zu zu sprechen, es bleibt aber auch nichts an ihm hängen.
In dem Schreiben weißt er noch den Verfasser des Leserbriefes darauf hin, dass dieser sich doch erst einmal selber in seiner Verwandtschaft kundig machen solle, bevor er ihn angreife.

Dieser Brief verbietet quasi dem Leserbriefschreiber seine Meinung offen in der Öffentlichkeit zu platzieren. Und dann meint er noch besserwisserisch: Vielleicht konnte er ihm die sachlichen Aspekte seiner Amtsführung näher bringen. Sicher nicht.

Klar, ich lade zur Fete ein und bin selber nicht da! Ich könnte mir vorstellen, dass es bei solchen nicht eingehaltenen Versprechen, sehr einsam um unseren Wilhelm Wiggenhagen mit der Zeit wird. Wer soll ihm da noch vertrauen? Da könnte man ja jedem Bürger fast raten bei Zusagen eines Wilhelm Wiggenhagen erst einmal einen Rechtsanwalt zu bemühen, um die Zusage in Schriftform zu bekommen. Im Bergischen gibt es den Begriff des Schlickefängers. Ich glaube auf Wilhelm Wiggenhagen trifft dieser Begriff zu.

Tja, Wilhelm Wiggenhagen, es gibt ein altes deutsches Sprichwort: Ehrlich währt am Längsten. Wenn er seinen Bürgern offen und ehrlich begegnen würde, würde er sicher auch mehr akzeptiert.

Also, wenn ich jemanden einlade, bin ich auch da und stelle mich, so einfach ist das.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.

Kohle, Kühe, Kunst 4 Städte 1 Weg – ein Resümee

[jpg] Fast völlig unbemerkt geht das obige Projekt im Gevelsberger Stadtgarten zu Ende.
Zeit  hierübet ein Resümee anzufertigen. Es wäre schade wenn man dieses einfach ohne weitere Beachtung auslaufen lassen würde.

Das vorgenannte Projekt, welches von der Ruhr2010 gefördert wurde, ist zweifelsfrei eine Adaption der auch überregional 2 jährig stattfindenden "Natur-Art" aus Ennepetal. In der Regel fand diese Ausstellung immer im Hülsenbecker Tal in Ennepetal statt. Die Adaption bestand darin die Städte, Sprockhövel, Gevelsberg und Schwelm in Form eines gemeinsamen Weges mit einzubinden. Dieser Weg sollte die Gemeinsamkeiten aber auch die Beziehungen in Form der Kunstausstellungen herausarbeiten. Angedacht war auch ein Wander- aber auch Fahrradweg, mittels der Kunstinteressierte die Ausstellungen besuchen und begehen sollten.

Am 2. Dezember 2009 wurde dieses Projekt im Schloß Martfeld vorgestellt (Wir berichteten darüber http://en-mosaik.de/?p=8688). Landrat Dr. Arnim Brux übernahm die Schirmherrschaft für dieses Projekt, Markus Nottke aus Ennepetal war der Kurator für den künstlerischen Bereich. Wer für die Planung und die Organisation zuständig war, war nicht ersichtlich, gesprächsweise wurde jedoch immer Herr Carsten Michel, der Kulturhauptstadtbeauftragte der Stadt Ennepetal genannt. Es war eine zweijährige Vorbereitungszeit vorausgegangen und noch 6 Monate Zeit um alles in die Wege zu leiten.

Denn am 7. Mai 2010 sollte die erste Eröffnung im Hülsenbecker Tal in Ennepetal erfolgen und am 28. Mai 2010 sollte im Gevelsberger Stadtgarten die letzte Ausstellung eröffnet werden.

Nun habe ich alle vier Ausstellungen besucht und meine, die Qualität der Ausstellungseröffnungen konnte nicht unterschiedlicher sein. Die Künstler hatten alle durchweg das Thema gut aufgenommen und auch umgesetzt. Nur was nutzen gute Arbeiten wenn die Rahmenbedingungen nicht danach sind? Ausstellungen haben immer eine Arbeitsteilung, nämlich, der Künstler soll sich um seine Arbeiten kümmern und sich in einer guten Planung und Organisation bestens präsentiert wieder finden.


Am 7. Mai 2010 ging ich den Weg zur Musikmuschel im Hülsenbecker Tal in Ennepetal hoch, auf dem Weg kam mir eine Kollegin entgegen, die mir sagte: "Brauchst gar nicht hoch zu gehen, dort ist kaum was los".

Es war ein etwas kühler Tag und als ich oben ankam, sah ich die mir bekannten Personen, die in der Regel bei jeder Veranstaltung anzutreffen waren, wenn halt der Bürgermeister auftauchte. Es war ein überschaubarer Kreis von etwa 30 Besuchern. In der Musikmuschel hatte sich die Deutsch-Rock Gruppe "TROYS" eingerichtet und harrte der Dinge die sich ergeben sollten. Was jetzt ablief konnte man nur noch als peinlich und beschämend bezeichnen. Peinlich und beschämend für die Künstler die in den Hintergrund gedrängt wurden. Peinlich und beschämend weil der Ablauf der Veranstaltung chaotisch inszeniert wurde. Peinlich und beschämend weil die Betreuung der anwesenden Gäste weit unter Niveau war. Man hatte den Eindruck der Ennepetaler Bürgermeister wäre das Kunstobjekt der mehrmals auf die Bühne gerufen wurde und den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung störte. In Ennepetal kennt man kein Ablaufscript. Klare Linien, hin zu den Kunstobjekten, die ja immerhin im Mittelpunkt stehen sollten, konnte man nicht erkennen.

                      

Mitten in dieses Chaos fing die Gruppe "Soundscapes" mit ihrer Performance an. "Soundscape" wollte das obere Hülsenbecker Tal in eine Klanglandschaft verwandeln. Weil aber keiner zu einer Moderation sich aufraffte, gingen sowohl die Klänge als auch die Texte in diesem ganzen Tohuwabohu unter. Die Besucher schauten irritiert dem vortragenden Künstler an. Dann, als eine kleine Kunstpause entstand wollte die Gruppe "TROYS" zu spielen anfangen. Ging nicht, weil jetzt erst einmal Führung sein sollte. Markus Nottke betätigte sich mit marktschreierischer Stimmgewalt um die Besucher um sich zu scharen und führte diese an den Kunstwerken entlang. Zwischendurch brachte Carsten Michel von der Stadt Ennepetal seine Druckerzeugnisse an den Mann. Den Druckkarton unterm Arm und die Druckerzeugnisse verteilend ging er durch die Besucherreihen. Jürgen Fischer von der Projektkoordination der Ruhr2010 brachte dann 5 Sätze als Begrüßung an. Ich will die ganzen Geschehnisse nicht weiter beschreiben. Es war mir so als wenn die Kleingartenanlage Stenkelfeld zum ersten Mal eine Kunstausstellung mit Hobbykünstlern organisiert hätte.
Für die Künstler fand ich es schade, denn die hatten durchweg gute Arbeiten ausgestellt. Sie zumindest hätten eine solch niveaulose Eröffnung nicht verdient gehabt.
Vor dem Ende der Ausstellung zog sich WilhelmWiggenhagen mit seiner Frau, Termine vorschützend, in den Gasthof Hülsenbecker Tal zurück.
Das Hülsenbecker Tal ist ein schönes Tal, welches sich hervorragend für solch eine angedachte Ausstellung eignet. Nur, wenn man die Rahmenbedingungen der Planung und Organisation nicht nutzt, nützt das schönste Umfeld und die besten Künstler nichts.


Eine Woche später war Sprockhövel dran. Als ich den Platz gefunden hatte, traute ich meinen Augen nicht. Es war ein oberflächlich aufgeräumter Schrottplatz oder Baustoffplatz(?), der offensichtlich kurz vorher noch einmal schnell etwas hergerichtet wurde. 6 Künstler stellten ihre Exponate mehr oder weniger gedrängt auf diesem Lagerplatz dar.

  

Hier war die Ablaufplanung etwas besser gestaltet. Wobei aber auch hier den Künstlern nicht die notwendige Aufmerksamkeit zuteil wurde. Der Kurator Markus Nottke übergab immer an die Künstler die sodann ihr Werk erklären sollten. Wilhelm Wiggenhagen überreichte einen "Staffelstab", eine geätzte Glasplakette, dem Sprockhöveler Bürgermeister, Dr. Klaus Walterscheid, der sich auch artig bedankte. Auch hier hatten die Künstler ansprechende zeitgenössiche Kunst zur Ausstellung gebracht. Nur was nützt die beste Kunst wenn das Umfeld nicht stimmt? Das Ausstellungsareal war eben kein naturbelassenes Areal, sondern ein vormaliger Lagerplatz. Insoweit hätten die Ausstellungsbedingungen evaluiert werden müssen.
Nach der Ausstellung haben wir noch erfahren, dass das Gelände abgesperrt war. Da das Gelände mit Maschendraht umzäunt war, konnte also diese Ausstellung nicht ständig besichtigt werden.
Überprüft haben wir das allerdings nicht, wir haben uns auf die Aussage eines unserer Nutzer verlassen, der diese Ausstellung besuchen wollte. Auch diese Ausstellung kann ich nur als beschämend und niveaulos bezeichnen.


Eine weitere Woche später wurde in Schwelm die Ausstellung eröffnet. Bürgermeister Jochen Stobbe hatte sicher bei beiden Ausstellungseröffnungen die Schwachstellen erkannt und hatte dementsprechend vorgesorgt. Eine Bühne war aufgebaut und für den gastronomischen Bereich wurde eine Nachbarschaft eingesetzt.

                  

Auf dem Hof von Schloß Martfeld übernahm Bürgermeister Jochen Stobbe die Moderation, stellte sofort die anwesenden Künstler vor, leitete über zu seinem Kollegen aus Sprockhövel, der sodann die Glasplakette übergab.

Zuletzt übergab er an den Kurator (im Prospekt heißt es künstlerischer Leiter) Markus Nottke, den er bat die Führung durch den Kunstgarten zu übernehmen. Anwesend waren auch der Schirmherr Dr. Arnim Brux und Jürgen Fischer von der Projektkoordination der Ruhr2010.
Hier stimmte das Umfeld, die Hervorhebung der Künstler und die Organisation, wobei hier das Niveau weitaus höher war als bei den beiden vorangegangen Ausstellungen. Selbst  eine Jazzband "Braidhouse Jazzman" wurde aufgeboten. Ich bin mir dabei auch bewusst, dass Schloß Martfeld mit seinem weitläufigen Park eine hervorragende Kulisse für eine derartige Kunstausstellung bietet. Aber, und das ist wesentlich, Bürgermeister Jochen Stobbe drängte sich nicht in den Vordergrund, sondern zeigte immer wieder auf die Künstler und deren Kunstausstellung. Eine durchaus gelungene Eröffnungsausstellung.


Eine Woche später wurde in Gevelsberg, der letzten Station, die Ausstellung eröffnet.
Hier war es der Stadtgarten der als Ausstellungsfläche eingeteilt wurde. Souverän  und kompetent übernahm Bürgermeister Claus Jacobi die Moderation der Ausstellungseröffnung.

            
Er wusste auch den Faden zu spinnen zu der parallel stattfindenden Ausstellung des Gevelsberger Künstlervereins. Die Einordnung der Kunstwerke fiel ihm nicht schwer, er war gut vorbereitet. Er leitete leicht über zu der nun stattfindenden Führung des Kurators Markus Nottke. Wie in Schwelm lagen sichtbar die im Zusammenhang mit dem Projekt verfügbaren Flyer aus und darüber hinaus die Ruhr2010 Programme. Ein durchaus gelungener Nachmittag mit Niveau und dem Anlass angemessen.

Wenn man nun einmal von den beiden ersten verpatzen Ausstellungseröffnungen absieht, bleibt noch die Erwähnung, dass ein Gesamtkatalog oder auch vier Einzelkataloge nicht vorhanden waren. Der ausgegebene Flyer diente ja doch nur der einfachen Orientierung, kann aber nicht den Gesamtkatalog ersetzen. Hier war die Leitung von Markus Nottke und dem Kulturhauptstadtbeauftragten Carsten Michel ein weiteres Defizit unterlaufen, ein schwerwiegendes so  meine ich. Denn die Ruhr2010 GmbH als auch der Kreis hatten ja für solche Aufwendungen Zuschüsse gezahlt. Zumindest hätte Markus Nottke als künstlerischer Leiter (Kurator) darauf bestehen müssen. Den Katalog nachträglich drucken macht keinen Sinn, denn er dient ja als Führer durch die Ausstellungen. Was auch noch fehlte sind die notwendigen Pressemitteilungen die substanzielles hätten übermitteln sollen.

Wenn man einmal die chaotische Ennepetaler Eröffnung und den ungeeigneten Lagerplatz in Sprockhövel weg nimmt so ist die Idee eine geeignete Möglichkeit die Südstädte des EN-Kreises zu präsentieren, eine reizende und nachhaltige Idee, Kunst als Grundlage um Städte zu verbinden. Nur sollte man auch geeignete Personen in der Planung und Organisation einsetzen. Auch wäre es der Idee nicht abträglich gewesen, wenn zum Abschluss der Ausstellung meinetwegen eine Sternfahrt mit dem Fahrrad zu einem geeigneten Ort ausgeführt worden wäre. An diesem Ort hätte man sodann gemeinsam mit den     Künstlern, den Organisatoren, den Bürgermeistern und Beauftragten den Abschluss begehen können. Oder die Bürgermeister hätten mit den Künstlern und Interessierten die 4 Orte abfahren können.
Der Symbolwert dieser Veranstaltung hätte viel mehr in den Vordergrund gerückt werden können, wobei die Künstler eine weitere Würdigung ihres Tuns erfahren hätten.

Nun, vielleicht gelingt es ja sich in Zukunft einer besseren Planung und Organisation zu bedienen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus dem EN-Kreis