Kommen unsere Politiker mit dem Internet nicht klar?

 

  [jpg] Hier in Ennepetal haben wir ja schon festgestellt, dass das Internet für alle Politiker irgendwie Teufelszeug ist. Leider ist das auch bei den Europa- und Bundespolitikern genauso, nur dort versuchen die jungen Parteimitglieder die Alten ein bisschen auf Vordermann zu bringen. Die Ergebnisse sehen recht dröge und unbeholfen aus. Während Youtube noch kärglich genutzt wird, hapert es aber doch sehr beim Micro Blogging Twitter, bei Facebook oder StudiVZ. Wie dem auch sei die ersten Gehversuche  sind gemacht, kommen aber ziemlich langweilig herüber. Im Fernsehen bei den bekannten Talkrunden kommen unsere Politgrößen schon ziemlich dröge rüber aber dies erfährt eine Steigerung im Web. Dabei ist allen klar, wie erfolgreich Obama seinen Wahlkampf im Internet organisierte. SPD-Bundesgeschäftsführer Kajo Wasserhövel sagte im Politcamp´09 in Berlin auf einer Session: "Wir haben – wie alle anderen auch – den Obama-Wahlkampf natürlich verfolgt"

Bei StudiVz erfährt man, dass Merkel total auf Gartenarbeit abfährt und  Steinmeier  Fussball und Jazz favorisiert. Wie spannend!!!  Markus Beckedahl von netzpolitik.org bemängelte zu recht dieses unpolitische Geseiere. Da sitzen die Politiker stundenlang im ICE um zu einer Wahlveranstaltung zu kommen, wo sowieso nur Leute sitzen die sie  sowieso wählen und kriegen keine vernünftige Message auf die Beine.
Online-Wahlkampfleiter der Grünen, Robert Heinrich, verspricht zumindest in naher Zukunft eine Änderung, weil, ja weil, übers Internet ganz andere Öffentlichkeiten hergestellt werden können. Na das er das auch gemerkt hat. Gleichzeitig bekennt er, dass die Parteiseiten von Geburt aus nicht so spannend sind! Da müsste er mal die Seiten der Grünen in Ennepetal sehen, die sind sogar sinnentleert. Eine Steigerung von nicht spannend?
Die FDP mit Thomas Scheffler kündigt eine totale Überraschung an, wir sind gespannt. Hier in Ennepetal hat uns die FDP auch etwas überrascht, nur jetzt gleiten sie etwas in die Unübersichtlichkeit ab, Struktur ist halt nicht jedermanns Sache. Oder wurde gar das falsche Format gewählt? Wer weiß.

Während auf Bundesebene alles ganz easy ist, denn dort stehen ja ganze Stäbe zur Verfügung, versuchen sich auf kommunaler Ebene "Hobbypolitiker" [Anmerk.d.Red.:eigene Aussage von Politikern hier vor Ort] mit CMS Systemen, die man ihnen teilweise aufs Auge gedrückt hat, herumzuschlagen. Die kommunalen haben aber z. B. hier in NRW noch ein Problem, sie müssen den gesamten europäischen und bundespolitischen Kontext abbilden.  Da geraten einige Seiten, mangels strukturierten Denkens schon mal ins Wanken. Man sollte sich schon mal ein bisschen Zeit lassen um die Prioritäten zu setzen aber auch das Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist halt wie beim kochen, eine Fertigpizza braucht halt nur einen Backofen, macht man sich jedoch ein anständiges Menü, so sollte man schon die Reihenfolge der einzelnen Zutaten in den Topf tun. Sonst gerät das Gericht nicht so recht.
Oliver Röseler, von der CDU hat noch ein anderes Problem, kaum hatte er das Twittern erlernt, wurde der Twitter Account gehackt. Da wurden flugs Botschaften mit Ronald Pofalla verschickt in welchem Pofalla mit blauem Auge und Zahnlücke fleißig falsche Botschaften verschickte. Seid der Zeit will unsere Bundesangie, die ja immerhin per Podcast ihre Botschaften verschickt, nicht mehr twittern. Man das war doch nur ein Joke, die Jungs von der Hackerfront wollen sich doch nur beweisen.
Wir lernen ja noch, so meint ein Parteistratege.Vielfach greifen die Jungendverbände den Alten unter die Arme, wobei die teilweise noch nicht einmal den eigenen email Account nutzen. Und so, Volker Beck, von den Grünen: "Wir sind ja nicht alle kleine Obamas". Wie dem auch sei unsere deutschen Politiker sind mal wieder zu spät in die Puschen gekommen.

Professor Karl-Rudolf Korte von der Uni Duisburg Essen sieht schon ein Problem; denn das Web bietet ganz neue Möglichkeiten der Interaktion mit dem Wähler, vielfach würden die Auftritte allerdings als Einbahnstrasse genutzt. Wenn die Politiker nicht bereit sind in einen Dialog mit dem Wähler zu treten, würden sie weiter in ihrem Elfenbeinturm verbleiben. Einen qualitativen Vorsprung einer einzelnen Partei konnte Prof. Korte nicht ausmachen. Jedoch, so Prof. Korte, könne man mit dem richtigen Auftritt, schon das Nichtwählerlager zur Wahl animieren.  

Da sind wir doch von en-mosaik in einer ganz komfortablen Position, wir machen unseren Politikern von der Wählerseite "Feuer unter dem Hintern". Aber die genieren sich so, wie wir bei unserer Interviewserie bemerkten. Hier in Ennepetal ist die Eitelkeit und die Berührungsangst noch größer als auf Bundesebene. Wir sind halt ein Tal in welchem der Fuchs mal schnell die Gans stiehlt. Man nennt das dann Fuchsination, oder so.

Wenn ich mich jedoch in der Bloggosphäre umsehe, wie mit den Bundespolitikern umgesprungen wird, so komm ich mir hier vor als wenn ich der Samariter unserer hiesigen Politiker bin. Sie sind aber auch erbarmungswürdig ins Hintertreffen geraten. Der alte "Silberrücken" Ingo Mehner schlägt sich, trotz oder weil? seines hohen Alters dagegen ganz trefflich mit seinem Blog. Dabei haben wir allen angeboten, hilfreich zur Hand zu gehen. Aber wie das immer so ist, wenn man sich selber als unfehlbar oder als Messias eingestuft hat, so wie unsere Politiker, kommt man da schlecht aus dieser Rolle wieder heraus. Abgesehen davon, beherrschen unsere Ennepetaler Politiker alle nicht die Zauberwörter. So wurschteln die FWE, Die Grünen, und die UBE mehr schlecht als recht vor sich her. Wobei die Bündnisgrünen mit ihrem Slogan "zukunftsorientiert" schießen den Vogel ab, konnten diese doch nur eine Butter,Eier,Käse Seite gegen eine andere Butter, Eier, Käse Seite austauschen. Offensichtlich kommen die mit dem Web2Date CMS System nicht klar, dabei gäbe es bessere open source Alternativen. Aber was nichts kostet, ist auch für die Bündnisgrünen verdächtig. Das nenne ich Zukunftsorientiertheit mit neuem Inhalt. Herr Hustadt, ich weiß, sie sind "Hobbypolitiker", machen das alles so nebenbei, aber, was meinen sie was ich noch so nebenbei mache? Und Herr Hüttebräucker? Klar, der ist auch "Hobbypolitiker".

Nun heute sind wir eingeladen, ganz privat versteht sich, um die Möglichkeiten von Web 2.0 aufzuzeigen.

Unser Tipp an die Parteien, lasst mal die Jungen an die Tastatur ein Jens Knüppel (CDU) oder ein Tobias Berg (SPD) gehen sicher hilfreich zur Hand. Ein Funken Vertrauen und schon öffnet sich eine Tür.

Jürgen Gerhardt

Wilhelm Wiggenhagen und das Beinahe-Interview

Er steht ganz vorne an der Front, überall eingebunden und vorgeschickt und daher auch ständig unter Beschuss. Alle Verantwortung, für die er gerade stehen muß, wird registriert und wahrgenommen. Uns erreichen ständig emails von Leuten, die nicht öffentlich schreiben, sich aber über gewisse Missstände beschweren wollen, die in seinem Zuständigkeitsbereich liegen.

Ist es für ihn evtl. ein Vorteil sich der Rückendeckung der großen CDU und des Bürgermeisters hier vor Ort gewiss  zu sein, so ist es andererseits sicher ein großes Manko, für deren Entscheidungen und Anordnungen den Kopf hinhalten zu müssen.

Wer steckt wirklich hinter diesem Wilheim Wiggenhagen? Ist er der oftmals rasch aufbrausende Mensch, der seine Untergebenen zusammenfaltet, der unbeherrscht und aggressiv werden kann, wie man uns berichtete – oder ist es der träge, blasse Typ, von dem man nichts erwarten kann, wie viele Bürger meinen. Oder ein ganz anderer Mensch, den noch keiner richtig kennengelernt hat?

Aus der Situation heraus habe ich in den letzten Wochen kurze Begegnungen bei irgendwelchen Veranstaltungen mit ihm gehabt und kleine  Akzente bemerkt, die ein ganz anderes Bild aufzeigten, wie allgemein angenommen.

Da bei uns die Bürgermeisterkandidaten-Befragung anstand, bat ich ihn am 3.5.2009 um ein Interview und erzählte, wir wollten alle Kandidaten ansprechen und die Ergebnisse dann veröffentlichen. Er sagte spontan zu und ich schickte ihm am gleichen Abend noch die Fragen per email.

Darauf hin erhielt ich eine Rückmail

Zitat: ..haben Sie eine Zeitvorgabe für die Beantwortung der Fragen? In dieser Woche schaffe ichs ganz sicher nicht. Wäre Ende nächster Woche o.k.?

Okay, das hätte ein Zeitfenster von ca. 14 Tagen bedeutet. Ich bat um möglichst rechtzeitige Abgabe, spätestens bis Samstag, 16.5.09.

Von unserer Gruppe wurde inzwischen einstimmig entschieden, dass die Interviews doch der eingehenden Reihenfolge nach ins Internet gestellt werden. [s. auch unseren Artikel http://en-mosaik.de/?cat=72]
Diese Mitteilung habe ich dann postwendend per email an die restlichen Kandidaten zur Information geschickt.

Hierauf erhielt ich von Herrn Wiggenhagen folgende Stellungnahme, die ich nach Absprache mit ihm hier veröffentliche:

"Hallo Frau Arndt,

werde mich an den Interviews bei Ihnen nicht beteiligen.
Halte die Vorgehensweise für nicht seriös

Mit Verlaub:
Am 3.5., 22.40 Uhr, schreiben Sie u.a. "sobald uns die Ergebnisse vorliegen, werden die Interviews veröffentlich. Nicht der Reihenfolge nach….".
Einen Tag später antworte ich und bitte um etwas Zeit.
Am nächsten Tag steht ist das erste Interview online.

Tut mir leid, aber hat Geschmäckle.
Bin gespannt, wie die anderen Kandidaten damit umgehen.

Gruß nach Voerde
Wilhelm Wiggenhagen "

 

Ja, so ist es mit dem Beinahe-Interview. Schade, nun werde ich auf meine eingangs gestellten Fragen und Vermutungen keine Antwort bekommen.

Sicherlich wird Herr Wiggenhagen an anderer Stelle weitere Interviews geben und noch an vielen Veranstaltungen teilnehmen. Aber etwas bleibt offen.

Bei einer Veranstaltung hat er einmal gesagt, er gehöre keiner Partei an und würde es auch nicht tun. Er möchte unabhängig bleiben. Wird er das verdeutlichen können, oder wird der Stallgeruch der CDU und deren dominante Forderungen weiter an ihm haften bleiben?

 

Unabhängig davon wünsche ich ihm für seinen Wahlkampf alles Gute.

Der/Die bessere Kandidat/In möge gewinnen – wer auch immer es ist.

 

Linde Arndt
 

Herrliche Berge, sonnige Höhen und ein ordentliches Stück Fleisch auf dem Spiess

 

Ja so war es, daß inzwischen 4. und gleichzeitig 45. jährige Klassentreffen der Effeyschule Ennepetal. Vera Zenker und Detlef Spruth  haben wieder einmal die Organisation übernommen und ihren 23 Mitschülern, die wie unsere Stadt Ennepetal in diesem Jahr 60 werden oder sind, einen rundum erlebnisreichen und rustikalen Abend auf der "Hinnenberger Heide"geboten.  

 

Schon beim Eintreffen der ersten Ehemaligen und deren Begrüßung spürte man die prickelnde Vorfreude auf einen spannenden, fröhlichen Abend. Sie kamen mit Ihren Autos angereist um auf den bereitstehenden Trecker vom Bauerhof Böllhoff  [Insidertipp: Böllhoff vermietet auch schnuckelige Ferienwohnungen] umzusteigen. Strohballen waren rechts und links des  Wagens als Sitzplätze umfunktioniert worden und mit Decken zum bequemen Sitzen aufgepolstert. Nach und nach stiegen sie über die kleine Leiter mit großem Hallo nach oben und so waren alle Plätze schnell nahtlos besetzt. Ein kleiner Checkup und festgestellt – es fehlen noch zwei.

 

 

  Und da kam sie schon – Marlene, angereist aus der Schweiz mit Ihrem Auto – gerade noch rechtzeitig um mitzufahren. Herr Böllhoff entriegelte die Rückwand noch einmal, holte die bereits verstaute Leiter und …… Marlene war da. Also wieder Leiter weg – Schabracke hoch und rein in den Trecker.  
 Doch da kam er  Bernd, der letzte Ehemaligenschüler. Jetzt war das Team komplett – alle vollständig und da jeder Platz schon mit engem zusammenrücken belegt war, nahm er vor Kopf  (oder besser Rückwand) ungeniert und unkompliziert auf der Erde Platz.    
     Und dann endlich ging es los. Der Trecker setzte sich in Richtung Sternwarte in Bewegung und langsam entfernte sich der Wagen voller fröhlicher Menschen, die unterwegs das Lied anstimmten:  "Hoch auf dem gelben Wagen……"

 

Inzwischen liefen die Vorbereitungen für den Grillabend auf vollen Touren. Die Tische in dem extra großen Zelt vor der Grillhütte wurden eingedeckt und Brot, Kräuterbutter, Kartoffel-, Kraut- und Gurkensalat und Tomatenstückchen. In der Hütte legte Herr Zerbe die Holzscheite auf, damit das Feuer in vollem Gang war, wenn  die Gäste zurückkehrten. Nach einer Stunde war es so weit. Alle waren laut schwatzend und hungrig zurück. Ja es gab ja so viel zu erzählen. Man hatte sich soooo lange nicht gesehen. Und dabei waren es doch nur fünf Jahre. Manch einer hat seine ehemaligen Klassenkameraden seit der Schulentlassung nicht wieder gesehen.

Als sie sich in der Grillhütte versammelt hatten wurden sie von der stellvertretenden Bürgermeisterin Anita Schöneberg begrüßt, da auch bei diesen Anwesenden die magische Zahl 60 eine Rolle spielt, wie bei dem besonderen Geburtstag unserer Stadt. Herr Schöneberg unterhielt die Anwesenden mit Livemusik  auf dem Schifferklavier und trug somit nicht nur zu stimmungsvoller Musik bei, sondern verkürzte dadurch auch die Wartezeit bis zum Essen.
 

   

Jetzt ging es an die Werkzeuge. Die Spießbraten standen bereit und warteten auf ihren Einsatz. Und obwohl die Zeit mit vielen Gesprächen, Anekdoten, Witzchen und Lachen gespickt war…..  so ein ordentlicher Spießbraten braucht schon seine Zeit und so konnte man hier und da ein paar flinke Finger beobachten, die schon einmal ein Stück Knüppelbrot oder eine Tomate stibitzten.

Dann endlich war es so weit und man sah es den Gesichtern an – es schmeckte köstlich und ein "Hm, war das lecker" konnte man mehrfach hören.

Inzwischen war es ein wenig kühl geworden und so ging es dann in die Gaststube, wo noch ausgelassen und fröhlich viele Stunden weiter gefeiert wurde.
 

   

Ein erlebnisreicher, gelungener Tag und ein Hoffen, dass sich alle gesund in 5 Jahren wiedersehen. Vielleicht ist es bis dahin unserem Ordnungsamt auch gelungen, die Genehmigung für die Anfang April beantragten Hinweisschilder zur "Hinnenberger Heide" zu genehmigen, damit noch viele weitere Wanderer oder Freunde leckeren Essens dieses liebevoll geführte Restaurant und die deftige Küche besser finden können.

Die Grillsaison ist auf jeden Fall hiermit eröffnet und weitere Details können auch auf der Seite www.hinnenberger-heide.de eingesehen werden.

In Kürze werden wir hier noch einige Erinnerungsbilder hinzufügen.

 

 

 

Die Buschtrommel in Ennepetal wurde angeschlagen.

In eigener Sache:

[jpg] Der politische Teil von en-mosaik, der sich überwiegend mit der Kommunalpolitik in Ennepetal befasst, wird inzwischen täglich von mehreren hundert Usern besucht. Erst kürzlich haben wir eine Rennerliste eingerichtet um zu sehen was kommt an, was wird nicht so richtig gelesen. Wir waren total überrascht, welche Artikel es in die Liste der  besten 10  schafften. Heute können wir sagen, die Ennepetaler Bürger sind an der Politik und an ihren Politikern interessiert, ja teilen sogar unsere teilweise überspitzten Einschätzungen und Formulierungen.
Nun haben wir alle Bürgermeisterkandidaten angeschrieben, ob sie uns auf der Grundlage von 10+2 Fragen  ein Interview geben würden. Wobei wir einen Fototermin vorschlugen an welchem auch ein persönliches Gespräch geführt werden sollte. Alle Kandidaten sollten aus dem Internetpool die gleichen Fragen bekommen. Diese wurden während einer Sitzung bei uns ausgelost. Die An- und Abmoderation hatten wir uns vorbehalten in welchem wir den persönlichen Eindruck von den Kandidaten übermitteln wollten. Dieses Prozedere haben wir auch sodann an 3 bekannte politische Redakteure der nationalen Presse in München und Hamburg gesandt, verbunden mit der Bitte, uns mitzuteilen, ob diese Vorgehensweise außerhalb des Üblichen liege  und darüber hinaus gebeten, uns evtl. Vorschläge für eine Verbesserung  zu geben. Die Antwort war eindeutig: „Macht das so!!! “ Nun haben wir es gemacht.
Den Auftakt bildete Frau Schöneberg von der SPD, deren Interview wir „fast“ zeitgleich am 5.5.09 ins Netz stellten, die SPD hinkte etwas zeitlich hinterher, die sind ja auch etwas älter.  Die 10 Fragen wurden uns von Frau Schöneberg unterschrieben übergeben, die 2 Ersatzfragen wurden nicht genutzt, mussten auch nicht. Wir schrieben die Anmoderation und die Schlussmoderation dazu, haben Fotos hinzugefügt, mehr nicht. Herr Dr. Mehner hatte zwar seine Interviewfragen bereits vor Frau Schöneberg eingereicht. Allerdings hatten wir von ihm noch nicht das persönliche Gespräch und die Fotos.
Die Fragen haben wir auch ganz bewusst zugeschickt, weil wir verhindern wollten, dass sich die Kandidaten/Innen sich von uns nicht einem unangemessenen Druck ausgesetzt sehen sollten. Wir haben zwar geschrieben, sie mögen diese Fragen doch bitte selber beantworten, uns war aber auch klar, dass sich die Kandidaten/Innen evtl. Rat suchen würden. Wichtig war uns eine autorisierte Antwort zu bekommen.
Also wurde Frau Schöneberg als erste veröffentlicht.
Am 6.5.09  24:00H hatte dieses Interview über 1.000 Zugriffe, so dass wir mit der Zweit- und Drittverbreitung sagen können, es hatte an einem Tag eine Verbreitung von rund 2.000 Wählern gehabt.
Wenn wir dies nun auf die Wähler von Ennepetal, was wir so natürlich nicht können, umrechnen, so haben wir damit rund 10% der Wähler an einem Tag erreicht. Wir meinen ein voller Erfolg, für unsere Arbeit. Auch ein voller Erfolg für den Wähler der sich nunmehr ein Bild von der Bürgermeisterkandidatin Anita Schöneberg machen kann. Nebenbei, war das sicher auch eine gute Promotion für die Bürgermeisterkandidatin Anita Schöneberg.

Nun, wie das im Leben so ist, gibt es Licht und Schatten. Und dieser Schatten kam per email und Telefon. [Die Buschtrommel war im Einsatz]
Zwei der Kandidaten, Frau Sabine Hofmann (Bündnis90/Die Grünen) als auch der Bürgermeisterkandidat der CDU , die bereits zugesagt hatten und die Bürgermeisterkandidatinnen der FDP, Frau Dr. med. Hella Siekermann, die sich das nochmals überlegen wollte, sagten das Interview ab. Auffallend  sind die zeitlichen Abfolgen, so dass wir schon von einer Fraktion sprechen können.

Aber Fraktion für was? Für mehr Transparenz? Wohl kaum. Für mehr Ehrlichkeit? Wohl kaum. Für mehr Demokratie? Auch nicht. Wir haben uns daraufhin im Videochat über Skype zusammengesetzt und waren einhellig der Meinung, entweder waren die Fragen  für die Kandidaten  zu schwer oder sie waren es nicht gewohnt, auf klar strukturierte Fragen Antworten zu geben. Dabei konnten sich die Kandidaten doch mit ihren Bekannten oder Beratern besprechen, wir wären ja nicht dabei gewesen. So kann man sagen auch den Beratern oder Bekannten waren die Fragen nicht geheuer. Diese wurden uns aber doch von  Ennepetaler Bürgern zugeschickt und waren eine ganze Zeit für jeden zugänglich im Netz.
Allein Frau Sabine Hofmann ( Bündnis90/Die Grünen) gab eine weitergehende Begründung. Ihr Credo, es wäre unfair wenn die Fragen nach Eingang ins Netz gestellt würden. Dann könne bei gleichlautender Beantwortung jemand auf den Gedanken kommen sie hätte abgeschrieben. Wir können das nicht nachvollziehen und wollen das auch begründen.

Die Frage 1 von den 10+2 Fragen in dem Fragenkatalog lautete:

1.    Nennen Sie uns die Faktoren die den Standort Ennepetal besonders auszeichnen?

Bei der Beantwortung ist jedoch nicht nur das reine Aufzählen von Faktoren wesentlich und da gibt es viele  die man nennen könnte, so man seinen Kopf und sein Herz in der Kommune hat. Es geht auch um die Formulierung wie der Kandidat diese Faktoren sieht. Das der Faktor Wirtschaft ein wesentlicher Faktor ist, sollte bei allen Kandidaten doch Konsens sein, sonst wäre es  traurig wenn dies keine Erwähnung finden würde.
Wenn nun alle Kandidaten den Faktor Wirtschaft nur alleine erwähnt hätten, wäre keiner auf den Gedanken gekommen, dass einer von dem anderen abgeschrieben hätte, eher das sie dieselbe Wahrnehmung hätten.
Aber was  würde die Kandidaten nun unterscheiden? Nun eben die persönliche Formulierung. Aus dieser persönlichen Formulierung kann man schon die Persönlichkeit die dahinter steht erkennen.

Und weil man anhand der Formulierungen schon eine Persönlichkeit erkennen kann, können wir mit Fug und Recht anmerken, diese drei Kandidaten wollen ihre Persönlichkeit hinter irgendwelchen Plakaten oder Sprüchen verstecken. Sie brauchen schlicht und einfach andere Interviewer und Fragen, einfache unverfänglich Fragen aus denen man bei Beantwortung keine Rückschlüsse auf die Person ziehen kann.

Nur dies sei angemerkt, wir brauchen als Bürgermeister/in einen Menschen, wie es Prof. Witt von der Fachhochschule für Verwaltung in Kehl  richtig sagte:

Letztlich komme es aber mehr auf die menschlichen Qualitäten eines Bürgermeisters an als auf seine Fachkompetenz: Die fachlichen Qualitäten eines guten Bürgermeisters seien zu 30 % wichtig, die menschlichen aber zu 70%.

Und das verstecken hinter vorgeschobenen Gründen, nur weil einem die Fragen nicht passen ist eine negative menschliche Fähigkeit. Sie deutet ein mangelndes Konfliktpotenzial, Problembewusstsein aber auch fehlendes Selbstbewusstsein an. Nur als Bürgermeister/in muss ich schon Konflikte bewältigen können und mich den Problemen der Kommune selbstbewusst stellen.

Das gehört nun mal zum 1 x 1 einer guten Führungsperson. So haben sich alle drei Kandidaten ein Bein gestellt und sind auch noch darüber gestolpert. Übrigens Fachkompetenz kann man sich, so man ehrgeizig ist, in der Regel relativ schnell aneignen, abgesehen davon, dass dem/r Kandidaten/In mit der Stadtverwaltung ein Beigeordneter als auch ein qualifiziertes Personal an die Seite gestellt wird. Die Zusammenarbeit Bürgermeister und Stadtverwaltung –  Führungsqualität vorausgesetzt – sollte doch eine vertrauensvolle sein?
Politik ist ein „schmutziges Geschäft“ so der Volksmund. In immer mal wieder gemachten Beruferankings landen Politiker grundsätzlich auf den letzten Rängen. Zurzeit haben die Politiker kein besseres Image als Taxifahrer. Nur 6% der Deutschen ordnen ihre Politiker als vertrauenswürdig ein, ein fataler Wert. Die US Amerikaner haben zu ihren Politikern immerhin zu 20% Vertrauen. Warum wohl?

Politiker aller Parteien bedauern dies, tun aber nichts. Ihnen ist ihr Image vollkommen egal, so meint man.
Nur wenn ich solch ein schlechtes Image habe, muss ich mich nicht wundern, dass es mit dem Nachwuchs nicht läuft, also die Anzugskraft verloren geht. Alle Parteien haben in den letzten Jahren einen erheblichen Mitgliederschwund zu verzeichnen. Was tun sie dagegen? Nichts. Plakate, Sticker, Schals oder poppige Internetauftritte vermögen diesen Verlust nicht umzukehren. Es nutzt auch nichts auf die SPD zu zeigen, die den größten Mitgliederschwund hatte, alle anderen Parteien haben dieses Problem auch.
So fragten wir uns, wieso hat Attac, AI, BUND, Demokratie Now, WWF usw. so viele junge Leute in ihren Reihen, die engagiert die Ziele dieser NGO´s verfolgen? Diese NGO´s sind hoch politisch, haben eine gesunde Streitkultur und binden den einzelnen ein. Ziele können moralisch jederzeit hinterfragt werden und werden von den Beteiligten auch getragen. Warum können Parteien dies nicht? Wegen der „Schmuddelarbeit“?
Ganz einfach. Die heutige Parteiarbeit ist ritualisiert es gibt nur unverbindliche allgemeine Ziele die keine Aussagekraft besitzen, tolle Plakate mit einem Superdesign aber sinnentleert. Für Jugendliche nicht tragfähig.

Dann wird nicht gestritten, sondern nur ausgegrenzt, diskreditiert und diffamiert. Besserwisserisch laufen die alten Parteimitglieder herum, als wenn das, was sie sagen, das Evangelium wäre. Auch ihrem Bürger/Wähler gegenüber, so er kritisch ist, verhalten sie sich nicht anders. Da wird schon mal ein Bürger/Wähler zurecht gewiesen, dass er keine Ahnung habe und der Politiker es doch besser wissen sollte.
Dann diese Mitleidstour der Politiker. Hier in Ennepetal habe ich mir oft anhören müssen, man wäre ja nur „Hobbypolitiker“ und der Arbeitsaufwand ginge so weit, dass man kaum mehr Zeit für sich selber habe. Nur, der Bürger/Wähler hat dieses Problem auch und jammert nicht.

Politik ist eben mal ein mühseliges Geschäft in einer Demokratie. Wollten wir es einfacher haben sollten wir eine Diktatur wählen, da braucht man nur abnicken. Aber wollen wir das?
Politiker in Ennepetal meinen man habe nicht bemerkt, dass die Mehrzahl der Kommunalpolitiker vollkommen unpolitisch sind. Wir in unserer Miniredaktion zumindest haben dies erfahren. Aber die Wähler auch; denn sonst würden hier keine diesbezüglichen emails eingehen. Aber ist das ein Grund den Kopf in den Sand zu stecken und das ganz als Schmuddelwahlkampf abzutun? Es sollte Ansporn sein, sich für etwas einzusetzen, besser zu werden, aber auch die menschlichen Schwächen zuzugeben. Oder wollen Politiker Übermenschen sein? Der Bürger will einen Politiker wie „du und ich“,  mit menschlichen Schwächen wie Fehlern, Gefühlen aber auch Stärken. Er will nicht zu ihm hochgucken, sondern ihm in die Augen gucken.

Ein Ehrenamt soll der Kommunalpolitiker sein, das wird vielfach bedauert. Nur wenn Ehre noch einen Wert haben soll, so sollte er dieses Amt auch freudig tragen und nicht tragen als wenn es eine Last wäre. Es wird ihm nicht so gedankt wie er es möchte, aber wenn ich etwas  des Dankes wegen tue, so sollte ich mich fragen „welches sind meine  Beweggründe?“. Ehre erlangt man durch vorbildliches Tun und  das ist außerordentlich, es hebt mich aus der Masse hervor.

Politik ist auch ein hartes Geschäft, immer mehr wird es bedauert wie hart die Bandagen sind mit denen gekämpft wird. Aber das ist doch in Ordnung, es zeigt doch den Kampf um die Sache,  um die Interessen die es gilt mehrheitsfähig zu machen, auch wenn sie im Nachhinein vielleicht  falsch sind.

Unser Anliegen wird im politischen Bereich immer sein, auch die Fehler in Ennepetal aufzuzeigen.

Nicht nur das schöne nette Ennepetal ist unser Thema, wenn es das wäre, hätten wir bei www.romantisches-ennepetal.de bleiben können.
Wir hätten auch einen Blog schöner-wohnen-in-Ennepetal oder was weiß ich aufmachen können. Nein, wir haben uns der Herausforderung gestellt, die Politik in Ennepetal zu erwecken. Das was falsch läuft wurde uns doch vielfach bewiesen, beim Problem Busbahnhof, wo die Parteien zunächst kein übergeordnetes Interesse zeigten, sich gemeinsam dem Bürger zu stellen und sich dessen Nöte anzuhören. Beim Teckel/Täckel  – wo wir in einer konzertierten Aktion zumindest einen Minimalempfang auf die Beine brachten.

Es gibt massenhaft Politikfelder, die unbearbeitet herumliegen, die auf eine konstruktive Lösung warten. Seid wir uns eingemischt haben, sehen wir doch, es bewegt sich etwas. Die Leute, Politiker und Bürger sind politisiert und das ist doch zu begrüßen. Aber wir sollten nicht stehen bleiben, täglich verändert sich die Welt und immer noch meinen viele von uns sie müssten sich nicht verändern. Aber wenn wir uns nicht verändern wollen, die Welt wird sich und kann sich nicht an uns anpassen.

Noch etwas zum Internet, was wir ja auch als Blog nutzen. Die politischen Parteien meinen, es ist ja noch Zeit, irgendwann wird dies mal eine Rolle spielen. Wunschdenken ist das. Das Internet wird inzwischen von 68% der Bevölkerung aktiv genutzt, es sind Menschen die sich informieren teilweise sogar ihre Entscheidungen danach abstellen. Wenn in Ennepetal die CDU oder auch andere Parteien dies unterschätzen, so ist das  sträflicher Leichtsinn den Mitgliedern gegenüber, die sich Hoffnung machen einen Sitz im Rat zu bekommen um endlich dieses Ehrenamt auch auszuüben. Hier blockieren die „Silberrücken“ der Politik die Entwicklung, weil ihnen moderne Kommunikation ein Grauen ist. Ennepetal ist ein abgeschlossenes Tal, aber muss es sich auch von der Entwicklung abschließen? Dorma hat während seiner 100 Jahr Feier eindrucksvoll die moderne Kommunikation vorgeführt, rund um den Globus wurden die Dorma Auslandsvertretungen in Echtzeit zugeschaltet und überbrachten ihre Grußbotschaft.  Das ist Standard heute und noch nicht einmal technisch so schwierig.

Wir selber machen hier bei uns abendlich Videokonferenzen, nicht so aufwändig wie Dorma, jedoch mit einem Headset, einer Webcam und  DSL Anschluss ist jeder von unserer Gruppe  ausgerüstet und schaltet sich zu.
Und da geht der alte „Silberrücken“ Walter Faupel, 71 Jahre ist er schon alt, her und behauptet, ne das ist noch nichts? Nein, das ist nichts für Leute ohne Verständnis moderner Anforderungen und Menschen, welche die Lernfähigkeit eingebüßt haben! Nur wer die moderne heutige Zeit nicht haben will, ist nicht flexibel oder zu alt und  sollte dann lieber  in ein Seniorenheim gehen, dort wird er einen geschützten Bereich vorfinden.
FWE, Bündnis90/DieGrünen, UBE aber auch die Stadt vernachlässigen teilweise sträflich diese Entwicklungen und tragen dazu bei, dass Ennepetal immer hinterher hinkt, bejammern aber die fehlende Attraktivität der Stadt. Es ist nur peinlich wenn man einige Internetauftritte der Vorgenannten betrachtet. Dies damit zu entschuldigen, man mache es nur nebenbei, ist einfach lächerlich. Selbst der Einzelkandidat Mehner, der ja immerhin eine Rechtsanwaltskanzlei hat, hat da mehr zu bieten., abgesehen von seiner eigenen Art der Strukturierung.

Setzen sie sich doch einmal an die Spitze der Entwicklungen, seien sie mal Avantgarde. Angst zu versagen? Was haben sie schon zu verlieren, bei einem Image von 6% kann man doch nur gewinnen. Bei den Jugendorganisationen der Parteien sehe ich die Jungen, für die ist  z .B.  Twittern kein Thema sie nutzen das, es gehört zu ihrem Alltag. Nur so frage ich mich wo ist die innerparteiliche Kommunikation, wo die Jungen den alten „Silberrücken“ zeigen wie das funktioniert? Haben die Alten es nicht nötig sich mit den Jungen auszutauschen? Arroganz der alten „Silberrücken“?

Nun meint die FDP auf ihrer Seite, im Internet würde ein Schmuddelwahlkampf geführt. Wie bitte?
Aber den haben die Parteien doch immer schmuddelig geführt. Nur früher und heute wird das hinter vorgehaltener Hand gemacht, auf den Fluren, den Marktplätzen usw.
Wer erinnert sich nicht an die Diffamierungen die Willy Brand oder Herbert Wehner ertragen mussten, alle beide verdiente Leute der Republik. Prof. Dahrendorf der heute im britischen Oberhaus sitzt kann davon ein Lied singen, ein verdienter Mann. Oder wie wurde Prof. Biedenkopf mehrmals mitgespielt.
Also den Schmuddel gab es immer schon, nur damals war es niemand gewesen und doch wurde es gemacht. Und heute? Es ist alles offen. Die peinliche Vorstellung einer CDU am Busbahnhof bei der Bürgersprechstunde, war abends von Herrn Schulte-Passlack schon ins Netz gestellt und war für jedermann erreichbar. En-mosaik zog nach, verstärkte das noch und die WR brachte es am folgenden Tag. Früher hätten nur 5 – 8 Leute von diesem Vorfall gewusst, heute weiß das am nächsten Tage die ganze Stadt. Wie sich das auf die Kommunalwahl niederschlägt? Herr Faupel und Herr Kraft von der CDU werden sich solch ein zweites desaströses Verhalten nicht nochmals erlauben, falls sie keinen allzu großen Realitätsverlust haben. Man kann doch nicht als Vertreter einer so großen Volkspartei, wie der CDU, so wie die Herren Kraft und Faupel in der Öffentlichkeit auftreten. Wie bei einer Kleingartenvereinssitzung, in welcher der Vorsitzende die Gemeinschaftsarbeit einteilt. Der Bürger/Wähler ist doch kein Befehlsempfänger!!
Es ist Zeit das sich die CDU, auch hier in Ennepetal, auf ihre konservativen Werte besinnt, nicht wegsehen sondern hinsehen. Auch die Liberalen haben vergessen, wer Flachmann war und dümpeln so vor sich hin.
Die Annäherungsbemühungen der SPD auf Bundesebene an die Konservativen haben sich nicht ausgezahlt, müssen und sollten auch nicht im kommunalen Bereich nachvollzogen werden, sie sollte wissen, das sie eine progressive Partei war und dort am überzeugendsten agieren konnte. Es gibt halt nur die drei großen politischen Richtungen. Vergessen? Und es geht um die Probleme in Ennepetal.

Es gibt eine alte Regel im Leben, die lautet: Falls man eine Bewegung nicht mehr aufhalten kann, so sollte man sich zumindest an die Spitze setzen um letztendlich nicht unterzugehen. Die Amerikaner haben da mehr Pragmatismus, für die ist der Feind solange ein Feind wie man ihn besiegen kann, kann man es nicht, so verbündet man sich mit ihm.

Deshalb meine ich sollten wir uns alle verbünden, für mehr Demokratie, für die Parteien als Vertreter der Bürger und für einen Rat der um das Wohl und Wehe dieser Stadt kämpft. Für mehr Mitwirkung und Mitbestimmung des Bürgers.
Haben sie Vertrauen in den Bürger, er muss auch Vertrauen zu seinen Politikern haben. Und immer schön das Ohr beim Bürger, damit man die Verbindung nicht verliert.

Wir als Presse, und dazu zählen wir nun mal, sollten das Geschehen in dieser Stadt nicht aus den Augen verlieren und weiter – wenn es erforderlich ist – die Finger in die großen Wunden dieser Stadt legen. Und  zwar solange bis diese Wunden geschlossen sind, das sollte unsere Intention sein und dem werden wir auch verpflichtet sein. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Stadt hat jahrelang gepennt und wurde unter Wert verkauft, es ist Zeit das die verschmutzten Werte dieser Stadt gesäubert werden.

Und nun gehen sie hin, suchen sich einen netten Schreiber, der ihnen die Fragen stellt, die ihnen genehm sind, machen ein schönes Interview und setzen es irgendwo in die Öffentlichkeit. Sägen sie ruhig weiter an dem Ast auf dem sie sitzen und suhlen sich in ihrer verletzten Eitelkeit.

Nur alle werden ihnen nachsagen, dass sie unbequemen Fragen aus dem Wege gehen,
heißt – sie gehen auch unbequemen Entscheidungen aus dem Weg
heißt –  sie haben eine Führungsschwäche.

Und mal ehrlich, wollen sie einen Menschen mit Führungsschwäche in das Amt des Bürgermeisters haben? Wohl kaum.

Jürgen Gerhardt

Interview mit Dr. jur. Ingo Mehner – Ein Mann mit Biss.

Aus dem Internetpool, Stand: 30.04.09

[jpg] In den 70er Jahren spielte Herr Dr. jur. Mehner in Ennepetal eine herausragende Rolle.  Hat er doch mit anderen den Gedanken der zentralen Bedeutung von Milspe nach vorne gebracht. Sein Vorzeigeprojekt "Haus Ennepetal" wurde jedoch im Verlauf der damaligen Zeit von vielen verwässert.
Ihm sich zu nähern um die Person auszumachen, war sehr, sehr schwierig, versteht er es doch geschickt sich hinter seinen immer wieder vorgetragenen planerischen Stadt-Visionen zu "verstecken". Man muss schon geistig fit sein,  um  den in schnellen Wechsel von ihm vorgetragenen Inhalten zu folgen. Er ist geistig fit, verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz, den er auch ohne Mühe in einen kommunalpolitischen Kontext bringen kann.
Folgt man ihm in seinen geistigen Exkursionen, so erlebt man einen angenehmen und anregenden Partner im Dialog. Auch kulturell hat er einiges zu bieten, seine musischen Fähigkeiten sind sehr ausgeprägt, die er aber unseres Erachtens vernachlässigt. Ob er diese Fähigkeiten in diese Stadt einbringen kann, vermochten wir nicht auszumachen. Seine vielfach vorgehaltene Arroganz, dieses Belächeln des Gegners, so erlebten wir das, ist ein Schutzschild den man allerdings bei allen Juristen, die den Doktor haben, vorfinden wird. Und doch kann man ihm eine gewisse "Volksnähe" nicht absprechen. Und doch ist er ein Mann der mit dem Kopf durch die Wand geht, sich immer wieder beweisen und das Alte nicht aus den Augen verliert. Er kann nicht einfach abhaken und den Alltag akzeptieren. Menschlich könnte er schon eine Stadtverwaltung, von immerhin rund 300 Personen führen, nur, komfortabel haben es seine ihm "Anvertrauten" nicht. Wenn man ihn allerdings politisch einordnen würde, würde ich ihn dem konservativem Lager zuordnen, wobei er den örtlichen Konservativen weit überlegen ist, denn die sind nur reine Mutationen einer mal vorhandenen konservativen Bewegung.
Er ist ein Machtmensch, klar, aber nicht wie die örtlichen Konservativen, um der Macht Willen, sondern er braucht die Macht um etwas zu bewegen.

1.    Nennen Sie uns die Faktoren die den Standort Ennepetal besonders auszeichnen?

Ennepetals Standortfaktor Nr. 1) war, ist und wird bleiben das regional einzigartige
 Angebot von mehr als 15.000 Arbeitsplätzen prägt (davon mehr als 60 % gewerbliche),
dem ein Einpendlerüberschuss entspricht. Ennepetal ist also entgegen landläufiger
Meinung gerade "keine Schlafstadt". Ennepetal weist eindeutig die traditionelle
Beschäftigungsstruktur einer Industriestadt auf mit einem geringen Anteil der Wirtschaftsbereiche
Handel und Dienstleistungen. Meine Mitbewerber beschäftigen sich zu sehr mit der Schlafstadtthese
und den "virtuellen" Gedanken einiger "Fuzzis", so heißen die wohl auf
"Neudeutsch". Ich betone dagegen mehr die traditionelle Herkunft und das
vorhandene industrielle "Wir Gefühl".

Standortfaktor Nr. 2) sind die hier wohnenden Bürger, schon und in erster Linie ihrer Anzahl nach,
in zweiter Linie zeigt die never ending story ehrenamtlichen Engagements gerade in schwierigen
Zeiten und auf schwierigen Feldern (beispielhaft "Pfingstturnier", "FuZo" , "Täckel"
und "Industriemuseum") ein in der veröffentlichten Diskussion stark unterschätztes
Zusammengehörigkeitsgefühl.

Standortfaktor Nr. 3) ist die Kluterthöhle als Alleinstellungsmerkmal.

2.    In welchen Bereichen wollen Sie mehr/weniger Geld ausgeben – wo soll besonders gespart werden und  worauf müssen sich Bürger und Vereine einstellen?

Mehr Geld ausgeben in allen Bereichen, welche die
gesamtstädtische Entwicklung den oder die entscheidenden kleinen Schritte voran bringen (Sicherung der vorhandenen Infrastruktur auf Verkehrswegen und in Wohnquartieren, Übernahme der sog. unrentierlichen Kosten für "Mehr Handel und Wandel in der Innenstadt" und drittens für die städtebauliche Zukunftsplanung (z.B. "Neues Wohnen bis zur Ennepe",
"Piccadilly", "Neustraße unter Flur", "Industrie- und Gewerbepark
Breckerfelder Straße" und "Neues Einkaufscenter für
Voerde/Hasperbach/Oberbauer") .

Weniger Geld für parteipolitisch oder bürgerschaftlich umstrittene
Maßnahmen.

 


Überhaupt kein Geld (Sparen) für Projekte, die sich selbst tragen müssen. Wenn sie sich nicht
rechnen, muss der Bürger darauf verzichten können.
Wenn ich Bürgermeister werden darf, können sich Bürger und Organisationen (ich ersetze das
Wort Vereine durch den umfassenderen Begriff Organisationen) auf einen Richtungs- und
Methodenwechsel einstellen, hin zu mehr Fachkompetenz, Mut zu mehr Bürgerschaft und
Ehrenamt sowie selbstbestimmte Eigenverantwortung. Ich werde Engagement
fordern, Eigeninitiative fördern, aber keinen Platz für Experimente lassen.

3.    Können Sie sich einen Bürgerhaushalt, wie z. B. in Rheinstetten oder Cottbus vorstellen?       Wenn ja, würden Sie sich dafür einsetzen?

Ich hatte zur Jahrtausendwende das Glück, im Rahmen einer persönlichen Beziehung das
Leben in zwei bürgerlichen Familien in Brasilien erfahren zu dürfen. Ich war in Recife (Pernambuco)
im Nordosten und in Porto Alegre tief im Süden. Das Schwellenland Brasilien hat eine vergleichsweise
geringe politische Streitkultur entwickeln können und in Porto Alegre auf kommunaler Ebene mehr
Bürgerbeteiligung gewagt. Mir wurde stolz gesagt "mit besserem Erfolg als zuvor". Von
Porto Alegre aus nahm die von Ihnen angesprochene Entwicklung aus ihren Lauf.

Die Ennepetaler politische Streitkultur ist ähnlich entwicklungsbedürftig.

  Weshalb also nicht? Ich bin dabei und habe den Mut, die Ennepetaler Bürger auf diesem Weg zu begleiten und zu führen wo notwendig.
Die Parteipolitiker werden sich da sehr schwer tun. Und haben
mit der Abschaffung der Kameralistik neue Hürden gegen mehr unmittelbare Bürgerdemokratie aufgetürmt; die sind ja nicht dumm.
Also auf den Punkt: Mit Mehner als Bürgermeister ist mehr
Bürgerdemokratie selbstverständlich. Dafür trete ich ja gerade an. Der grundlegende Vorteil dieses Prinzips ist nach allen Erfahrungen, positiv wie negativ, die führende Rolle der Mittelschicht. Dafür stehe ich.

4.    Im nächsten Jahr ist das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas. Mit welcher Aktion wird sich Ennepetal beteiligen?

Ich würde gern Bürgermeister Dietz aus Rheinstetten nahe Karlsruhe kennenlernen, ebenso
Frau Pauli, und nach Ennepetal einladen, um ein Signal zu setzen, dass und wie eine junge
zerstrittene Gemeinde ohne selbstverständliches "Wir-Gefühl" auf gute Agenda Gleise gesetzt
werden kann, also mit anderen Worten für die Kulturhauptstadt Ruhrgebiet ein winziges Stück
Vorbild sein. Das ist machbar, kostet nicht zu viel und hilft gerade auch Ennepetal.

Außerdem war Ennepetal einmal zu Zeiten von August Born eine Hochburg für freies
bürgerschaftliches Engagement.
Ich hätte da sehr kompetente und vorzeigbare Gesprächspartner aus der Region im Hinterkopf.

5.    2007 wurden schreckliche Kleinkindmorde veröffentlicht, welche Konsequenz hat Ennepetal daraus gezogen, damit so was bei uns nicht passiert?

Das müssen Sie den Bürgermeister und Frau Dr. Siekermann fragen. Souverän wirkten beide nicht.
Ich stehe formell noch außerhalb der Verwaltung und hatte weder für Ennepetal noch in meinem
Umfeld Konsequenzen zu ziehen. Meine Familie gehört zur gesellschaftlichen Mittelschicht und
ist fest in christlicher Tradition verwurzelt. Sonka war ein Wunschkind. Barbara, ihre Mutter,
und ich, so unterschiedlich wir auch sein mögen, haben durch familiäre Vorbilder die Erziehung
praktisch mit der Muttermilch erlernt. Was ich damit sagen will: Die Familie ist die Stellschraube,

an der jeder für sich zu drehen hat, damit die Gesellschaft Kinder mit mehr Respekt und
Würde behandelt.
Wer das nicht kann oder will, sollte für meinen Geschmack besser keine Kinder in die Welt setzen.
Wenn ich als Bürgermeister in die Pflicht genommen werde, handele ich nicht anders. Aber ich
werde die Welt nicht verbessern können. Da lassen sich keine allgemein gültigen "Besserformeln"
aufstellen. Jedes Kind, jede Familie verdient Respekt vor dem selbstbestimmten Leben, Kinder
aber noch etwas anderes, nämlich gesellschaftlichen Schutz vor unwilligen oder ungeeigneten Eltern.
Vielleicht hat unsere Egoismusgesellschaft zu lange über die Rechte von Eltern debattiert.
Einige wenige Eltern haben darüber die Pflichten von Eltern vergessen.

6.    Wir werden in den nächsten Jahren durch die Überalterung in Ennepetal immer mehr Einwohner verlieren! Werden Sie Entlassungen im Rathaus vornehmen? Werden gar Stadtteile zusammengelegt werden  müssen?

Die Frage stellt sich nicht. An der Überalterung der
Ennepetaler Bürger ändert der Bürgermeister nichts, wenn er im Rathaus
Fachkräfte entlässt. Die Verwaltung wird sich anders aufstellen müssen, nämlich antizyklisch. Wenn die Gesellschaft zwar alt werden, aber die Lasten des Alters nicht persönlich ertragen will, dann müssen die Gemeinden als allzuständige Gebietskörperschaften eben im Rahmen der Daseinsvorsorge die notwendigen "Ergänzungsarbeiten" leisten bis die
Lasten des Alters wieder gesellschaftlich selbstverständlich werden. Wie sie das zweckmäßig organisiert ist Sache der kommunalen Selbstverwaltung.

 

 Zusammenlegung von Ortsteilen ist mir dazu noch nicht eingefallen, Zusammenlegung von
Organisationseinheiten wie zum Beispiel Schulen schon eher. In Zeiten, wo es um die Mangelverteilung
geht, wird es wehtun. Das weiß jeder, der eine Scheidung hinter sich hat.

Ansonsten gilt für eine effektiv arbeitende Verwaltung nichts anderes als für jedes Unternehmen.
Weniger Kunden: Weniger Personal, weniger Kindergärten, weniger Schulen, weniger Arbeitsplätze,
weniger Kirche, weniger Vereine, weniger Stadtbad, Volkshochschule und kulturelle Angebote, dafür
mehr Friedhöfe, Bestattungs- und Umzugsunternehmen bei gleichwohl steigenden Kosten.
Wollen Sie das? Ich nicht. Ich will diesen Teufelskreis in Ennepetal durchbrechen.

7.    Welcher anderen Kommune würden Sie gern mal für einen Tag vorstehen und warum?

Dem Kreis Nordfriesland. Der Zusammenschluss kleiner und kleinster Gebietskörperschaften, die
weit auseinander liegen und doch ein ausgeprägtes "Wir-Gefühl" Ausstrahlen.
Weshalb wohl? Dort haben die Bürger auf kommunaler Ebene weitgehend die Geschicke
selbstbestimmt und selbstverantwortlich in die eigenen Hände genommen. Die politischen Parteien
dominieren nicht mehr, obwohl auch dort jeder Bürger seine Meinung hat.

8.    Was qualifiziert Sie eher als Ihre Mitbewerber|Innen| dafür, hauptamtlicher Bürgermeister|In| von Ennepetal zu werden?

Ich habe als Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht die stärkste und aktuell
abrufbare Fachkompetenz von allen fünf Kandidaten. Mich zeichnet die grösste Erfahrung
in Führungspositionen der Stadt Ennepetal aus. Ich lebe und arbeite seit 40 Jahren in
Ennepetal, 10 Jahre als Planungsamtsleiter und Beigeordneter für Bauwesen, Schulen, Kultur
und Sport sowie seit 1980 als Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht nicht nur für
Ennepetal und seine Bürger.

Schwerpunkt meiner beruflichen Tätigkeit ist der großflächige Einzelhandel. Das Anforderungsprofil
ist also auf mich zugeschnitten. Ich bin einer zum Anfassen mit Ecken, Kanten und Schwächen, aber mit
einem großen Herz, viel Liebe für die Stadt, die meine Heimat geworden ist, und, last but not least,
mit viel und blitzschnellem Verstand und Bauernschläue zwischen den Ohren. Und ich habe mehr

Mut und mehr Ideen als die anderen vier.
Mit diesen Genen und der Befähigung zum Höheren Verwaltungsdienst, die ich als einziger Bewerber
habe, lässt sich die Stadtverwaltung effektiv und nachhaltig führen. Ich wäre der beste Ratgeber für
den Rat und die Bürger. Ich bin parkettsicher und kann mit Humor und Eloquenz präsentieren.
Übrigens sagt man mir nach, dass ich mich als Rechtsanwalt sehr geschliffen und korrekt ausdrücke und
nur dann grob oder laut werde, wenn ich mir das drei Tage vorher so überlegt habe wie zum Beispiel
Adenauer zu seinen Zeiten oder ich auf dem Handwerkertag im Haus Ennepetal.

9.    Was halten Sie von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden als Ausdruck von mehr Demokratie? Und      können Sie sich vorstellen, dass hier in Ennepetal eine NGO Mehr Demokratie e.V. aktiv wird?

Als freier und parteipolitisch unabhängiger Kandidat sind Bürgerbegehren und Bürgerentscheide
die angesagten Instrumente zur Entscheidungsfindung. Wer meinen blog verfolgt, weiß, dass ich
das sehr ernst meine. Die kommunalpolitischen Parteien wissen das auch und fürchten mich aus
diesem und einem anderen Grunde.

10.    Nennen Sie ein Projekt, das Ihnen am Herzen liegt und das Sie besonders gern umsetzen würden?

Die Vollendung des Stadtumbaues der Milsper Innenstadt und parallel dazu die Weichenstellung
für die nach der Landesentwicklungsplanung möglichen Entwicklungen in Voerde und Altenvoerde
mit Blick auf Oberbauer, Hasperbach und Breckerfeld.
Dagegen scheinen die westlichen Ortsteile stark genug zu sein, ihre Belange mit viel Bürgersinn
selbst in die Hand zu nehmen. Das gilt insbesondere für Oelkinghausen, Rüggeberg und den Büttenberg,
die seit 1925 am meisten aus dem "schwierigen Kunstwerk Milspe" gewonnen haben. Die Innenstadt
selbst hat die Kommunalpolitik nach meiner Abwahl, also seit 1980 aus dem Focus verloren. '

Ich will das Versäumte gerne mit den Gutwilligen auf- und nachholen, wenn es denn noch geht.
Dazu muss aber ein Konsens her. Alles zugleich kann man nicht haben. Übrigens ist es mit Blick
auf die Innenstadt und die Gesamtstadt wenig hilfreich, Voerde als Nebenzentrum herabzustufen.
Die das wollen wie der Beigeordnete und Frau Schöneberg, die wiederholen die Fehler, die in der
Innenstadt durch Untätigkeit gemacht wurden. Weil dort dann beispielsweise kein Industriegebiet
entwickelt werden dürfte wie in Oelkinghausen, das Ennepetal dringend braucht, wenn die Flächen in
Oelkinghausen verkauft sind. Weil dort dann beispielsweise nur kleinflächige Handelsangebote
zulässig wären (nach heutiger Rechengröße bis zu 750 qm = Discounter), nicht aber so ein
Einkaufszentrum wie an der Heilenbecke, das Voerde, Oberbauer und Hasperbach wahrlich nicht
schlecht zu Gesicht stehen und die Euros hier lassen würde. Meine
Entwicklungspolitik ist klüger und nachhaltiger angelegt.

Zwei Ersatzfragen, die Sie gegen obige auswechseln dürfen. [Die Fragen wurden zusätzlich beantwortet – Anmerkung d.Red.9]

a)    Wer ist Ihr politisches Vorbild und warum?

Konrad Adenauer (CDU) und Willy Brandt (SPD) haben das Bild vom
Nachkriegsdeutschland geprägt, der eine durch seine antikommunistische
pragmatische Ausrichtung nach Westen, der andere durch seine visionäre
Ostpolitik, für die er mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde. Beide
haben auch meine politische Grundeinstellung beeinflusst, als ich
heranwuchs, wenn nicht gar geprägt. Wegen dieser Visionen und des Mannes
bin ich einmal der SPD beigetreten, habe sie dann aber auch nach seinem
Rücktritt (nicht wegen seines Rücktritts) wieder verlassen. Beide
Kanzler, den ersten und den vierten der Republik, zeichneten
Entschlossenheit und Popularität über die Parteigrenzen hinaus aus,
obwohl der Bundespolitiker Brandt wegen seiner Herkunft öffentlich
diffamiert wurde. Ich war 1963 in Berlin, als Brandt den legendären Satz
zu Kennedy sagte: "Wir grüßen nicht nur das Amt, wir grüßen auch den Mann."

b)    Welche Reform bewundern Sie am meisten?

Die Verwurzelung der Bundesrepublik im atlantischen Bündnis auf
der einen und die "Neue Ostpolitik" auf der anderen Seite. Beide
Reformen haben die spätere Wiedervereinigung begünstigt.


Abschlussbemerkung:

Zum Abschluss, wo wir einige Fotos machten, zierte er sich etwas. Es ist so, als wenn er nicht abgelichtet werden wollte. Auch das Abschlussgespräch brachte eine gewisse Nähe, wobei er immer darauf achtete, seine Position des Leaders nicht aufzugeben. Angst vor Kontrollverlust? Es war ein schwieriges Interview, aber ich denke es hat sich gelohnt. Ist es doch so, dass wir dem Wähler einen Kandidaten vorstellen können, der eine ernst zunehmende Konkurrenz in einem Kandidatenfeld bietet, welches so wenig Würze hat.
Geeignet für das Bürgermeisteramt ist er allemal in einer Stadt die so unpolitisch ist, wie nach meiner Erfahrung keine andere Stadt in der Republik. In dieser Stadt ist fast nichts in Ordnung, und das was in Ordnung ist, hat sich von alleine entwickelt und wurde von der Politik nicht initiiert.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals vielmals für dieses Interview bedanken.

So wünschen wir ihm einen guten Wahlkampf und viel Erfolg beim Kampf um das Rathaus.

Jürgen Gerhardt

Abwiegeln, kleinreden und auf andere wegschieben

[jpg] Mein Gott, Walter (Faupel), so hätte man ausrufen mögen. Da rief die gesamte CDU, die offensichtlich  von der Partei vergattert war zu einem so genannten Bürgergespräch unter dem Thema: "Streetworker und Kriminalität am Busbahnhof" auf. Zu der versammelten CDU Riege gesellten sich sodann auch an die ca.8 betroffene Bürger. Anwesend waren auch: Fraktionsvorsitzende der CDU Faupel, Stadtverbandsvorsitzender der CDU Ennepetal, Johannes Kraft, Junge Union Vorsitzender Jens Knüppel, Beigeordnete der Stadt Ennepetal und Leiter der Wirtschaftsförderung Wilhelm Wiggenhagen, Leiter des Ordnungsamtes Casimo Palomba, so wie Ratsfrauen und Ratsherren der CDU Fraktion, weiter zwei Angestellte des Ordnungsamtes in Uniform. Hoffentlich habe ich alle wichtigen Personen auch aufgezählt. Man möge mir vergeben, wenn ich eine Person der Creme de la Creme der CDU vergessen habe. Mea maxima Culpa.

Es war eine peinliche Vorstellung die die CDU hier bot. Beschämend das Ennepetal für die CDU keine Mitglieder hat, die geistig besser auf der Höhe sind. Die Bürger sollten berichten, was aber wurde daraus? Ein großer Vortrag des Fraktionsvorsitzenden Walter Faupel (CDU). Er unterstellte das die Personen nicht kriminell wären, wenn sie das nämlich wären hätte die Polizei sicher eine Anzeige aufgenommen.
Ob die Polizei wohl in ihrem Tagebuch Eintragungen habe, danach wurde erst gar nicht gefragt.
Und wenn, so merkte er an, ist nicht der Rat der Stadt dafür zuständig, sondern eben die Polizei.
Erst wenn jemand kriminell würde sehe er ein Problem und wäre evtl. geneigt einzugreifen.
Nachdem auch noch der Leiter des Ordnungsamtes Casimo Palomba vorgetragen hatte, sollte nunmehr noch die Leiterin des Ordnungsdienstes berichten. Bis dahin durfte kein Bürger etwas sagen.
Nun platzte einem der anwesenden Bürger etwas leicht der Kragen und er wollte sein Anliegen vortragen, was jedoch gekonnt abgewehrt wurde. War es bei der SPD möglich sein Anliegen in Ruhe, aber auch erregt vorzutragen, so passte dies offensichtlich nicht in die Dramaturgie der CDU.

Die Ungeduld stieg und wie das so ist, setzten sich Bürger und eine Bürgerin etwas wütend durch und trugen vor.
Es sei wohl beobachtet worden und das seit 8 Jahren. Man habe immer mal wieder an die Stadt in diesem Zeitraum Briefe geschrieben, die jedoch ohne Resonanz blieben. Ein Bürger schilderte klar und deutlich die Vorfälle wobei von Herrn Faupel (CDU) jedoch bezweifelt wurde, das es solche überhaupt gäbe. Ein Unverschämtheit, sitzt Herr Faupel denn 24 Stunden auf dem Markt in Milspe?

Es sollte wohl eine Veranstaltung der CDU sein, da störten diese "dummen" Bürger irgendwie, die etwas anderes gesehen hatten, als Herr Faupel es sehen wollte.
Wie auf dem Bild, welches am Samstagmorgen aufgenommen wurde, ist der Müllkorb mutwillig aufgerissen worden. Auch nach unseren Beobachtungen, waren in zwei Nächten um 0:30 h ca. 22 – 30 Jugendliche und  auch junge Erwachsene am Busbahnhof, in dem Rewe Durchgang, sowie auch auf dem Markt zu beobachten. Allesamt mit einer Flasche ausgestattet.

Ich konnte sogar mit denen reden, sind ja auch keine CDU Politiker. Der abendliche Ablauf, so erzählte man mir, geht wie folgt: Kurz vor 22:00 h macht sich ein über 18 Jähriger auf den Weg in das Rewe Geschäft und kauft, nachdem er Geld eingesammelt hat, die alkoholischen Getränke ein, eine Flasche Cola inklusive. Diese werden dann gemeinsam verkonsumiert. Dies geschähe auch am Tage so an die zwei Mal, je nach Bedarf und Geld.

Da es keine Toiletten gäbe, würde man kurzerhand in den Durchgang verschwinden und dort seine Notdurft verrichten. Der Wirt vom Secco bestätigte auch, dass es manchmal bis 2 oder 3 Uhr "Randale" am Markt und Busbahnhof gäbe. Er habe sie auch schon mehrfach verjagt. Die hinzugerufene Polizei, kam meistens zu spät und zog unverrichteter Dinge wieder ab, weil die Personen sich in die "Büsche geschlagen" hatten.

Der Gipfel der Unverschämtheiten von seiten Herrn Faupel´s (CDU) war jedoch, als er den Anwohnern vortrug, die CDU wolle keinen Streetworker, habe aber dem Jugendamt die EUR 10.000,– bewilligt. Dieses hätte sodann frei über die Mittel entschieden. Die Entscheidung das Geld für einen Streetworker auszugeben habe er, Herr Faupel, jedoch nicht in der Hand. Im Übrigen, so Herr Faupel (CDU) weiter, würden die Steuereinnahmen wegbrechen und da könne man nicht einfach EUR 10.000,– so ausgeben, weil, man höre und staune, wir sonst in die Gefahr gerieten, der Haushaltssicherung   zu unterliegen. Man muss sich das mal vorstellen: Ennepetal zahlt 2,3 Mio Schulden zurück, überweist Jahr für Jahr Millionen in den Ausgleichstopf des Kreises, weil die Stadt so reich ist. Und da stehen wir bei Einstellung eines Streetworkers kurz vor der Pleite? Nein, Herr Faupel, verarschen können die Bürger sich selber, ein bisschen mehr wollen die schon ernst genommen werden.

Als dann noch ein ehemaliger städtischer Angestellter mit Recht ein fälliges Jugendkonzept anmahnte, was es seit Jahren nicht mehr gab, wurde es unserem Walter Faupel aber zuviel. Er wollte gehen.

So hatte sich das unser "Ennepetaler Richelieu" Walter Faupel nicht vorgestellt, er war doch nur zum Appell gekommen und alle braven Bürger sollten ihm vom schönen Ennepetal berichten.

Übrigens, es gibt einen neuen Busbahnhof, der kostet sicher Millionen, aber da droht keine Haushaltssicherung, es ist halt ein Prestigeobjekt. Wenn es einmal wieder Randale gibt so rufe man bitte die Polizei oder nehme die Dinge selber in die Hand, so Walter Faupel.

Was lernen wir daraus, für die CDU sind wir Bürger nur ein dumme dumpfe Masse, die die schönen Worte eines Walter Faupel nicht zu würdigen weiß. Wir haben aber auch gemerkt, dass Walter Faupel und seine gesamte vergatterte Mannschaft einen gehörigen Realitätsverlust haben, aber das ist wieder ein anderes Thema. Auch haben wir gelernt, dass die CDU Mitglieder stumme uneigenständige Mitläufer sind [sein müssen], halt nur Staffage. Ein Trost noch für alle Bürger, am 30.08.09 ist Kommunalwahl.

Jürgen Gerhardt

 

Frau Dr. Hella Siekermann und die Interviews

 Es ist schon einige Wochen her, als wir uns Gedanken über die zur Wahl stehenden Bürgermeisterkandidaten machten und  – zunächst für uns persönlich – einen Favoriten suchten. Wie aus unserem Artikel vom 9.2.2009  "da waren es auf einmal 5" hervorgeht, waren wir zu dem Zeitpunkt absolut von Frau Dr. Siekermann angetan und so heißt es u.a. in dem Artikel auch:

Zitat: Allerdings könnte das nur eine  Kandidatin machen – Frau Dr. Siekermann. Sie hat, im Bergischen würden wir sagen, einen A…. in der Hose, ist couragiert, ehrgeizig und hat klare Zielvorstellungen. Und darüber hinaus, wie ihre eigene Partei schon richtig bemerkte,  sie ist keine Verwaltungsfrau, sie ist eine Frau aus dem praktischen Leben mit vielen Facetten, die unserer Stadt zum Vorsteil gereichen könnte.

So kam es, dass wir sie als erste um ein Interview baten, mit dem wir sie unseren Lesern vorstellen wollten. Für uns war es eine Frau mit solider, politischer Verstärkung im Hintergrund, aber doch unabhängig und kämpferisch. Zu dem Zeitpunkt war die Angelegenheit "Interviews" noch völlig offen. Frau Siekermann sagte auch zu, bestand lediglich darauf, dass ihr keine inquisitatorischen Fragen gestellt werden sollten. Das Interview war für Montag, den 6.3.2009 geplant. Am 3.3.2009 rief Frau Siekermann an und sprach, da wir nicht anwesend waren, auf unseren Anrufbeantworter. [Wenn Frau Siekermann es wünschen würde, wären wir gerne bereit, die komplette Ansage als Audiofile einzufügen].
Inhalt war u.a., daß Frau Dr. Siekermann gerne von dem Interview absehen möchte, sie wolle ihren Wahlkampf weiterhin ganz normal öffentlich machen und von einem Interview absehen.

Kurz darauf erhielten wir von einer Informantin die Mitteilung, daß Frau Dr. Siekermann abgesagt hätte, da ihr jemand davon abgeraten hätte und erzählte, wir wären Sympatisanten von Herrn Mehner.

Dann erlebten wir Frau Dr. Siekermann auf der Handwerkermesse im Vergleich mit den anderen Kandidaten.

Hierzu hatte ich in    u.a. folgenden Bericht geschrieben:

Dann Frau Dr. Siekermann, ebenfalls eine Dame, die von ihrem Erscheinungsbild her durchaus repräsentieren könnte. Ein Mensch mit bürgernahen, menschlichen Themen in unserer oft aggressiven Welt der Ellenbogenmenschen.

Aber in echt – ich selbst hätte Bedenken, das sie sich gegen allen Unbill, den ein Mensch in dieser Führungsposition auch erdulden  muss, auf Dauer behaupten kann, auch wenn sie ihren kämpferischen
Einsatz bei ihrem Lieblingsgebiet "Jugendhilfe" schon unter Beweis gestellt hat. Sie gab ihr Bestes – wirkte aber ein wenig hilflos.

Das ursprüngliche Bild der kämpferischen Person war da schon ziemlich geschwächt, aber es war ja erst der Anfang. Dann war sie vielerorts, wo sich ihre Mitstreiter um die Bürger bemühten und bei Veranstaltungen präsent waren nicht auszumachen. Warum? Kein Interesse, nicht ihr Millieu oder ängstlich, man könne sie evtl. "inquisitatorisch" angehen? Sie möchte einen sauberen Wahlkampf und verlässt sich auf die Berichte auf den Seiten der FDP im Internet. Aber kann man heute noch so dezent und leise Wahlkampf machen? Wir werden es sehen, wenn im Herbst die Ergebnisse vorliegen.

Leider war da noch der Jugendhilfeausschuss, der wirklich nicht vorbildhaft gelaufen war, wie selbst Anwesende der einzelnen Parteien bemerkten[da natürlich hinter dem Rücken der Moderatorin].

Unser ursprüngliches Bild hielt nicht stand, aber bei uns hat jeder die Chance bis zu letzt.

Also entschlossen wir uns, uns von allen Kandidaten ein persönliches Bild zu machen. Gleiche Fragen wurden an alle Kandidaten/Innen geschickt und jeder sollte Gelegenheit bekommen, sich in einem persönlichen Interview nochmals vorzustellen.Aus diesem  sollte unser Eindruck als Vorwort gefertigt und Bildern aus diesem Interview erstellt werden.
Eine Veröffentlichung des Vorwortes würde nicht erfolgen, wenn der Kandidat dagegen berechtigte Einwände hätte und das Interview könnte auch jederzeit, wenn es nicht genehm wäre, abgebrochen werden.

Nachdem wir den anderen Kandidaten die Unterlagen übersandt hatten, sprach ich auch – trotz damaliger Absage – Frau Siekermann nochmals an und sie wollte es sich überlegen.
Dann bekam ich das Gespräch mit ihr und einer ihr sehr vertrauten Person mit, wo sie deren Meinung einholte, was sie machen sollte.  Ebenso wurde mir zugetragen, dass sie auch schon andere um Rat gefragt hatte, was sie denn auf diese Fragen sagen sollte.

Egal – die von ihr gewünschte Überlegung ging so aus, daß sie mir nachstehende email schickte. Ich bat bis gestern Abend um Mitteilung, ob sie etwas gegen die Veröffentlichung hätte, sonst würde ich den Inhalt hier ins Internet stellen. Ich habe nichts gehört, also hier die Mitteilung:

"

Sehr geehrte Frau Arndt,
vielen Dank für Ihr Angebot, am Interview der Bürgermeisterkandidaten in Ihrem Internet-Forum teilzunehmen.
Nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Schluß, Ihr Angebot nicht anzunehmen.
1) Zur Zeit erhalte ich verschiedene Anfragen für Interviews, bei denen
ich entscheiden muß, ob ich daran teilnehme.
2) Ihre Berichterstattung halte ich nicht für sehr objektiv.
Es ist außerdem ersichtlich, daß Sie einem bestimmten
Bürgermeisterkandidaten zuarbeiten.
Für eine solche Art von Wahlkampf möchte ich mich nicht zur Verfügugn stellen.
Es bleibt Ihnen aber unbenommen, sich auf der FDP-Homepage zu informieren.
Mit freundlichen Grüßen"
Hella Siekermann

War es jetzt die persönliche "Beratung" die sie erhielt oder der Schweregrad der Fragen? Wir werden es nicht erfahren.

Auf meine Rückfrage, wen sie denn als den Bürgermeistekandidaten ansehe, dem wir zuarbeiten sollen, habe ich keine Rückantwort mehr erhalten. Die Frage stellte ich, da uns inzwischen ja nachgesagt wird, dass wir der SPD zuarbeiten :-))) und anderenorts Herr Gerhardt schon gefragt wurde, ob ich jetzt mit Herrn Wiggenhagen hielt  (welche Aussage, nur weil ich einen objektiven, guten Artikel über Herrn Wiggenhagen´s Auftritt bei der Freien evgl. Kirche geschrieben hatte, wo er wirklich enorm kompetent rübergekommen ist und nachdem ich mehrfach mit Herrn Wiggenhagen im Gespräch "erwischt" worden bin.) Und wenn es denn so ist? Wen sollte das stören?

Nebenbei bemerkt:  Ich persönlich habe mich noch für keinen Kandidaten entschieden, denn so schwer ist es noch nie gewesen. Ich persönlich werde dass wählen, was zur Zeit der Wahl für mich die beste Möglichkeit ist. Ich persönlich werde mich in meiner Entscheidung nicht beeinflussen lassen. Und wenn es Wiggenhagen ist, dann wird es so sein. Und wenn es Sabine Hofmann, Anita Schöneberg, Ingo Mehner oder doch Frau Dr. Siekermann ist, dann wird es so sein. Und bis dahin werde ich weiter beobachten, recherchieren und abwägen.

Es ist noch lang bis zur Wahl – und jeder hat seine Chance zu überzeugen, daß er der Richtige ist.

Und ich akzeptiere auch, daß jemand nicht mit uns arbeiten will, wegen Mehner, wegen Anita Schöneberg, wegen unserer Art Bericht zu erstatten. Auch wenn er sich das Feld beim Spektrum und anderen Interviewveranstaltungen ebenfalls mit vorgenannten Personen teilen muß.

Allerdings eines möchte ich noch bemerken – bei Positiven wird auch positiv berichtet. Und Frau Schöneberg ist stark bei den Lesern unseres Magazins rübergekommen. Immerhin hatten wir allein am Veröffentlichungstag über 1000 Zugriffe nur auf diesen Artikel und in den darauffolgenden Tagen immer noch akzeptable Zahlen. Eine bessere Promotion gibt es kaum.

Also Frau Dr. Siekermann – jeder Mensch trägt die Konsequenz seiner Entscheidung. Ich wünsche Ihnen trotzdem für Ihren Wahlkampf gutes Gelingen.

 

Linde Arndt

Was sind wir doch familien- und kinderfreundlich

[jpg] Wie wir alle wissen, gehört zu einer Familie ein Kind und wenn es gut kommt auch mehrere. Wenn es mehrere Kinder sind könnten wir die Geburtenrate von derzeit 1,37 auf skandinavische oder französische Verhältnisse auf rund 1,5 bis 1,90 anheben und wir hätten langfristig viele Probleme gelöst.

Wir haben aber ein Problem mit den Kindern, sie machen Dinge zu Unzeiten die unserer Erwachsenwelt nicht gerade recht sind. Wenn sie noch klein sind plärren, schreien, glucksen, gibbeln , oder was auch immer sie herum. Man schreckt dann von dem wohlverdienten Nickerchen auf und fühlt sich belästigt. Manchmal geht es dann mit den Nachbarn auch zum Schiedsmann oder auch vors Gericht um die Lärmquelle abzustellen. In der Regeln sind die Richter vernünftig und schicken den Kläger mit einem lieben und manchmal mit einem unmissverständlichem Hinweis nach Hause. Auch steht uns ewig der Kinderwagen im Wege, meistens vor dem Briefkasten, das stört irgendwie.
Kinder haben aber noch ein Problem, sie werden größer und werden zu Jugendlichen, für jede Mutter aber auch jeden Vater ist die Zeit der Pubertät eine grauenvolle Erinnerung, was waren die launisch.
Dann aber, oh Graus, wollen diese Mädels und Jungen auch ihren Platz in der Gesellschaft haben, den wir logischerweise gerade besetzt halten. In diesem Zusammenhang haben es die Jungens (aber auch Mädels) so an sich ihr Körpergefühl zu entwickeln. In der Regel machen sie dies mit Fussballspielen. Jeder Junge will halt ein Ballack werden (zunehmend auch die Mädels), um evtl. die große Kohle zu machen.
Wenn man so den Jungs zusieht und das dauernde Gebrüll hört, denkt man sich, wenn man vernünftig ist, so war ich auch mal. Manch einer von unseren lieben Zeitgenossen bringt der blanke Neid, weil halt körperlich nicht mehr so fit, in Regionen des  Wahnsinns. Da kommt es doch gelegen, wenn die Jungs mal eine Kippe auf dem guten Kunstrasen eingetreten haben. Diese Vorfälle häufen sich nun. Was tun? Unsere Gesellschaft hat hierfür ein probates Mittel – das Verbot. Und raus ist die gesamte Bande.

Als Alternative wird sodann auf einen Bolzplatz ein paar Kilometer weiter verwiesen, was aber so gut nicht rüber kommt. Halt undankbare Jugend, ist immer so. Aber wir haben die Jugendlichen vertrieben, ist doch schon mal was. Nur das Problem ist damit nicht beseitigt, ein neues Problem tut sich auf. Jugendliche haben es mal so an sich,  sie wollen ihre ureigensten Freiräume haben, sich messen, sich ausprobieren, Grenzen erleben usw. körperlich wie auch sozial.
Die einen hängen nunmehr vor ihrem Computer mit Spielen, wie diesen schönen Gewaltspielen ab, lernen also im virtuellen Bereich schon mal die Leute umbringen, während die anderen sich auf Busbahnhöfen  mit dem Alkohol, Sex oder Drogen beschäftigen. Wieder ein Problem für uns arme Erwachsene.
Jetzt ist das ja nicht so schlimm, wir haben wie gesagt dieses probate Mittel, das Verbot. Nur das Verbot löst kein einziges Problem, es schafft immer neue Probleme.
So auch in Ennepetal am Busbahnhof und anderswo. Ein Streetworker, Sozialarbeiter, muss her, da werden mal schnell 10.000,– EUR locker gemacht und gut soll es sein.
Nun sagt die CDU, he, die sind ja nicht kriminell, brauchen wir also nichts zu tun. Aber es geht bei diesem Streetworker nicht darum, dass er Kriminelle aufsucht, sondern das er eben diese Jugendlichen nicht in die Kriminalität abgleiten lässt. Sehr vernünftig wie wir meinen.
Nun setzt die SPD einen Ortstermin an um überhaupt mal zu sondieren,  über was reden wir denn hier, welche Vorfälle, quantitativ und qualitativ, können uns die Anwohner denn erzählen.
Wer kam? Der Fraktionsvorsitzende Herr Volker Raulef, der Parteivorsitzende Herr Christian Zink und die stellvertretende Bürgermeisterin, Frau Anita Schöneberg, allesamt SPD, dazu gesellte sich auch die Jugendhilfeausschussvorsitzende, Frau Dr.med.Hella Siekermann von der FDP. Von den Bündnis90/Die Grünen,  von den freien Wählern,  von der CDU oder von den Unabhängigen war niemand da. Weil, na ja die Jugendlichen sind ja noch nicht kriminell, da kann man ja ruhig mal abwarten. Die Anwohner, die sollen sich halt selber damit rumschlagen. Die Anwohner wussten auch nichts anderes zu machen, als einmal richtig auf die anwesenden Politiker "drauf zu hauen". Die SPD, die ja den Streetworker erst ermöglicht hatte bekam also die geballte Wut der Anwohner zu spüren. Die anderen waren fein raus, man hatte schon den Eindruck die fehlenden Politiker aller Coleur haben deshalb geschwänzt, weil sie nicht mit dem Problem  in Zusammenhang gebracht werden wollten. Frei nach dem Motto, seh ich das Problem nicht, gibt es dasselbe nicht.

So haben wir ein gutes Beispiel gesehen welches Problembewusstsein die fehlenden Parteien haben und bekommt schon einen Vorgeschmack wie es in den nächste 5 Jahren ablaufen soll, nämlich arbeitsteilig.
Die CDU aber auch Bündnis90/Die Grünen sind für den Proseccobereich zuständig und die SPD halt für den Schmuddelbereich. Wenn der Schmuddel zutage tritt, geht man halt her und steckt den Kopf in den Sand oder geht zur nächsten Prosecco After-Workfete.
Nur, falls die Krise kommt, und die kommt sicherlich, wird es soziale Verwerfungen in nie dagewesener Weise geben, man spricht von mindestens 5 Mio Arbeitslosen in 2010, die aber langfristig als Bodensatz bleiben.
Das bedeutet auch für Ennepetal, denn wir sind keine Insel, eine Menge an Jugendlichen werden Randale machen.
Jetzt könnte man schon einmal "üben" wie man dem Problem begegnen will, nur bei den Konservativen muss erst ein Problem virulent sein. Nur dann gibt es keine Möglichkeiten mehr einzugreifen. Dann gilt nur drüberhauen, das ist die Steigerung von den Möglichkeiten der Konservativen.
Jetzt könnte man sich umdrehen und sagen,ok, wir sind hier in Ennepetal, hier läuft alles anders und wir gehen nach Hause. Wir gehen aber wieder zum Bremenplatz zurück und sprechen, rein hypothetisch, versteht sich, mit dem TUS Ennepetal. Der ist ja irgendwie der Allgemeinheit verpflichtet, wegen der Zuschüsse und so.

Die Jugendlichen die wir oben mit unseren Verboten gerade vertrieben haben, holen wir glattweg zurück, stellen denen noch ein TUS Mitglied zur Seite um sie in ihrem Bemühen eine sinnvolle körperliche Tätigkeit zu verrichten zu unterstützen. Logisch, wir nehmen nicht den Kunstrasen, sondern den Naturrasen, leiten die dazu an, das sie evtl. sogar den Rasen selber pflegen. Das dauert natürlich, aber es gibt auch eine Belohnung für die Gesellschaft. Es werden verantwortungsbewusste Menschen geführt, die sich letztendlich als wertvolle Mitglieder in unsere Gesellschaft einreihen, die sich nicht ausgegrenzt fühlen, sonder akzeptiert werden. Und darüber hinaus erfährt der TUS evtl. das bei diesen Bolzern der eine oder andere Ballak dabei ist, ist doch was,oder? Ich weiß, das klingt naiv, ist es aber nicht; denn viele Kicker aus meiner Generation sind erst mit dieser Bolzerei zu späteren Fussballstars avanciert. Sie kamen aus einfachen Verhältnissen, waren Prollos, wie wir heute sagen würden, hatten das Geld nicht für den Verein, landeten aber dann doch in den Vereinen. Waren unsere Vätergenerationen so naiv? Nein, sie waren pragmatisch und das machte auch Sinn.
Als ich mich oben auf dem Bremenplatz umsah, sah ich vom TUS junge Leute, die alle gewillt wären das Problem konstruktiv anzugehen. Ein Trainer meinte allerdings, das würde Geld kosten. Klar kostet es Geld, aber das bringen ja die Ballaks die durch die Bolzerei entdeckt werden, ist also eine Investition in die Zukunft. Denn ein Ballak, der wird ja an einen anderen Verein verkauft, ist doch was. Vergessen? Die alten müssten das noch wissen oder haben wir die auch in die Seniorenvereine abgeschoben? Dann holt sie halt zurück.
Und wenn wir das mal umsetzten, also die Köpfe aus dem Sand nehmen, ja dann kann Ennepetal mit Fug und Recht behaupten, wir sind familienfreundlich. Aber so bleibt das nur ein Lippenbekenntnis.Tja, die Sozialisation ist halt ein schwieriges Unterfangen und leider  müssen alle gesellschaftlichen Gruppen mit arbeiten. Aber wir werden ja auch belohnt, denn später bezahlen diese Jungendlichen als Erwachsene unsere Rente, so das wir ungestört mit unserem Rollator durch die Gegend düsen können. Der eine oder andere jetzt Erwachsene hilft uns sogar über die Strasse, warum?, weil er nicht vergessen hat wie die Erwachsenenwelt ihn in seiner Jugend behandelt hat. Übrigens, sowas nennt man Familien- und Jugendpolitik, sowas geht ohne Düsseldorf, Berlin oder Brüssel, man muss halt nicht immer vor jedem Problem den Kopf in den Sand stecken.
Und jetzt, bolzt man schön, es ist eurere Stadt
.

Jürgen Gerhardt


 

Für die Jenigen, die wieder das Haar in der Suppe suchen:

[Wer es falsch verstehen will und den Sinn nicht erkennt, was damit gemeint ist, der will es falsch verstehen!]

Linde Arndt

Vorsicht Falle – Betrüger in Aktion

Das über das Internet häufig so genannte Phishing-Versuche laufen, wo Usern Rechnungen per email zugesandt werden  die jeglicher Rechtsgrundlage entbehren, oder der Versuch unternommen wird an Kontendaten und Zugangscode zu kommen, um diese Konten dann leer zu räumen, ist bekannt.

Nun gibt es eine neue Abzock-Masche, vor der wir unsere Leser warnen möchten. Im Augenblick sind Briefe von einer Firma aus London, und zwar NMG NETWORK MEDIAGROUP im Umlauf mit einer Mahnung über zumeist € 229,00 für angeblich registrierte Domains, wobei der Empfänger zumindest  eine echte Domain  mit dem angegebenen Namen geschaltet hat.

 

Hat er z.B. www.hans-sachs.de selbst angemeldet, so übernimmt die Firma den Namen hans-sachs und  führt für die Mahnung dann  hans-sachs .com, oder .net, oder  .biz etc. an. Weiterlesen

Die Nervosität und die Angst bei der CDU.

Flatternde Hemden bei der CDU?

[jpg]Offensichtlich ist die CDU aus ihrem Dauerschlaf erwacht und bemerkt das ihnen kommunalpolitisch die Felle wegschwimmen. Im Euro- und Bundestrend hat die Partei, sofern nichts Wesentliches passiert, eine recht komfortable Position. Allerdings hört man zunehmend mehr Disharmonien in der bundespolitischen CDU Szene.  Merkel ist zwar beliebt aber  die Partei gerät halt mehr und mehr unter Erklärungsnot. Da geht unsere "Bundesangie" in bester Bastamanier her und will flugs die Steuern senken, die Schulden abbauen und noch Investitionen tätigen. Wie das alles mal bezahlt werden soll, keiner weiß es so recht. Die Bafin ( Bankaufsicht) signalisiert, es könnten so an die 800 Mrd. an faulen Krediten auf den Steuerzahler zukommen und die HRE Bank ( Eine Privatbank) hat gerade eben mal so um die 300 Mrd. Verlust gemeldet. Diese Bank haben wir schon gekauft, bzw. werden sie kaufen.
Ich meine, der Wähler hatte ja ein Bierchen und einen Schnaps erwartet, auf seine eigenen Kosten, versteht sich, aber das die "Bundesangie" gar Fässerweise Freibier zur Wahl ankarren lässt, kann doch nur die Alkoholiker begeistern. Dann plakatieren die, sie würden uns aus der Krise führen. Toll, warum haben sie uns denn dann erst reingeführt? Jeder hatte gemeint, die brauchten mal eine Herausforderung, deshalb haben sie den Bankern und Hedgesfonds freie Hand gelassen.  Wer von uns Normalsterblichen würde schon auf den Gedanken kommen ohne Geld, Geld zu machen – keiner.

Und dann kommt unser Ortvorsitzender der CDU, Herr Kraft, mal eben auf den Gedanken die vorgenannten Felle, die wegschwimmen, wieder in unnachahmlicher Manier einzuholen.

Auf der Homepage der CDU äußert sich Herr Kraft in einer für die CDU immer wieder zu bestaunenden Dialektik und Retorik, hier der Link: http://www.cduennepetal.de/1_82_Aktuelles_Rede-Johannes-Kraft.html.

Ich zitiere mal:

Zitat:" …..darunter auch die unerfreuliche Tatsache, dass offenbar ebenfalls die Nervosität verschiedener Wahlkämpfer schon jetzt angestiegen ist. Für diese Wahrnehmung gibt es einige Anzeichen, darunter sind leider auch unsachliche Äußerungen."

Er selber nervös attestiert mal flugs dem politischen Gegner Nervosität, abgesehen davon, dass die CDU keine kommunalpolitischen Inhalte, außer einen neuen Rasen für irgendeinen Sportplatz, anbieten mag. Dann, werden dem Gegner unsachliche Äußerungen unterstellt, macht sich gut den Gegner zu diskreditieren. Nur, die CDU hat doch mit den ersten Äußerungen die Unsachlichkeit heraufbeschworen. Wie z.B. Herr Faupel (CDU) "der Richelieu von Ennepetal"  Zitat:"keiner wollte und will sie haben" oder so ähnlich, "Ennepetaler Ypsilanti" wurde Frau Schöneberg genannt, kurz die ganze Palette des hessischen Wahlkampfes von vorigem Jahr.  Dann wurde noch nachgetreten, "die ist gefährlich", aha, also eine Terroristin.? Weiter, die kann ja nur "Blümchen übergeben" und uns brechen die Steuereinnahmen weg, das kann nur ein erfahrener Politiker handeln. Nur Faupel, Kraft beide CDU mit ihren "Kandidaten" haben uns doch in den 10 letzten Jahren regiert. Jetzt brennt es an allen Ecken und Enden und da will man uns weiß machen, nur die die den Brand gelegt haben, könnten den auch löschen?
Wenn das sachliche Äußerungen sind, dann wird das sicher die neue CDU Sachlichkeit sein. Wir sollten den Begriff Sachlichkeit also neu definieren.
Das ist klar eine krude Dialektik und Rhetorik, frei nach dem Spruch, Haltet den Dieb.

Dann wird Professor Paul Witt von der Verwaltungsfachhochschule Kehl auch noch falsch aus einer Abhandlung interpretiert:

Zitat:" "Er/Sie sollte idealerweise viel Ahnung von Verwaltung und gleichzeitig menschliche Qualitäten haben". Ende des Zitats aus der CDU Site."

Die Abhandlung haben wir mal als PDF auf unseren Server gestellt, hier der Link: http://en-mosaik.de/pdf/ buergermeister.pdf, so kann sich jeder selbst ein Bild machen.

Tatsächlich hat Prof. Witt folgendes gesagt:

1.    Er/Sie sollte Führungsqualität haben
2.    Ein guter Bürgermeister betreibt Marktforschung bei seinen Bürgern, d.h. "er hat das Ohr am Volk". Managerqualitäten seien ebenso gefragt wie eine gute Selbstorganisation.
3.    Letztlich komme es aber mehr auf die menschlichen Qualitäten eines Bürgermeisters an als auf seine Fachkompetenz: Die fachlichen Qualitäten eines guten Bürgermeisters seien zu 30 % wichtig, die menschlichen aber zu 70%.
4.    da stelle er mit Sorge fest, dass die Qualität der Bewerber sich in den letzten Jahren verschlechtern würde. Gute Verwaltungsfachleute würden auch in der Verwaltung Karriere machen. Wer es also in der Verwaltung zu etwas bringen möchte, müsse sich nicht unbedingt als Bürgermeister bewerben.
5.    Eine der wichtigsten Führungsqualitäten eines guten Bürgermeisters werde aber weiterhin sein, in einer sonst nur von Sachzwängen beherrschten Welt, den menschlichen Kontakt zu pflegen, ohne dabei jemanden auszugrenzen.
6.    Inhaltlich bieten die Hochschulen für öffentliche Verwaltung mit ihrem breiten Fächerspektrum eine hervorragende Vorbereitung für den Bürgermeisterberuf, die menschlichen Qualitäten müssen die jungen Verwaltungsfachleute selbst mitbringen.

Wie recht er hat, könnte als Messlatte für die Kandidaten durchgehen.

Und was bitte bringen die anderen Bewerber davon nicht mit?

Gut, sie sind allesamt keine Absolventen der Fachhochschule für Verwaltung, aber das ist doch nicht die vordringliche Eigenschaft eines Bürgermeisters, auch nach Prof. Witt. Und wenn Herr Prof. Witt als Professor einer Verwaltungsfachschule seine Absolventen für das Bürgermeisteramt empfiehlt, so ist das auch nachvollziehbar. Er kann ja wohl nicht die Qualifikation seiner Absolventen in Frage stellen.

Im Moment können wir aus den Resonanzen die wir bekommen sagen, der Bürgermeisterkandidat der CDU hat sich bis jetzt noch nicht als erste Wahl qualifiziert. Vor ihm stehen ganz klar noch zwei Damen. Der Wähler hatte ihm ja die letzten 10 Jahre eine Chance gegeben. Und die bisherige Bilanz sieht nicht sehr gut aus. Da ist aber noch ein Erklärungsbedarf, warum so vieles hier in Ennepetal schief gelaufen ist, den der Wähler reklamieren kann.

Dann verliert sich Herr Kraft in nebulösen Anspielungen auf Äußerungen der gegnerischen Partei. Nur, die Parteimitglieder der CDU, uns sind drei namentlich bekannt, attestieren ihrem Bürgermeisterkandidaten ja selber er wäre ein Kandidat, weil die Wunschkandidaten, welche das auch immer waren, sich schnell in die Büsche geschlagen haben. Wiggenhagen stand halt gerade da, als Herr Faupel (CDU) sich über einen geeigneten Kandidaten den leeren Kopf zerbrach. Und weil Herr Faupel, auf Grund seines vorgerückten Alters, schon etwas vom Suchen müde war, hat er ihn genommen. Den Beigeordneten hat die CDU ihm zur Sicherheit verpasst.

Weil die CDU so überzeugt war, dass er als Bürgermeister nicht durch kommt?

Und dann schreibt Herr Kraft weiter:

Zitat:" Lassen Sie uns unsere Bilanz der vergangen Jahre ziehen und das Versprechen entgegensetzen, dass wir uns weiterhin für die Gesamtinteressen der Bürger einsetzen werden."

Na warum ziehen sie denn nicht endlich diese Bilanz, es sind jetzt 5 Monate her, wo sie das erste mal versprachen diese zu ziehen. Offensichtlich fällt das aber sehr schwer. Wohl nichts gefunden?

Machen sie doch mal den Posten auf: 3.000 Bürger haben uns in unserer CDU Zeit verlassen oder 25% der Einzelhändler haben dicht gemacht und 10 Mio Euro Umsatz dem Stadtgebiet entzogen. Für Gevelsberg, Schwelm oder Wuppertal wäre das ein Aktivposten, für Ennepetal jedoch ein Passivposten der CDU.

Erklären sie doch mal dem Wähler was Sie unter Gesamtinteressen der Bürger verstehen! Wo geht die Reise hin mit der CDU oder mit ihrem Bürgermeisterkandidaten? Wir stehen alle ganz interessiert hier herum. Seit 5 Monaten hören wir nur Ankündigungen, oder wie ihr Bürgermeisterkandidat immer so schön sagt, "Wir sind im Gespräch". Konzepte oder programmatische Ausführungen,  die dem Wähler eine Perspektive sein können,  sind sie uns schuldig geblieben. Allgemeines "Geschwafel" vermag keinen Wähler mehr hinter dem Ofen hervorzulocken. Übrigens, die größte Partei die es in Ennepetal gibt,  ist immer noch die Nichtwählerpartei, die gilt es zu überzeugen, dass es sich lohnt sich für unser Gemeinwesen einzusetzen.
Nun bilanziert mal schön und bringt mal ein paar Inhalte rüber und wenn es nur der grüne Rasen von nebenan ist, den sie per Antrag durchsetzen werden. Der wie vielte denn? Für Alltäglichkeiten brauchen wir keine Parteien, das können wir Bürger noch selber erledigen.
Versuchen sie nicht ihre Angst auf andere abzuwälzen, gehen sie doch mal mutig voran, wir müssen das doch auch tun. Demokratie benötigt Parteien, die ihre Berechtigung vom Wähler ableiten. Parteien müssen aber auch den Willen aufbringen zu gestalten und dafür bekommen sie die Stimmen der Wähler und letztendlich die Macht. Macht um der Macht Willen ist nur reiner Machiavellismus.

Jürgen Gerhardt